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Hallo ihr!
Bei jeder Selbstbehandlung oder alternativer Behandlung gilt: Am Anfang steht die Diagnose, und die kann in vielen Fällen nur ein Arzt stellen. Kleine Zipperlein kann man durchaus auch ohne Arzt selber in den Griff bekommen, aber bei ernsthaften Erkrankungen gilt, dass Schulmedizin und Heilkräuter durchaus Hand in Hand gehen können, das Beste ist aber sich immer mit seinem Arzt zu besprechen, denn er kann Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Schädlichkeit bei bestimmten Vorerkrankungen oft eher einschätzen als man selber.
Wenn Beschwerden unbekannter Herkunft länger anhalten, sollte man unbedingt zu einem Arzt gehen!
So, jetzt was zu den Heilkräutern. Die Idee zu diesem Posting bekam ich durch die Fragen von Kräuteranfänger:
Es gibt ja eine ganze Menge Kräuter die sich zum Beispiel zur Wundbehandlung eignen. Wenn man mal im Kräuterteil der HP rumstöbert, findet man viele Kräuter die man verwenden kann, nämlich alle die, die viele Gerbstoffe enthalten und eine zusammenziehende Wirkung haben.
Man muss sich einfach vorstellen, dass es früher Medikamente wie es sie heute gibt, nicht gab. Auch das mit dem haltbar machen war so eine Sache, ein Frischsaft hält nunmal nicht so lange, schon garnicht ohne Kühlschrank (wobei die Keller damals auch nicht schlecht waren). Also waren die Leute viel mehr darauf angewiesen die Kräuter zu verwenden die man grade frisch pflücken kann als heute. Die Möglichkeit in die Apotheke zu gehen und Kräuter für Tinkturen zu kaufen gab es nicht wie heute, also nimmt man das was in der Region wächst - wenn man sich denn überhaupt auskennt, denn auch das mit dem Lesen und Schreiben war damals nicht ganz so gängig. Man war also darauf angewiesen von seinen Eltern und Bekannten zu lernen.
Heute haben wir andere Möglichkeiten. Wir bekommen Informationen die die Menschen früher nicht hatten, wir haben eine Auswahl die unsere Vorfahren früher nicht hatten und wir haben die Möglichkeit zu entscheiden was wir verwenden wo die Menschen früher froh waren überhaupt was zu bekommen.
Ein paar Kräuter haben sich so bewährt, dass sie selbst den Leuten bekannt sind, die mit Kräutern oder Naturheilmitteln garnichts am Hut haben wie Salbei und Kamille, eventuell noch Thymian und Zwiebel. Da ich mit einer kräuterkundigen Nachbarin aufgewachsen bin, war mir als Kind Johanniskraut zur Wundbehandlung ein Begriff und ich habe gelernt dass man sich die frischen Blüten zerdrückt und auf die Wunde legt wenn man sich verletzt hat. Und was macht man den Rest des Jahres wenn es nicht grad blüht?
Es ist gut wenn man möglichst viele Kräuter kennt die man verwenden kann, wenn man irgendwo unterwegs ist und die Möglichkeit nicht hat in die Hausapotheke zu greifen, aber es ist nicht gut sich frische Kräuter in eine zu grosse Wunde zu drücken, wenn man die Möglichkeit hat zu einem Arzt zu gehen und sich die Wunde fachmännisch behandeln zu lassen. Die Gefahr sich durch schmutzige Kräuter zu infizieren ist doch ziemlich hoch wenn die Wunde gross ist. Und wer von uns kommt heute schon in die Situation wo sein Überleben von der Eigeninitiative in Form von Kräuteranwendungen abhängt? Es ist gut wenn dieses Wissen nicht ganz verloren geht, aber man sollte immer auch abwägen was in der jeweiligen Situation sinnvoll ist.
