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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kohl

(Brassica oleracea L. var capitata)

Synonyme:
Kappes, Kohlkopf, Kopfkohl, Krautkopf, Weißkohl, Weißkraut,
Andere Zuchtformen: Blumenkohl, Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Rotkohl, Wirsing. Insgesamt gibt es über 130 Kohlarten.

Familie:
Kreuzblütengewächse (Brassicaceae (Cruciferae))

Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Beschreibung:
Kohl in all seinen Zuchtformen hier zu beschreiben, würde etwas zu weit gehen. Am Besten man schaut ihn sich im Supermarkt an. Die hier beschriebenen Heilwirkungen beziehen sich, sofern nichts anderes dabei steht, auf den Weißkohl. Das oberste Bild vom Gartenkohl, kommt der Stammpflanze aller Kohlsorten relativ nahe. Ausser im Mittelmeergebiet, findet man sie verwildert auf Helgoland.

Verwechslung:
Mir nicht bekannt

Blütezeit:
Je nach Kohlart.

Vorkommen:
Vor allem angebaut in Gärten und auf Feldern.

Verbreitung:
Wild vorkommend vom Mittelmeerraum bis nach Irland.

Sammelgut:
Der Kohlkopf

Sammelzeit:
Herbst

Sammelvorschrift:
Der Kohl wird oberirdisch abgeschnitten. Man kann ihn direkt frisch verwenden, er lässt sich aber auch einlagern. Dafür legt man ihn in einen kühlen Keller mit Lehmboden, wo er sich bis ins nächste Frühjahr hinein frisch hält.

Inhaltsstoffe:
Kohlenhydrate, Pflanzeneiweiß, pflanzliche Fettstoffe, Harze, ein gummihaltiges Extrakt, alkohollösliche Stoffe, viele Mineralien und Spurenelemente, davon besonders Kalium und Kaliumnitrat, Kaliumsulfat, Eisen, Magnesiumoxyd, Schwefel, Zucker, Stärke, etwas Bitterstoff und organische Säuren, Glucosinolate, viele Vitamine, vor allem A und C und ein Stoff der erst 1950 gefunden wurde und von dem man annimmt dass es ein Vitamin ist, den man als "Vitamin U" bezeichnet hat. Ausserdem Senfölglukoside.

Anwendung:
Eigenschaften: erweichend, entzündungshemmend,

Kommission E: Die Kommission E stuft den Kohl bei den Lebensmitteln ein. Somit gibt es für ihn keine Monographie.

Vor allem im Bereich Magen und Darm.

Die Volksmedizin verwendet den Kohl schon lange und inzwischen hat die Wissenschaft die Heilwirkungen in vielen Bereichen auch bestätigt.

Durch Entsaften der frischen Blätter (Entsafter) des Weisskohls, lässt sich ein konzentrierter Saft herstellen, der merkwürdig riecht und fade schmeckt, aber eine günstige Wirkung bei Magenleiden, besonders bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren hat, wenn man 3 - 6Wochen lang (die Länge richtet sich nach der Grösse des Geschwürs) täglich 1 Liter davon trinkt. Ebenso lassen sich Entzündungen in Dünn- und Dickdarm mit Kohlsaft behandeln. Allerdings muss der Saft täglich frisch gepresst werden, er ist nicht haltbar und verliert Inhaltsstoffe. Diese Behandlungen sind von verschiedenen Krankenhäusern der Schweiz und in den USA bestätigt worden. Bei dieser Behandlung sollte man nichts Gebackenes, nichts Gebratenes, kein Schweinefleisch oder -fett, kein Essig, wenig Salz, keine Gewürze, kein Alkohol zu sich nehmen und das Rauchen einstellen)

Das regelmäßige Essen von rohem Sauerkraut regt die nützlichen Darmbakterien zu gesundem Wachstum an und verschafft ihnen ein gesundes Darmklima. Dafür ist besonders die im Sauerkraut enthaltene Milchsäure verantwortlich, die beim Kochen zerstört wird. Wenn man Sauerkraut unbedingt kochen möchte, sollte man dem fertigen Gericht 1/3 - 1/4 rohes Sauerkraut untermischen. Regelmässiges Essen von Kohlgerichten als Salat oder Sauerkraut lindern Bronchialkratarrhe, Ekzeme, Ischias, Venenentzündungen, Rheuma und Darmträgheit.

Äusserlich lassen sich durch Auflagen von Weißkohlblättern oder Wirsing erstaunliche Erfolge bei der Behandlung von Geschwürden und schlecht heilenden Wunden erzielen. Dafür werden die inneren, frischen Blätter mit kurz gedämpft und gut abgetropft. Danach wird das Innere des Blattes herausgeschnitten und das Blatt mit einem Nudelholz weich gewalzt. Die Blätter werden dann mit einer Mullbinde auf der Wunde befestigt und 2x am Tag gewechselt, wobei man die Wunde bei jedem Wechsel gut reinigen muss, denn die übelriechenden Sekrete und Eiter der Wunde werden durch den Kohl abgesondert. Diese Sekrete sind sorgfältig zu entfernen. Zum Säubern nimmt man am Besten Kamillentee. Zu Beginn kann es zu einer Verschlimmerung der Schmerzen kommen. Diese klingen jedoch bald wieder ab. Umschläge bleiben bis zu 12 Stunden auf den betreffenden Stellen. Bei stark wässernden Wunden öfter wechseln.

