Zur NavigationZur Navigationshilfe

Käsekessel - Logo

Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

Öle

Allgemeines | Bärlauch | Dill | Gundermann | Johanniskraut | Kamille | Mandelöl | Oregano (Dost) | Thymian | Wiesenkümmel



Allgemeines zu Öl

Dioskurides schrieb über Öle im 6. Jahrundert folgendes:

Gewöhnliches Oel
Das ältere aber und fettere Oel ist für die Verwendung zu Arzneimitteln geeignet. Im Allgemeinen ist jedes Oel erwärmend und das Fleisch erweichend, den Körper vor zu starker Abkältung schützend und zur Arbeit erfrischend. Es hat auch die Eigenschaft, offenen Leib zu machen und zu erweichen, dabei mildert es in der Mischung die Kräfte der beissenden Mittel. Auch gegen tödliche Gifte wird es gegeben, wobei es anhaltend getrunken und wieder erbrochen wird. Zu 1 Kotyle mit gleich viel Gerstenschleim oder Wasser genommen führt es ab; den an Krämpfen Leidenden wird es zu 6 Bechern mit Nutzen in einer Abkochung von Raute gegeben. Auch die Würmer treibt es ab. Ganz besonders aber wird dasselbe gegen Darmverschlingung eingesetzt. Das alte ist aber sowohl erwärmender als auch stärker abführend. Es ist eine Salbe für Scharfsichtigkeit.

Sollte das alte Oel aber mangeln, so wird es auf diese Weise hergestellt:
Von vorhandenem Oele giesse das bessere in einen Kessel, koche, bis es die Consistenz des Honigs erhalten hat und gebrauche es, denn es besitzt dieselbe Kraft, wie das vorher genannte.

 

Bärlauchöl

Bärlauchblätter, kaltgepresstes Olivenöl

Bärlauchblätter werden gewaschen und getrocknet (Salatschleuder). Flaschen ebenfalls gut reinigen (heiss auswaschen und trocknen lassen).
Der Bärlauch wird dann in die Flaschen gegeben und mit Olivenöl aufgegossen. Die Blätter müssen mit Öl bedeckt sein. Gut verschliessen (Korken). An einem kühlen, dunklen Ort (mindestens 2 Wochen) stehen lassen. Ab und zu mit der Flasche vorsichtig auf eine Platte klopfen damit die verbleibende Luft nach oben steigen kann - das erhöht die Haltbarkeit des Bärlauchöls.

Dieses Öl ist eine herrliche Ergänzung zu allen Blattsalaten.

Zum Kraut Nach oben

 

Dillöl

2 Hand voll getrocknetem Dill mit 1/2 Liter Olivenöl 2 Wochen an einem warmen Ort stehenlassen. Danach 15 Minuten in einem Wasserbad kochen, auspressen und kühl lagern.

Haltbarkeit: 3 - 4 Monate

Innerlich nie zu kalt einnehmen. Hilfreich bei Bauchschmerzen.
Äusserlich: Alte Beulen

Zum KrautNach oben

 

Gundermannöl (Gundelrebenöl)

Variante 1:
Frische Gundelrmannblätter (Mai bis Juni) sammeln und trocken säubern. Am Besten sammelt man nur saubere Blätter. Waschen darf man sie nicht, da das Wasser vom Waschen im Öl Probleme macht. Ein gut verschliessbares Glas locker füllen und dann auf ca 1/3 des Volumens zurammenpressen und so wie es ist an einen hellen, sonnigen und warmen Ort stellen. Nach ein paar Tagen sammelt sich eine helle Flüssigkeit am Glasboden. Diese siebt man vorsichtig ab und füllt die Flüssigkeit in eine dunkle Glasflasche. Danach im Kühlschrank aufbewahren. Maximal 4 Wochen haltbar.

Variante 2:
Ein Schraubglas mit reichlich frischer, etwas angequetschter Gundelrebe füllen. sie soll zwar gereinigt aber nicht gewaschen sein. Mit einem kaltgepressten Öl übergießen und in die Sonne stellen. Nach 2 bis 3 Wochen ist das Öl zu verwenden
Quelle: Siegrid Hirsch, Felix Grünberger "Die Kräuter in meinem Garten"

Watte oder ein Stück Leintuch mit dem Öl tränken und die entsprechenden Hautstellen damit bestreichen.

