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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben. Für den Kauf von Kräutern gibt es Werbeanzeigen diverser Anbieter oder suchen Sie das Forum auf. Dort gibt es Listen von uns getesteter Lieferanten.

Alant

(Inula helenium L.)

Synonyme oder Volksnamen:
Echter Alant, Alantwurz, Altwurz, Brustalant, Darmwurz, Donavarwurzel,Edelherzwurzel, Edelwurz, Glockenwurz, Gottesauge, Großer Heinrich, Helenenkraut, Odinskopf, Olat, Oltwurz, Schlangenwurz, Wodanshaupt

Familie:
Korbblütengewächse (Asteraceae (Compositae))

Namensentstehung:
Mir nicht bekannt

Beschreibung:
Staudenpflanze. Überwintert in einem kräftigen Wurzelstock, der im Frühjahr außer einigen grundständigen Blättern einen etwa 50 bis 150 cm hohen, zottig behaarten, aufrechten Stengel treibt, welcher sich im oberen Teil verzweigen kann. Laubblätter unterseits dicht und filzig-grau behaart. Blütenköpfe 6 bis 7 cm groß, gelb, flacher Blütenboden. Sie stehen einzeln in den Blattachseln und häufig zu mehreren am Stengelende. Scheibenblüten zahlreich, weisen neben einem länglichen, unterständigen Fruchtknoten einen aus zahlreichen Haaren bestehenden Kelch auf, der auch an der Frucht als Flugorgan (Pappus) erhalten bleibt.

Von der Telekie (Telekia speciosa), der unsere Pflanze zum Verwechseln ähnelt, unterscheidet sich der Echte Alant durch den kahlen Blütenboden, der bei der Telekie mit vielen kleinen Blättchen (Spreuschuppen) besetzt ist.

Verwechslung:
Telekie / Ochsenauge (Telekia speciosa)
Die Wurzel kann mit der der Tollkirsche verwechselt werden!

Blütezeit:
Juli bis August

Vorkommen:
Feuchten Standorte, besonders in Hecken, Ufergebüschen, Parkanlagen und Wiesengräben sowie an Waldwegen und -rändern. Früher wurde er besonders auf dem Lande als Zier- oder Heilpflanze in Gärten gezogen und ist daraus verwildert.

Verbreitung:
Die Pflanze ist wahrscheinlich in Zentralasien heimisch und in ganz Europa, in Kleinasien, Nordamerika und Japan nur verwildert.

Sammelgut:
Wurzelstock mit Wurzeln (Radix Enulae, Rhizoma Helenii)
Hinweis: Die Pflanze wurzelt so gut, dass ihr die Teilung der Wurzeln nicht allzu viel ausmacht.

Sammelzeit:
September bis Oktober

Sammelvorschrift:
Gesammelt wird der Wurzelstock der zwei- bis dreijährigen Pflanze. Er kann geschält oder ungeschält getrocknet werden. Größere Stücke der Hauptwurzel längs spalten. Die Aufbewahrung der Droge soll an einem trockenen Ort in Holzkästen erfolgen; in Blechgefäßen scheidet die Wurzel Alantcampfer aus und wird unansehnlich. Sie riecht veilchenartig, schmeckt bitter und würzig.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Der Wurzelstock des Alantes enthält bis zu 3% ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteil Alantolacton ist. Das ätherische Öl wird auch als Helenin bezeichnet. Weiterhin enthält sie bis zu 45 % Inulin, Bitterstoff und Pektine.

Anwendung:
Eigenschaften: Förderung der Gallensekretion, hustenstillend, krampflösend, sedativ, tonisch, wurmtreibend, juckreizmildernd.
Die Inhaltsstoffe des ätherischen Öles sind antibiotisch wirksam. Helenin hat bei gleichzeitig krampflösenden Eigenschaften dämpfende Wirkung auf Reizhusten. Die Droge findet daher bei Erkrankungen der Atmungsorgane, wie chronischer Bronchitis, Keuchhusten und Tuberkulose, Anwendung. Heute verwendet man sie wegen ihres hohen Inulingehaltes in Diabetikernährmitteln. Alantwurzel wird ausserdem bei Wurmbefall aller Arten empfohlen.

Der Alant eignet sich als begleitende Pflanze bei der Behandlung von Leber, Niere und Gallenblase, bei Arthritis, Gicht und Harnverhaltung.

Vom Alant kann man sehr gut die Wurzeln für Hustentee verwenden:
Wurzeln putzen oder schälen frisch oder getrockent in Stücken verwenden. 1g auf 100 ml Wasser. Wurzeln über Nacht in kaltem Wasser ansetzen am nächsten Tag erwärmen - nicht kochen (da Schleimdroge) - dann trinken.

Die Alantwurzel in Wein hat eine schleimlösende Wirkung und hilft besonders gegen Magenverschleimung, Bleichsucht, Gelbsucht, Appetitlosigkeit, Katarrh, Lungenverschleimung, Asthma und Trägheit der Lymphdrüsen
Hierfür gibt man 2g Wurzel pro 100 ml Wein und lässt es 10 Tage im Zimmer stehen. Dann absieben.
Man nimmt 1 - 2 kleine Gläser am Tag.

