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Salbenherstellung - Grundlage [7]

Grundlagen und Infos zur Salbenherstellung + einige Rezepte

61 Lotti

Hallo Sinius,

ich bin halt mehr die Praktikerin, weniger die Theoretikerin. Ich probier gern etwas aus und verstehe besser wenn ich etwas sehen und anfassen kann, als wenn ich es nur lese. So komme ich dann auch auf verschiedene Versuche.

Was Inhaltsstoffe angeht bin ich da etwas mehr wie meine Urgroßmutter aus der Zeit, wo noch kein Hahn nach Inhaltsstoffen gekräht hat. Man kennt einfach ganz viele auch noch garnicht. Und manche Kräuter muss man ja auch in Kaltansatz zu einem Tee verarbeiten, andere übergiesst man mit heissem Wasser. Beides ist Wasser lächel

Die Liste die du da zusammenschreibst ist wirklich nur ein ganz kleiner, grober Einblick für das erste Verständnis. Viele Kräuter haben noch Inhaltsstoffe, da kann man sich den wissenschaftlichen Namen wirklich nur mit Mühe merken.

Ich glaube, um wirklich zu verstehen warum man ein Kraut nun so zubereitet und ein anderes Kraut anders, müsste man ein entsprechendes Studium machen und selbst dann stiesse man an die Grenzen der Forschung.

Mal als Beispiel: Gundermann.
Mein derzeitiges Experimentierkraut lächel Super gegen chronischen Schnupfen wenn es frisch ist. Bei Sonja wirkt es auch getrocknet, bei mir nicht. Dagmar schwört auf eine Wundsalbe aus Gundermann auf Schweinefettbasis, ich persönlich bevorzuge die Ringelblume und mein Öl mit Gundermann wirkt prima am Po unseres Kalbs was Durchfall hatte, ich selber merke da jetzt aber nicht so die berauschende Wundwirkung bei mir selber. Ob das Öl gegen meinen Schnupfen wirken würde kann ich leider nicht ausprobieren, denn ich bekomm das Öl esslöffelweise einfach nicht runter und nach 3 Tagen Gundermannöl innerlich geht es mir nicht so besonders. Und meine Tinktur mit Gundermann wirkt auf jeden Fall mal nicht gegen meinen Schnupfen, zur Wundbehandlung schauen mich die Kühe böse an - bei Schwedenbitter aber nicht obwohl beides brennt.

Du siehst: Ich bekomm den Gundermann einfach nicht gescheit konserviert, ohne dass er seine Wirkung verliert. Dieses Jahr werde ich es wohl mal mit einem Sirup und eingesalzen ausprobieren, vielleicht auch irgendwann durch Destillation, aber dann bin ich auch schon am Ende mit meinem Latein.

Die Inhaltsstoffe alleine helfen mir da auch nicht sonderlich weiter, weil ich einfach auch noch nicht herausgefunden habe warum ausgerechnet der Gundermann gegen chronischen Schnupfen helfen soll. Es ist, ausser eventuell einem Bitterstoff und eventuell einem ätherischen Öl nach meinem Kenntnisstand nichts drin, was man nicht auch in anderen Kräutern finden würde. Aber suche mal ein Kraut gegen chronischen Schnupfen - sehr dicht gesäht sind sie auf jeden Fall mal nicht. Meine nächsten Experimente werden mit der Kapuzinerkresse gestartet lächel

Das mit den Inhaltsstoffen ist auf jeden Fall mal super spannend, aber für mich irgendwie nicht sehr ausschlaggebend. Für mich zählt die Wirkung und nicht die Theorie.

Liebe Grüsse

Lotti

01.12.2006 20:13

62 Lotti

Hallo Sinius,

danke für den Tip lächel Ist sicher hilfreich lächel
Wobei man auf die Leistung achten sollte. Viele Durchlauferhitzer bringen doch gut 60°C. Sicherer ist es die Themperatur mit dem Ellenbogen zu messen, der ist hitzeempfindlich.