Umschläge mit Weißkohl haben auch bei Gürtelrose, Röteln und anderen Ausschlägen, sowie bei Nagelbettentzündungen und Umlauf beste Erfolge. Das Gleiche gilt für Schorf und Milchschorf bei Kindern. Eine nachhaltige Heilung bei Hautleiden kann man aber nur dann erziehlen, wenn man gleichzeitig eine Blutreinigungs- oder Entschlackungskur macht.

Etwas umstritten, aber in vielen Büchern hoch gepriesen sind auch Auflagen mit Weißkohl gegen Gesichtsneuralgien und Zahnschmerzen oder auch Hämohorriden. Bei Asthma oder schleimiger Bronchitis soll man morgens und abends auf die Brust und die obere Bauchgegend einen Umschlag aus etwa 4 größeren Blattteilen machen und diesen gut und warm abdecken. Dieser Umschlag um den Unterbauch angewendet, soll bei schmerzhafter Menstruation Linderung verschaffen.

Die in allen Kohlsorten enthaltenen Glucosinolate aller Kohlarten beugen Krebs vor. Diese Eigenschaft des Kohls ist in Wien von Krebsforschern bewiesen worden. Hierfür soll man möglichst häufig rohen Kohl essen. China- und Blumenkohl, Kohlrabi und Wirsing eignen sich hierfür besonders gut.

Hustensaft aus Kohl:
Zutaten:
1/2 Liter Weißkohlsaft
3 g Safran
500 g Honig
Alles zusammen bis zum Eindicken aufkochen. Davon 3 - 4x täglich einen Teelöffel in heißem Wasser auflösen und schluckweise trinken. Dieser Hustensaft fördert die Sekretion und normalisiert die Körpertemperatur.

Kohl in der Küche: Von und mit Kohl gibt es zahlreiche Gerichte. Wir haben für einige Rezepte mit Kohl eine extra Seite gemacht, darunter auch das von selbstgemachtem Sauerkraut. Kohlsalbe findet man bei den Salben und im Forum gibt es auch noch eine Sammlung zahlreicher Rezepte und Hinweise. Einfach mal nach Kohl suchen.

Kohl im eigenen Garten:
Alle Kohlarten, ausgenommen der Kohlrabi, brauchen nährstoffreichen Boden mit viel Kompost. Gesät wird im März, ab April kann man Jungpflanzen in den Garten setzen. Um eine sehr frühe Ernte zu bekommen, sät man Ende August oder Anfang September im Freien. Die Pflanze braucht sehr viel Platz. In jedes Beet von 1.20m Breite kommen 3 Reihen, der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt 50 - 60 cm. Um den Boden besser auszunutzen, kann man Salat, Rüben oder radieschen zwischen den Kohl setzen. Auf gut durchlüfteten Boden achten und öfter hacken. Kohl ist recht anfällig für Schädlinge wie den Kohlweißling (Raupen absammeln), die Kohlfliege (Gemisch aus Rapsöl und Wasser spritzen), die Kohlhernie und andere. Wenn die Schädlinge überhand nehmen, sollte man einige Jahre mit dem Anbau von Kohl aussetzen.

Nebenwirkungen:
Blähungen durch den Genuss von Kohl hängen meist mit unzureichend langer Garzeit oder bei Sauerkraut mit falscher Herstellung zusammen. Es gibt aber auch, wenn auch selten, Menschen die grundsätzlich Blähungen von Kohl bekommen. In beiden Fällen ist eine Tasse Kümmel-Tee, oder eine Mischung aus Kümmel, Fenchel und Anis zu gleichen Teilen hilfreich.

Interessantes:
Engländer und Amerikaner gaben den Deutschen im 2. Weldkrieg den abfällig gemeinten Spitznamen "Krauts".

Derzeit wird fleissig an den Genen von Kohl rumexperimentiert. Ziel der Gentechnik ist die Insektenresistenz, bessere Lagerfähigkeit und die sterilität der männlichen Blüten um leichter Hybriden züchten zu können. In der EU gibt es derzeit Freilandversuche in den Niederlanden und in Finnland, ausserhalb der EU in den USA (kaum aktuelle Projekte), großflächige Freilandversuche in Japan mit Blumenkohl und Broccoli, in Indien und China.

Geschichtliches:
Kohl war im alten Ägypten nicht bekannt. Erst durch die alten Griechen verbreitete sich das Wissen um den Kohl und im 4 Jahrhundert vor Christi unterscheidet Theoprast bereits 3 Kohlsorten. Die Konservierung von Kohl in Form von Sauerkraut stammt ursprünglich von den Slawen.

Quellen:
Karl Erwig, Gartenbuch, 4. Auflage ca. 1920
Alles über Heilpflanzen,
Die Kräuter in meinem Garten,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Gesundheit durch Heilkräuter,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

 

Gartenkohl


Weißkohl o. Kraut
Zeichnung eines Weißkohls

Kohlrabi
Zeichnung eines Kohlrabe

Grünkohl
Zeichnung eines Grünkohl

Rosenkohl
Zeichnung eines Rosenkohl

Zeichnungen: Aus "Das Pflanzenreich, Hausschatz des Wissens, Ernst Gilg und Karl Schumann

Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers

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