Für die innerliche Anwendung kann man auch eine Tinktur herstellen:
20g Wurzel auf 100ml 20%igen Alkohol geben und gut 10 Tage ziehen lassen. Man nimmt 2-3x am Tag 10 Tropfen oder 1/2 Teelöffel.
Da Alant geschmacklich nur von den wenigsten Leuten gemocht wird, ist eine Tinktur eine gute Lösung.

Äusserlich angewand gehört der Alant zu den klassischen Kräutern bei Hautausschlägen und Herpes. Hierfür macht man einen Tee wie oben beschrieben mit 6g pro 100ml Wasser und macht damit Waschungen und / oder Umschläge auf den betroffenen Stellen.

Eigene Erfahrungen mit Alant:
Im Forum findet eine Diskussion über die Anwendung von Alant gegen Würmer bei Katzen statt.
Im Forum findet man ebenfalls eine Diskussion über Alant in einer Teemischung mit Alant gegen Bronchitis statt

Alant in der Küche:
Die jungen, zarten Blätter von April bis Juni, kann man als bittere Beigabe in Suppen und Gemüsen essen. Um die Bitterkeit etwas zu reduzieren, kann man sie 2 Stunden vorher in warmem Wasser einlegen. Die Blüten eignen sich als essbare Verzierung auf Speisen. Auch süss eingelegte Alantwurzeln sind essbar. Hier bitte auf mögliche Nebenwirkungen achten.

Tiermedizinisch: Alant wird bei Tieren, auch bei Katzen, angewendet.
Als mittlere Tagesdosis gilt: 20 - 30 g für grosse Tiere und 5 - 10 g bei kleinen Tieren.
Innerlich bei Erkrankungen der oberen Luftwege, bei Schleimhautentzündungen in Magen- und Darmbereich, Verdauungsstörungen. Äusserlich bei der Behandlung von Wunden, Ekzemen und Geschwüren. Achtung: Verkürzung der Blutgerinnungszeit!
Nicht anzuwenden bei Tieren der EU, die der Lebensmittelgewinnung dienen.

Räuchern mit Alant
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt

Alant ist ein klassisches und vielfältig einsetzbares Räuchermittel. Verarbeitet wird die getrocknete Wurzel. So vielfältig wie die Pflanze in der Volksheilkunde eingesetzt werden kann wird sie auch beim Räuchern verwendet.

Für mich ist Alant eine starke Pflanze, die nicht nur zur Reinigung und zum Segnen dient, die für mich vor allem einen wohligen Duft entwickelt. Alleine schon bei ihrer Verarbeitung tanzt meine Nase voller Freude, da erinnert sie mich an die Veilchenwurzel – nicht so süß und 'aufdirnglich', eher erdig und voll.

Kraftvoll ist der Alant allemal. Man siehst am Wuchs und auch an der Wurzel. Bevor ich mich jetzt ganz in der Schwärmerei verliere, hier ein paar Aufführungen wozu ich die Alantwurzel beim Räuchern einsetze: reinigen und segnen von Räumen oder Gegenständen, gibt Tatkraft, hilft gegen Niedergeschlagenheit, baut Selbstvertrauen auf und Zufriedenheit, gegen Traurigkeit und Melancholie, entspannt, harmonisiert Körper und Geist. Sein Rauch hüllt uns schützend ein und verleiht uns Geborgenheit. Auf jedenfall eine beachtenswerter Pflanzengeist.

Im Forum kann man über Alant als Räucherkraut mit Synergy (Walter) von der Räucherwerkstatt diskutieren.

Nebenwirkungen:
Die Wurzel kann jedoch mit der der Tollkirsche verwechselt werden!
Die Sesquiterpenlactone des Alantwurzelstocks können Allergien auslösen. Diese Allergien bestehen oft dann auch gegenüber anderen Korbblütengewächsen, wie z.B. Kamille, Ringelblume und Arnika.

Die Einnahme größerer Mengen von Alantwurzelstock kann zu Magenschmerzen, Erbrechen, Duchfall, Krämpfen und Lähmungserscheinungen führen!
Das Bundesgesundheitsamt hält die Wirksamkeit trotz vieler überzeugter Anwender als nicht bewiesen.

Geschichtliches:
Im Altertum wurde der Alant den Speisen als Gewürz zugesetzt, im Mittelalter jedoch häufig zu Heilzwecken verwendet. Theoprast, Dioscurides und Plinius erwähnten schon seine Heilkraft.

Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch,
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen,
Essbare Wildpflanzen,
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis
Giftpflanzen Pflanzengifte,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

 

Bild von Alant gezeichnet

Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Bei Klick auf das Bild sehen Sie das Bild in einer Grösse von 1000 Pixeln Breite
(lange Ladezeit!)

Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers


Folgende Bilder mit freundlicher Genehmingung von Andrea aus der Kräuterliste
Foto eines Alant

Foto eines Alant




Fotos eines Ochsenauges / Telekie Verwechselpflanze! Foto eines Ochsenauges

Foto eines Ochsenauges

Foto eines Ochsenauges




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© L. B. Schwab