Ich lob mir da die Utensilien aus der Käserei, da ist eigentlich alles vorhanden, was man für geringe Themperaturen braucht lächel

Liebe Grüsse

Lotti, die jetzt wieder arbeiten muss

01.12.2006 20:18 | geändert: 01.12.2006 20:18

63 wegwarte

Hallo Sinius,

Meld! Meld! Also wäre furchtbar nett von dir, wenn du mir deine Liste auch mal mailen könntest: webmaster@diewegwarte.de

Dass man die Sheabutter nicht so hoch erhitzen soll, hängt mit Sicherheit mit den wertvollen Inhaltsstoffen zusammen, die dann zerstört werden. Denn den Test, Sheabutter mal hoch zu erhitzen, hab ich (allerdings mehr unfreiwillig) schon gemacht....das wird definitiv wieder fest zwinker)))

Es gibt übrigens ein Rezept für eine Wermutsalbe von Hildegard von Bingen, welches nach Berichten aus dem Bekanntenkreis sehr gut bei rheumatischen Erkrankungen wirken soll. Allerdings werden da, wenn ich mich recht erinnere, die Wirkstoffe vorher mit Alkohol aufgeschlüsselt und dann das Ganze in der Salbengrundlage (bei Hildegard ists Hirschtalg...wir haben ersatzweise einfach Rindertalg und Schweineschmalz genommen) so lange erhitzt, bis sich der Alkohol verflüchtigt hat....ich muss das mal raussuchen....dacht ich hätte das hier schon irgendwo mal gepostet...

Das ist übrigens auch eine Möglichkeit eine Salbe mit vorwiegend wasserlöslichen Wirkstoffen herstellen zu können. Die meisten Wirkstoffe die wasserlöslich sind, lassen sich auch mit Alkohol extrahieren. Man feuchtet die Kräuter gründlich mit Alkohol an (natürlich nicht so viel wie bei einer Tinktur), läßt das ein paar Tage ziehen und gibt den Kräuter-Alkohol-Auszug mit den Kräutern dann in die Salbengrundlageund erwärmt das Ganze, bis der Alkohol verdampft ist...das geht bei Alkohol auch relativ schnell...und verarbeitet es dann weiter so, wie wir es hier in den Salbengrundrezepten auf Schweineschmalzbasis schon beschrieben haben. Allerdings hab ich noch nicht genügend Erfahrungen sammeln können, wie wirkungsvoll diese Salben dann sind. Ich bin diesbezüglich noch in der absoluten Testphase lächel))

Nachtrag: Hier hatte ich die Rezeptur zur Wermutsalbe doch schon gepostet...wusste ich es doch.....allerding wird Wermut doch nicht mir Alkohol vorher ausgezogen....das hatte ich absolut falsch in Erinnerung


Liebe Grüße Dagmar

01.12.2006 21:33 | geändert: 01.12.2006 22:30

64 Sinius

Hallo Lotti, hallo Dagmar,

@ Dagmar: Ich habe dir eben die Mail geschickt, mit den gesammelten Infos.

@ Lotti und Dagmar: Das natürlich längst nicht alle Inhaltsstoffe, die in Planzen vorkommen. Ich musste während meiner Suche allerdings feststellen, wie schwer es ist eben solche Infos über Inhalts- und Wirkstoffe zu finden.

Ich werde meine Suche selbstverständlich fortführen und die Liste ergänzen. Ich werde euch dann, wenn ihr wollt, die aktuelle Liste zuschicken. Das wird dann aber noch einige Zeit dauern, da mein Urlaub jetzt leider vorbei ist, und ich nicht mehr so viel Zeit habe, mich diesem Thema zu widmen. Aber wie gesagt, ich werde so lange weiter suchen und "forschen" bis mein Wissenshunger gestillt ist.

Liebe Grüße


Sinius

02.12.2006 19:59

65 Gunther (Gast)

Hi, warum gibts nichts mehr von der Seifenherstellung???

12.04.2008 22:23

66 wegwarte

Hi Gunther,

möglicherweise findest du hier nichts weiter über Seifenherstellung, weil es in diesem Thema hier um Salbenherstellung geht.

Mehr zur Seifenherstellung findest du HIER

Hast du dich im Eifer vertippt und meinst doch Salben....nun im Moment gibt es eben nichts neues zu berichten...wir haben keine neuen Erkenntnisse erworben diesbezüglich.
Wenn du konkrete Fragen hast, darfst du diese natürlich gerne stellen zwinker zwinker

Liebe Grüße Dagmar

12.04.2008 22:55

67 sisy

Hallo!
Ich komme aus Lettland und bin ganz ganz interessiert an dieses Thema!!! Habe noch nicht probiert wie es geht, sammle zur zeit Info, wie ich anfangen soll. lächel
Ich habe alles durchgelesen ueber Salben und crems, was ich hier gefunden gabe! Danke fuer die ganze Information.
Doch habe ich zusatzfragen Ich habe dieses Rezept als erster Versuchsrezept ausgesucht: Grundrezept-Milch-und-Honig-Creme (Link gelöscht, Gruß Dagmar)

Nun die Fragen:
1. Ihr sagt, man darf nicht fuer ruhren Alu teile benuetzen, wie ist es mit dem ellektrischen Ruehstab, dass kleine Messer ist doch aus Metal, darf man damit Creme ruehren? Ich finde auch bei uns keine MiniMixers, weis jemand von Euch einen Shop im Internet wo man so was bestellen kann, das fuer Creme ruehren gut waere?

