Hallöchen,
selbstverständlich ist das Thema nicht eingeschlafen und ich habe weiter recherchiert. Leider bin ich bezüglich einer Dosierung zu Mönchspfeffer ( bzw. Präparaten), ab der eine libidodämpfende Wirkung zu erwarten ist, nicht weiter gekommen.
80 mg Wirkstoff scheinen nicht den gewünschten dämpfenden Effekt zu haben, zumindest nicht nach einer erst kurzfristigen Anwendung. Es ist wohl eine höhere Dosierung nötig und auch etwas Geduld, bis sich eine entsprechende Wirkung zeigt. Ich hoffe, Dieter hält uns auf dem Laufenden und teilt uns die Ergebnisse seines Selbstversuchs hier mit.
Eines möchte ich hier aber doch auch noch ergänzen:
Es werden immer wieder (besonders wohl in Frankreich)Präparate angeboten, bei denen ein extrem hohen Gehahlt an Mönchspfeffer angeben ist (230 mg und mehr) und welche somit im Preis-Leistungs-Verhältnis auf den ersten Blick wesentlich günstiger erscheinen, als die hier erhältlichen Präparate aus der Apotheke. Leider hat sich aber herausgestellt, dass es sich dabei in den wenigsten Fällen um Präparate handelt, die der Heilmittelverordnung bzw. dem Arzneimittelgesetz unterliegen und daher ist der medizinisch notwendige Gehalt an
Wirkstoffen bei diesen Präparaten nicht gewährleistet. Ich persönlich würde also lieber zu den Präparaten aus der Apotheke greifen, auch wenn es teurer ist. Präparate, die apothekenpflichtig sind, sind bezüglich ihres Wirkstoffgehaltes geprüft...man weiß also immer sicher, wieviel Wirkstoff man zu sich nimmt.
Mal abgesehen von Mönchspfeffer wurde ich von einer freundlichen Apothekerin auf die
lustdämpfende Wirkung von Hopfen (beim Mann!) aufmerksam gemacht. Hopfen enthält Phytoöstrogene, deshalb steigert er die Libido bei den Frauen ( das war mir bekannt), bei den Männer hingegen lässt er die Lust einschlafen. Es wird spekuliert, das Mönche deshalb die ersten Bierbrauer waren, weil sie die Hopfenwirkung im Bier zur Unterdrückung ihrer sexuellen Lust nutzten. In den Klöstern sollen mitunter große Biermengen konsumiert worden sein, um der "sündigen Fleischeslust" zu widerstehen. Lotti schreibt in ihrer
Kräuterseite zum Hopfen sogar, dass man nur Frauen zum Hopfenpflücken eingesetzt hat, weil Männer davon impotent werden könnten. Bei Frauen hingegen soll er sogar sexuell anregend wirken.
( @Lotti: Das
Aphrodisiakum-Getränk mit Hopfen kann daher übrigens tatsächliche funktionieren....allerdings nur dann, wenn es ausschließlich die Frau konsumiert

)
Auch Richard Willfort schreibt in seinem
Buch "Gesundheit durch Heilkräuter" von der anaphrodisierenden, also lustdämpfenden, Wirkung des Hopfens und gibt allgemein folgende Rezeptur eines Hopfentees an:
2 gehäufte Teelöffel Hopfenblüten ( Hopfenzapfen ) werden mit ¼ Liter kochendem Wasser übergossen und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Von dem Hopfenblütentee kann man 2 mal täglich 1 Tasse trinken, oder vor dem Zubettgehen 1 Tasse Tee als Schlaftrunk.
Leider hat Hopfen auch einige Nebenwirkungen, die man berücksichtigen sollte:
bei Aufnahme von großen Mengen Hopfen kommt es Kopfschmerzen, Ekelgefühl, Appetitverlust und eine Pulsverlangsamung. Auch beim längeren Aufenthalt in Hopfenmagazinen kann es zu Kopfschmerzen und Schläfrigkeit kommen. Hopfen macht wirklich sehr schläfrig und müde und dies wirkt sich leider auch negativ auf die Konzentrationsfähigkeit aus. (nicht gerade günstig in einer Prüfung, während einer Besprechung oder ähnlichen wichtigen Meetings). Bei Hopfenpflückern zeigen sich sowohl beruhigende Wirkungen als auch zum Teil heftige Hautreaktionen auf den Hopfen, die sogenannte Hopfenpflückerkrankheit. (Phyto-) Östrogene haben leider auch den Ruf, an einer üppigeren Leibesfülle nicht ganz unbeteiligt zu sein. Dies gilt auch für Männer. Auch kommt es dann evtl. zu einer unerwünschten Verweiblichung, welche sich durch die Ausbildung von sogenannten "Biertitten" beim Mann bemerkbar macht.
Alles in Allem könnte Hopfen evtl. eine Alternative sein, falls das mit dem Mönchspfeffer nicht wie gewünscht funktioniert.
Ich persönlich würde aber erst einmal die "Ergebnisse" einer Behandlung mit Mönchspfeffer abwarten, bevor ich zum Hopfen greife....schon allein wegen der doch deutlich geringeren Nebenwirkungen.
P.S. Bitte auf keinen Fall durcheinander "experimentieren". Zum Einen hat man dann nicht mehr die Kontrolle/Gewissheit, welches Mittel den nun die lustdämpfende Wirkung bewirkt hat, zum Anderen bin ich mir nicht sicher, ob sich Hopfen und Mönchspfeffer bei gleichzeitiger Einnahme negativ in der Wirkung beeinflussen.