Hallo Sahra,
zunächst finde ich es schon mal positiv, dass du, trotzdem du Befürworterin von Schwedenkräutern und alternativen Heilmethoden bist, eine anscheinend gesunde Skepsis zeigst.
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Mit der Art und Weise, wie sie die Heilerfolge darstellt und überhaupt wie sie die Behandlung nach ihren Methoden beschreibt, habe ich, ebenso wie Lotti, große Probleme. Mit solchen Aussagen erweckt sie meiner Meinung nach zu große Erwartungen und Hoffnungen bei kranken Menschen. Werden diese dann unter Umständen nicht bestätigt, fallen die Kranken in ein tiefes seelisches Loch. Das wiederum ist sehr gefährlich und sehr schlecht für einen Heilungsprozess. Ich zweifle nicht einmal, dass es tatsächlich die erfolgreichen Therapien, von denen sie erzählt, gegeben hat....auch Pfarrer Kneipp hatte bei vielen seiner Patienten Erfolge...aber und jetzt kommt der wichtige Punkt...eben nicht bei allen. Es wird immer wieder Kranke geben, bei denen die Heilmethoden Erfolg haben und genauso wird es gleichzeitig Kranke geben, bei denen es eben nicht wirkt oder zumindest nicht so, wie sie es sich erhofft haben. Man darf an alle natürlichen Heilmethoden nicht zu große Erwartungen stellen....ich rede jetzt von schweren Erkrankungen. Selbstverständlich kann man einen Schnupfen oder eine kleine Verletzung auch mit natürlichen Methoden erfolgreich behandeln. Bei schweren Erkrankungen wäre ich da äußerst vorsichtig. Naturheilkunde, wie auch immer, kann allerdings eine Behandlung durch die Schulmedizin immer auch unterstützen. Es gab und gibt immer große Befürworter von Maria Treben und genauso gibt es große Gegner von ihr. Beide Seiten versuchen selbstverständlich ihre Meinungen irgendwie zu untermauern und mit Beweisen zu belegen. Die Gegner versuchen krampfhaft ihr Scharlatanei nachzuweisen und ziehen jeden Todesfall an die Öffentlichkeit und bauschen es auf bis zum geht -nicht-mehr. Es gab tatsächlich Todesfälle von Kranken, die sich selbst nach Trebens Methoden behandelt haben....ob allerdings die Behandlungsmethode oder wohl eher eben doch die Krankheit die Todesursache waren, wurde aber nie geklärt. Andersrum ist es nicht viel anders. Die Befürworter von Frau Trebens Methoden bauschen selbstverständlich auch jeden Heilerfolg ebenso gründlich auf.
Wie dem auch sei, fest steht für mich, dass viele ihrer Rezepturen (gerade eben auch die Schwedenkräuter) sehr wirksam sind und mir schon oft geholfen haben...bei kleinen und mittleren Unpäßlichkeiten wohlgemerkt. Ich würde niemals so leichtfertig mit meinem Leben spielen und bei einer schweren Erkrankung, ohne einen Arzt hinzuzuziehen, nur mit irgendwelchen Heilmethoden, egal ob nun von Maria Treben oder von anderen, alleine an mir herumdoktern. Wie aber schon gesagt, kann man es ja aber zur Unterstützung der schulmedizinischen Maßnahmen durchaus zusätzlich anwenden. Und sollte einmal der Fall eintreten, dass die Schulmedizin aufgibt, warum es nicht einmal mit außergewöhnlichen Methoden versuchen...zu verlieren hat man dann doch eh nichts mehr, oder?
Du fragst, ob es zweifelhafte oder möglicherweise
in höheren Dosen gefährliche Inhaltsstoffe des Schwedenbitters gibt. Nun, schon Paracelsus sagte: „Alle Dinge sind Gift, nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding Gift ist“.
Ich kann ja auch mal nebenbei erwähnen, dass Safran hochgiftig ist. Bereits ab 10 g wirkt er tödlich (im Schwedenkräuter sind nur 0,2 g enthalten). Mit Kampfer ist es ähnlich...mal ganz abgesehen vom Alkoholgehalt im Schwedenbitter, das hat ja Lotti schon geschrieben. Im Schwedenkräuter sind diese Kräuter allerdings nicht in einer gesundheitlich bedenklichen Dosis enthalten, es sei denn, die säufst die ganze Flasche leer und dann ist es wohl auch eher der Alkohol, der dich umhaut.
Ich weiß nicht, woran Maria Treben gestorben ist. Sie wird wohl nicht schwer krank gewesen sein, denn dass hätten ihre Gegner mit Sicherheit sofort an die große Glocke gehängt. Ich wäre jedenfalls froh, einigermaßen gesund ein Alter von 84 Jahren zu erreichen. Mal ganz ehrlich, wenn Schwedenkräuter bewirken würden, dass alle, die es nehmen ein biblisches Alter erreichen, würde es wohl jeder nehmen und es würde sehr warscheinlich ein Vermögen kosten. (Dann hätte auch unsere liebe Regierung in DE ein riesen Problem und als nächtes dürften wir wohl erst mit 90 in Rente). Also wenn sich jemand von den Schwedenkräutern ein ungewöhnlich langes Leben erhofft, ist er wohl eher auf dem falschen Dampfer.
Wer an die natürlichen Heilmethoden, egal ob nun nach Maria Treben, Hildegard von Bingen, Pfarrer Kneipp oder irgendeinem der anderen Heilkundigen mit etwas gesundem Menschenverstand herangeht, kann sie sich sehr wohl zu Nutze machen und sie dienen seiner Gesundheit oder
können ihm helfen wieder gesund zu werden. Wunder sollte man aber nicht erwarten. Vielmehr ist es wichtig, sich selbst zu beobachten dabei, dann merkt man sehr schnell, was einem gut tut und was nicht, denn auch das muss noch einmal gesagt werden, nicht alles hilft bei jedem Menschen gleich. Was bei dem einen klasse wirkt, hilft einem anderen womöglich garnicht.
Nachtrag: Auch ich poste hier im Forum hin und wieder Rezepturen, die mir geholfen, bzw. die bei mir gewirkt haben (wie kürzlich die Gundermann-Ghee-Salbe bei einem kleinen Ekzem) Ich will damit dann aber nicht aussagen, dass dies nun
immer und
bei jedem anderen auch so sein wird. Es soll nur ein Hinweis von mir darauf sein, dass es
mir geholfen hat und man es ja auch mal bei ähnlicher oder gleicher Unpässlichkeit
damit probieren kann. Sollten mir Nebenwirkungen bekannt sein, schreibe ich die immer mit dazu. Ich setze allerdings auch voraus, dass jemand bei einer ihm bekannten Allergie gegen ein Kraut oder einem anderen Inhaltsstoff, dass in der angegebenen Rezeptur erhalten ist,
von sich aus die Finger davon lässt. Solche wirklich selbstverständlichen Dinge schreibe ich nicht jedesmal extra....da erwarte ich einfach von jedem Leser genügend Verstand.