Wenn ich Verletzungen habe, dann schütte ich mir Schwedenbitter in die Wunde. Das desinfiziert und bisher hatte ich noch nicht das Pech dass sich trotzdem etwas entzündet hätte. Wenn die Wunde so gross ist dass ich der Meinung bin dass Schwedenbitter auf so einer grossen Fläche zu schmerzhaft für mich ist, dann greife ich zu betaisodonnaartigen Mitteln aus der Apotheke oder gehe zu einem Arzt, je nachdem. Ans Auge gehe ich mit Augentrost, aber so grossflächige "Verletzungen" zum Beispiel durch Hautkrankheiten wo man grössere Flächen auswaschen muss, da probiere ich mich etwas durch die gerbstoffhaltigen Kräuter und schau was mir am Besten hilft.
Bei Insektenstichen ist es ganz ähnlich. Das Mittel was mir am Besten hilft, ist die Zwiebel. Insekten haben aber die unangenehme Angewohnheit immer genau dann zu stechen, wenn man nicht zu Hause ist. Ist ein Restaurant in der Nähe, frage ich ob ich eine Zwiebel aus der Küche bekomme, ist keins in der Nähe, nehmen ich Wegerich und wenn ich Schwedenbitter dabei hab, nehme ich den - je nachdem was griffbereit und sinnvoll ist. Nicht sinnvoll ist es, wenn man sich in der Grossstadt den Wegerich von der Hundepissecke zupft, wenn an jeder Ecke irgend ein Imbiss, Restaurant oder sonstwas ist, wo man eine saubere Zwiebel bekommen kann und noch weniger sinnvoll ist es, wenn man als Allergiker meint dass die Zwiebel den Arzt ersetzt.
Hustenmittel sind immer eine Frage welche Form von Husten man hat, an Schlaftees kann alles gut sein was beruhigt. Oft sind es Mischungen die besser helfen als einzelne Kräuter und noch öfter ist das Herausfinden der Ursachen noch viel wichtiger als alles andere.
Sich mit Kräutern selber zu helfen ist garnicht so einfach. Dem Einen hilft dies, dem Anderen das, aber letztendlich hilft man nur dem Körper sich selber zu helfen.
Liebe Grüsse
Lotti
Bei jeder Selbstbehandlung oder alternativer Behandlung gilt: Am Anfang steht die Diagnose, und die kann in vielen Fällen nur ein Arzt stellen. Kleine Zipperlein kann man durchaus auch ohne Arzt selber in den Griff bekommen, aber bei ernsthaften Erkrankungen gilt, dass Schulmedizin und Heilkräuter durchaus Hand in Hand gehen können, das Beste ist aber sich immer mit seinem Arzt zu besprechen, denn er kann Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Schädlichkeit bei bestimmten Vorerkrankungen oft eher einschätzen als man selber.
Wenn Beschwerden unbekannter Herkunft länger anhalten, sollte man unbedingt zu einem Arzt gehen!
So, jetzt was zu den Heilkräutern. Die Idee zu diesem Posting bekam ich durch die Fragen von Kräuteranfänger:
Es gibt ja eine ganze Menge Kräuter die sich zum Beispiel zur Wundbehandlung eignen. Wenn man mal im Kräuterteil der HP rumstöbert, findet man viele Kräuter die man verwenden kann, nämlich alle die, die viele Gerbstoffe enthalten und eine zusammenziehende Wirkung haben.
Man muss sich einfach vorstellen, dass es früher Medikamente wie es sie heute gibt, nicht gab. Auch das mit dem haltbar machen war so eine Sache, ein Frischsaft hält nunmal nicht so lange, schon garnicht ohne Kühlschrank (wobei die Keller damals auch nicht schlecht waren). Also waren die Leute viel mehr darauf angewiesen die Kräuter zu verwenden die man grade frisch pflücken kann als heute. Die Möglichkeit in die Apotheke zu gehen und Kräuter für Tinkturen zu kaufen gab es nicht wie heute, also nimmt man das was in der Region wächst - wenn man sich denn überhaupt auskennt, denn auch das mit dem Lesen und Schreiben war damals nicht ganz so gängig. Man war also darauf angewiesen von seinen Eltern und Bekannten zu lernen.