2. Dagmar hat mal geschrieben, dass man wichtig zu wissen sei, welche Wirkstoffe die Pflanze enthaelt um zu wissen ob man eine Tinktur oder auch Oellauszuege daraus machen sollte. Welche Wirkstofe denn sind die, an die man erkaennt, dass man Oellauszug oder Tinktur machen muss???

3. Die Oelauszuege macht Ihr meistens aus frischen Kreutern, aber auf diese Seite (Edit: Link entfernt) habe ich gelesen, dass die getrocknette Kraeuter besser sind. Wie ist Eure erfahrungen?

4. Aus welchen Kreuter macht ihr Oellauszuege?

So, erststmal reichen schon die Fragen, lach hoffentlich wird jemand von euch auch lust und Zeit haben, auf sie alle zu beantworten! lächel

P.S. Esntschuldigung, ich habe eine Thema bai Kreativ aufgemacht, bitte sie loeschen! Hir sollen alle die Fragen rein!!!

13.08.2008 13:18 | geändert von wegwarte: 23.02.2009 19:28

68 wegwarte

Hallo Sisy,

zunächst einmal Herzlich Willkommen hier bei uns lächel lächel

Ich hab mir erst einmal dein Versuchsrezept mal angeguckt. Ich würde an deiner Stelle zunächst einmal nur das Rezept mit der Hälfte der Zutaten zusammenmixen. Wenn du unsere Seiten zu Salben und Cremes schon aufmerksam gelesen hast, weißt du ja, dass Cremes wegen des flüssigen Anteils nicht besonders lange haltbar sind, schnell verkeimen und dann verdorben sind. Milch setzt dem Ganzen nochmal eins drauf. Ich befürchte, dass eine Creme mit Milch noch weniger haltbar ist, als eine mit z.B. Tee als Wasseranteil.
Außerdem hab ich noch nie eine Creme mit Milch gemacht und hab ein wenig Bedenken, dass die Creme stabil bleibt und sich nicht trennt, weil kein weiterer Emulgator verwendet wurde. Ich hab keine Ahnung, ob der "natürliche" Emulgator in der Milch da ausreicht, die Milch und das Öl dauerhaft zu verbinden...Wäre schade, wenn du dann eine so große Menge unbrauchbarer Creme wegschmeißen musst.

Nun zu deinen Fragen:

1.) Die kleinen Messer im Rührstab sind ja zumindest bei guten Geräten verchromt...dann macht das nichts. Der Hinweis auf "Alu zum Rühren von Cremes nicht nehmen" bezieht sich auch mehr auf Cremes mit Tinkturen (also Alkoholanteil) Der Alkohol kann aus dem Alu Bestandteile lösen und es kann dann zu chemischen Veränderungen kommen, die auch nicht besonders gesund sind.

2.) Manche Wirkstoffe sind halt nur in Öl (Fett) löslich, manche lösen sich schon im Wasser. Wir hatten mal angefangen, die Wirkstoffe nach Fettlöslichkeit und Wasserlöslichkeit aufzulisten...das wurde uns aber dann zu arbeitsintensiv und mühsehlig und wir sind wieder davon abgekommen. Am Besten schauts du mal auf Lottis Kräuter- oder Rezepturenseiten, ob sie zu deiner gewünschten Pflanze einen Öl-Auszug oder eine Tinktur geschrieben hat und nimmst das dann.

3.) Bei Ölauszüge aus getrocknenten Pflanzen muss man halt nicht so sehr aufpassen, dass sie verderben. Wenn du wenig Erfahrung mit Ölauszügen herstellen hast, nimm besser getrocknete Kräuter.
Ausnahmen: Ringelblumen und Johanniskraut. Ölauszüge aus diesen beiden Pflanzen funktionieren nur mit frischen Pflanzen, weil die getrockneten nicht mehr die gewünschten Wirkstoffe enthalten.

