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frage wegen pony [2]

11 Lotti

Hallo Eva!

Du, die Silagefütterei ist gang und gäbe. Hinz und Kunz füttert den Mist und meint die Tiere vertragen das. Ausgenommen sind natürlich die teuren Zuchtpferde. Auch wenn Tiere weniger empfindlich sind heisst das nicht, dass man sie nicht vergiften kann oder dass das was sie fressen, ihnen auch gut tut.

Ich mache immer große Bögen um Reitställe, weil mir das was ich da sehe doch ziemlich leid tut, nicht nur wegen dem Futter, sondern auch wegen den viel zu kleinen Weiden, der ständigen Stallsteherei und der viel zu geringen Bewegung und vor allem wegen den Reitern, die ihre Tiere ab und an mal besuchen um sich drauf zu setzen, der eigentliche Bezug aber zu den Stallarbeitern besteht. Es ist nicht meine Welt.

Liebe Grüsse

Lotti

11.12.2005 20:15

12 Daggi

Hallo Eva,
Es tut mir sehr leid um euer Pony!!

Ich denke das Pferd ist nicht grundsätzlich an der Silage gestorben und nicht an Schimmel sondern eher an Boutolismus, dh es war eine Verunreinigung durch Tierkadaver in den Ballen. Das ist der einzige Haken an Silagefütterung. Da muss man schon genau schauen und seine Nase gebrauchen. Gute Silage ist auf jeden Fall die erste Wahl für Allergiker da die Silage noch eine relativ hohe Restfeuchte hat und so kaum Staubpartikel in Form von Schimmelpilzen in die Lunge gelangt.
Grundsätzlich ist erst mal jedes Heu von Schimmel befallen, ganz raus bekommt man diesen nicht. Sehen kann man diese Schimmelpilze mit einem Schwarzlicht so wie in Diskos oder für Geldscheinprüfer. Dort leuchten Sie farbig.
Also wie gesagt grundsätzlich verdammen würde ich die Silage nicht.
Gruß Daggi


27.02.2007 15:24

13 Lotti

Hallo Daggi,

wusstest du, dass viele Kräuter in getrocknetem Zustand ihre Giftigkeit verlieren, während sie sie in der Silage behalten? Übrigens sind Schimmelsporen überall in der Natur vorhanden, sie vermehren sich nur bei geeignetem Lebensraum. Je nachdem wie man Heu trocknet, enthält es mehr oder weniger Schimmelsporen. Heuballen mit feuchten Grasanteilen bieten dem Schimmel natürlich einen super Nährboden. Ehrlich gesagt finde ich heute gutes Heu fast nur noch bei alten ehemaligen Bauern die für ihre Kaninchen ums Haus rum heuen.

Das Heu trocknet auf der Gabel... heute trocknet es leider oft über Tage auf den Wiesen rum... Schimmel liebt es wenn es feucht ist, darum hat man früher tagelang geheut und liebevoll gewendet. Aber das ist Vielen zu viel Arbeit, darum die schlechte Heuqualität - und stimmen in ein Loblied auf die Silage.

Liebe Grüsse

Lotti

27.02.2007 20:18 | geändert: 27.02.2007 20:47

14 Lotti

Hallo Daggi,

Quelle: Institut für Veterinärtoxikologie der Universität Zürich

Stachybotryotoxikose:
Heu und vor allem Stroh, das über Winter im Freien gelagert wurde, aber auch andere Futtermittel werden von Stachybtrys atra besiedelt. (...)Bedingungen für das Schimmelpilzwachstum: Mindestens 12% Wassergehalt des Futters, ein pH-Wert zwichen 4-8 und genügend Sauerstoff.

Zearalenon:
Futtermittel, insbesondere Kraftfutter, Mais oder Silage, welche mit Fusariumarten (F. graminearum, F. roseum) befallen sind. Bedingungen für das Schimmelpilzwachstum: Mindestens 12% Wassergehalt des Futters, ein pH-Wert zwichen 4-8 und genügend Sauerstoff.

Ansonsten zählen sie noch jede Menge Schimmel auf, der hauptsächlich in Getreiden vorkommt, die lasse ich hier mal raus.

Wie dem auch sei, braucht Schimmel Feuchtigkeit und nicht Trockenheit. Gutes Heu machen zu können ist heute nicht mehr jedem vergönnt und auch wir haben im letzten Jahr durch die Zeitverzögerungen hier auf dem Hof kein gescheites Heu rein bekommen. Im nächsten Jahr sollte das besser laufen, aber auch diesen Winter kommt uns keine Silage in den Stall.