Heute haben wir andere Möglichkeiten. Wir bekommen Informationen die die Menschen früher nicht hatten, wir haben eine Auswahl die unsere Vorfahren früher nicht hatten und wir haben die Möglichkeit zu entscheiden was wir verwenden wo die Menschen früher froh waren überhaupt was zu bekommen.
Ein paar Kräuter haben sich so bewährt, dass sie selbst den Leuten bekannt sind, die mit Kräutern oder Naturheilmitteln garnichts am Hut haben wie Salbei und Kamille, eventuell noch Thymian und Zwiebel. Da ich mit einer kräuterkundigen Nachbarin aufgewachsen bin, war mir als Kind Johanniskraut zur Wundbehandlung ein Begriff und ich habe gelernt dass man sich die frischen Blüten zerdrückt und auf die Wunde legt wenn man sich verletzt hat. Und was macht man den Rest des Jahres wenn es nicht grad blüht?
Es ist gut wenn man möglichst viele Kräuter kennt die man verwenden kann, wenn man irgendwo unterwegs ist und die Möglichkeit nicht hat in die Hausapotheke zu greifen, aber es ist nicht gut sich frische Kräuter in eine zu grosse Wunde zu drücken, wenn man die Möglichkeit hat zu einem Arzt zu gehen und sich die Wunde fachmännisch behandeln zu lassen. Die Gefahr sich durch schmutzige Kräuter zu infizieren ist doch ziemlich hoch wenn die Wunde gross ist. Und wer von uns kommt heute schon in die Situation wo sein Überleben von der Eigeninitiative in Form von Kräuteranwendungen abhängt? Es ist gut wenn dieses Wissen nicht ganz verloren geht, aber man sollte immer auch abwägen was in der jeweiligen Situation sinnvoll ist.
Wenn ich Verletzungen habe, dann schütte ich mir Schwedenbitter in die Wunde. Das desinfiziert und bisher hatte ich noch nicht das Pech dass sich trotzdem etwas entzündet hätte. Wenn die Wunde so gross ist dass ich der Meinung bin dass Schwedenbitter auf so einer grossen Fläche zu schmerzhaft für mich ist, dann greife ich zu betaisodonnaartigen Mitteln aus der Apotheke oder gehe zu einem Arzt, je nachdem. Ans Auge gehe ich mit Augentrost, aber so grossflächige "Verletzungen" zum Beispiel durch Hautkrankheiten wo man grössere Flächen auswaschen muss, da probiere ich mich etwas durch die gerbstoffhaltigen Kräuter und schau was mir am Besten hilft.
Bei Insektenstichen ist es ganz ähnlich. Das Mittel was mir am Besten hilft, ist die Zwiebel. Insekten haben aber die unangenehme Angewohnheit immer genau dann zu stechen, wenn man nicht zu Hause ist. Ist ein Restaurant in der Nähe, frage ich ob ich eine Zwiebel aus der Küche bekomme, ist keins in der Nähe, nehmen ich Wegerich und wenn ich Schwedenbitter dabei hab, nehme ich den - je nachdem was griffbereit und sinnvoll ist. Nicht sinnvoll ist es, wenn man sich in der Grossstadt den Wegerich von der Hundepissecke zupft, wenn an jeder Ecke irgend ein Imbiss, Restaurant oder sonstwas ist, wo man eine saubere Zwiebel bekommen kann und noch weniger sinnvoll ist es, wenn man als Allergiker meint dass die Zwiebel den Arzt ersetzt.
Hustenmittel sind immer eine Frage welche Form von Husten man hat, an Schlaftees kann alles gut sein was beruhigt. Oft sind es Mischungen die besser helfen als einzelne Kräuter und noch öfter ist das Herausfinden der Ursachen noch viel wichtiger als alles andere.
Sich mit Kräutern selber zu helfen ist garnicht so einfach. Dem Einen hilft dies, dem Anderen das, aber letztendlich hilft man nur dem Körper sich selber zu helfen.
Liebe Grüsse
Lotti