4.) Ich schreib dir hier mal einige Kräuter auf, aus deren Öl man anschließend auch eine gute Creme machen kann:

Beifuß - Artemisia vulgaris
Beinwell - Symphytum officinale
Brennnessel - Urtica dioica
Efeu - Hedera helix
Gundermann - Glechoma hederacea
Johanniskraut - Hypericum perforatum
Kamillenblüten - Matricaria recutita, Syn.: Matricaria chamomilla
Karotten (Samen, auch von der Wilden Möhre) - Daucus carota
Lavendel - Lavandula angustifolia
Majoran (auch Dost oder Oregano) - Origanum majorana, Origanum vulgare
Pappelknospen - Populus nigra
Schafgarbe - Achillea millefolium
Ringelblume - Calendula officinalis
Veilchenblüten - Viola odorata


Wegen des Minimixers muss ich mich erst kundig machen, welche Shops auch nach Lettland versenden. Gut vorstellen könnte ich mir zum Creme rühren auch diese "Milchaufschäumer"...das sind kleine Mixer, die mit einer Batterie funktionieren und mit denen man eigentlich Milch für den Cappuccino aufschäumt.

P.S.: Das doppelte Thema hab ich gelöscht zwinker

Nachtrag: Wissenschaftliche (lateinische) Bezeichnung hinzugefügt

Liebe Grüße Dagmar

13.08.2008 21:29 | geändert: 14.08.2008 21:04

69 sisy

oo, vielen Dank, Dagmar, fuer die wertvollen Antworten!
Genau so habe ich mir auch gedacht, dass ich nur die haelfte der Zutaten des Rezeptes nemen werde! mal sehen was draus wird. Habe vor in den naechsten Tagen es auszuprobieren und dann schreibe ich es hir bescheid! zwinker

Gerade Johanniskraut und Ringelblume habe ich als erstes genommen um ein Oellauszug zu machen. Nur leider habe ich keinen sonnigen Plaz, weil es einfach sehr wenig Sonne in dieser Zeit ist und auch kein sehr warmes Platz, weil ich sehr wenig zu Hause selber koche zur Zeit. hmmm Ich habe jede Kraut so um 140 ml zur Zeit in Olivenoell zu stehen. Nun habe ich bedenken, ob ich doch noch mehr davon mache, da im winter man keine frischen kreuten mehr bekommen kann.

Welche Oellauszuege kann ich noch gerade jezt vorbereiten? Die alle, die Du gelistet hast, kan mann noch machen? (kenne nicht alle, muss mal nachschauen wie sie alle auf lettisch heist lächel) Z.b. Gundermann bluet doch nicht mehr, oder?

Ja, ein Milchschaeumer, der mit Baterie geht, waere gut, muste mal suchen, habe so was nicht gesehen, weil nie gebraucht habe lächel

Machst Du selber Hydrolate?

13.08.2008 23:41

70 wegwarte

Hallo Sisy,

ich schreib mal zu den deutschen Pflanzennamen die botanische (lateinische) Bezeichnung dazu, damit es keine Missverständnisse gibt.

Wegen der besten Sammelzeit (und dann wird natürlich aus der Ölauszug daraus am wirkungsvollsten) schaust du zu den einzelnen Pflanzen bitte mal auf Lottis Sammelkalender nach. Es ist aber durchaus möglich, dass bei dir in Lettland die Sammelzeiten wegen anderer klimatischer Bedingungen von denen im Sammelkalender hier abweichen...
Vielleicht findest du ja irgendwo einen Sammelkalender, der dies berücksichtigt?
Natürlich hast du Recht, das z.B. Gundermann jetzt nicht mehr blüht und dann das Öl zumindest nicht mehr besonders wirkungsvoll wird zwinker

Johanniskrautblüten kann man jetzt aber vereinzelt durchaus noch sammeln. Beifuß, Karottensamen, Schafgarbe und Ringelblumen haben gerade Sammelsaison. Beinwell (davon nimmt man am Besten die Wurzel) kommt sogar erst noch. Efeu sammelt man am Besten im Frühling oder Herbst die frischen Austriebe.
Dann ist mir noch die Nachtkerze in den Sinn gekommen, davon die Samen. Die hätten auch gerade Saison. Das selbst angesetzte Öl aus gequetschten Samen, die man mit einem Pflanzenöl übergießt und ausziehen lässt, wird zwar nicht soooo wirkungsvoll wie das reine Pressöl aus den Samen...aber immerhin ist es auch nicht derart teuer.

Hydrolate hab ich noch nie selbst gemacht, weil man für wirklich gutes Hydrolat eine Destille benötigt und ich eben keine solche habe. Hab zwar vor kurzem eine Anleitung bekommen, wie man ein brauchbares Hydrolat auch mit einfachen Küchengeräten herstellen kann, bin aber noch nicht dazu gekommen, es auszuprobieren. Ich such die Anleitung mal raus und schreib es in ein neues Thema...

Liebe Grüße
Dagmar

Liebe Grüße Dagmar

14.08.2008 08:03