Liebe Grüsse

Lotti

27.02.2007 21:12

15 Daggi

Hallo Lotti,
ja das weiss ich natürlich auch. Nur, WER macht hier mit der Gabel gutes Heu für uns Pferdehalter??? Keiner, leider, deswegen ist (wir sprechen natürlich von guter Heulage) Silage immer noch besser als zu nass eingefahrenes Heu. Und das bekommen wir in verregneten Sommern fast ausschließlich angeboten.
Übrigends ist das leicht Schimmelpilz befallene Heu am schlechtesten für die Atemwege aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Lunge. Der Organismus des Pferdes verkraftet hingegen so einiges an Schimmel was über den Verdauungstrakt wandert. Man denke nur an überständiges Gras etc.
Zum Thema Giftpflanzen, ja es verlieren einige ihre Giftigkeit beim Trocknen, trotzdem sollte jeder Tierhalter sich die Ballen oder besser noch die Wiese von der Heu gemacht wird anschauen um sich ein Bild des Inhalts zu machen.
Zum Glück können Pferde einiges an Giftpflanzen aus dem Heu aussortieren. Was glaube ich am Schlimmsten ist ist das Kreuzkraut, das können sie wohl nicht aussortieren, mit Herbstzeitlosen klappt es wiederum ganz gut.
Gruß Dagmar

28.02.2007 08:58

16 wegwarte

Hallöchen,

ich frag jetzt mal so als Laie...

Was ist denn der Unterschied zwischen Heulage und Silage?

Liebe Grüße Dagmar

28.02.2007 10:26

17 Lotti

Hallo Dagmar,

Infos über Heulage bei Wikipedia lächel

Hi Daggi,

ich kenne mich wie gesagt mit Pferden viel zu wenig aus, aber wo bitte ist der Unterschied zwischen Schimmelsporen in Heu und dem in Stroh, wenn die Aufnahme über die Atmung für Pferde gefährlicher ist als über den Magen-Darmtrakt?

Bei Kühen funktioniert das alles etwas anders als bei Pferden. Wenn das Futter nicht wirklich astrein ist, macht sich das im Geschmack der Milch, sowie in Buttersäurebakterien und anderen unerwünschten Begleiterscheinungen bemerkbar. Letztendlich schlägt sich das natürlich auch irgendwann auf die Gesundheit der Tiere nieder, aber in erster Linie wird Vieles von dem was aufgenommen wird, eben über die Milch wieder abgegeben. Darum wird ja auch geraten Rohmilch abzukochen um einen Teil der Keime abzutöten - was ich bei fremden Betrieben durchaus auch machen würde.

Mit Allergien bei Rindern kann ich gar nicht wirklich mitreden, weil ich von vielen Kuhrassen zu wenig weiss. Beim Schweizer Original Braunvieh, also den Kühen die wir hier haben, wird mit Allergikern nicht weitergezüchtet. Ich kann dir also gar nicht sagen ob das bei den Kühen überhaupt vorkommt. Herby sagt mir gerade, dass er keine Kuh mit Allergien kennt und ich hab davon auch noch nicht gehört. Bei Kühen ist es auch wirtschaftlicher Unsinn mit allergischen Kühen weiter zu züchten - bei vielen Pferdehaltern ist halt Emotion dahinter. Das heisst nicht dass man nicht auch zu Kühen Emotionen hat, aber früher oder später muss man sich von Kühen auch trennen - und dann trennt man sich von "kranken" Tieren und nicht von der gesunden Kuh.

Noch was zum Thema "aussortieren" von Heu:
Du schreibst ja selber dass Pferde im Heu aussortieren was sie fressen und was nicht - sofern sie es erkennen und sortieren können. Bei Silage geht das halt eben nicht. Dazu kommt, dass Giftstoffe von einer vergorenen Pflanze eben auch auf die nebenliegenden Pflanzenteile anderer Pflanzen übertragen werden.

Dieses Jahr mussten wir Heu zukaufen, weil wir wie gesagt zu spät anfangen konnten Heu zu machen. Bei den Mengen Heu die eine Kuh die sich vorwiegend von Heu ernährt täglich verputzt, kann man sich die Wiesen gar nicht vorher ansehen, sondern kann froh sein wenn man überhaupt ausreichend Heu von wenigstens akzeptabler Qualität bekommt. Du glaubst gar nicht wie grotten schlecht Heu sein kann... Aber den Vogel hat das "Futterstroh" abgeschossen, dass wir hier angekarrt bekamen: Da wuchs schon Gras raus und war schon halber Humus. Momentan verteilen wir es auf schlammigem Boden zur Wegbefestigung zwinker

Liebe Grüsse

Lotti

28.02.2007 14:10

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