Das ätherische Öl (Anmerkung: fettlöslich) der Pflanze macht sich positiv auf Schleimhäute bemerkbar und regt sie stark zur Regeneration an, es ist in einem Ölauszug vorhanden, den man selbst zubereiten muss. Es kann als Wundöl dienen, als Pflegemittel für eine geschädigte Haut, vor allem bei eiternden Wunden oder Brandverletzungen
Quelle: Siegrid Hirsch, Felix Grünberger "Die Kräuter in meinem Garten"

Zum Kraut Nach oben

 

Johanniskrautöl

Bei Sonnenschein gepflückte Blüten werden locker bis zum Hals in eine Flasche gefüllt und mit feinem, kaltgepresstem Olivenöl übergossen. Das Öl muß die Blüten bedecken. Gut verschlossen stellt man die Flasche einige Wochen in die Sonne oder in Ofennähe. Nach einiger Zeit bekommt das Öl eine rote Farbe. Man filtert es dann durch ein Tuch, preßt die Rückstände aus und bewahrt das Johannisöl in dunklen Flaschen auf. Für die Behandlung von Brandwunde kann man statt Olivenöl Leinöl zum Ansetzen nehmen.

Nach dem Gebrauch von Johanniskraut sollte man sich nicht der Sonne aussetzen! Bitte Nebenwirkungen der Pflanze beachten.

Zum Kraut Nach oben

 

Kamillenöl

1. Variante:
Ein Fläschchen wird locker bis zum Hals mit in der Sonne gepflückten, frischen Kamillenblüten gefüllt und mit kaltgepreßtem Olivenöl übergossen. Das Öl muß die Blüten bedecken. Die Flasche läßt man gut verschlossen 14 Tage in der Sonne stehen. Danach im Kühlschrank aufbewahren.

2. Variante:
3 Handvoll Kamillenblüten etwa 1 Woche lang trocknen lassen. Dann 1/4 Liter Olivenöl dazu geben, 5 Wochen warm und dunkel stehen lassen, dann im Wasserbad aufkochen, auspressen und kühl lagern.
Haltbarkeit: 1 Jahr.

Kommentar von Wegwarte: Die 2. Variante wirkt besser :-)

Auf den Bauch gerieben hilft dieses Öl bei Bauchschmerzen. Ansonsten als Massageöl, gegen Muskelkater, bei Neuralgien, zum Inhalieren bei Erkältungskrankheiten, Wundsein bei Kindern

Zum Kraut Nach oben

 

Mandelöl

Dioskurides schrieb über Öle im 6. Jahrundert folgendes:

Amygdalus communis (Rosaceae)

Das Mandelöl welches einige Metopion nennen, wird so dargestellt: 4 Choinikes reine und trockene bittere Mandeln stosse flott mit einer hölzernen Keule in einem Mörser, bis es ein Teig geworden ist, dann gib 2 Kotylen heisses Wasser hinzu, lass eine halbe Stunde einwirken, von nun an reibe wieder kräftiger, dann drücke es aus und presse es zum flachen Kuchen und streiche das von den Händen ab in eine Muschel. Dann gib zu dem Presskuchen wieder 1 Kotyle Wasser, und nachdem du sie hast einwirken lassen, thue dasselbe. Es geben aber die 4 Choinikes 1 Kotyle. Es wirkt aber gegen Schmerzgefühl in der Gebärmutter und hysterische Krämpfe, gegen Verdrehungen und Entzündungen derselben Stellen, weiter auch gegen Kopfschmerzen, Ohrenleiden, Ohrensausen und Ohrenklingen. Es hilft auch den Leberkranken, denen, welche schwer harnen und an Stein leiden, den Asthmatikern und Milzkranken. Es vertreibt ferner auch mit Honig und Lilienwurzel und Cyperngras- oder Rosenwachsgalbe gemischt die Male, Sommersprossen und Runzeln aus dem Gesicht; auch beseitigt es die Schwachsichtigkeit. Mit Wein aber entfernt es bösen Schorf und Kleingrind.
Nach oben

 

Oreganoöl (Dostöl)

Zutaten:
1 Hand voll Oreganoblätter
1/2 Liter Pflanzenöl

Die Kräuter mit dem Pflanzenöl übergiessen und 14 Tage an einem warmen, dunklen Ort ziehen lassen, anschliessend auspressen und filtrieren und in dunkle Flaschen abflüllen.

Hilft gegen: Verschleimungen der Atemwege und rheumatische Beschwerden

Zum Kraut Nach oben

 

Thymianöl

Die in der Mittagssonne gepflückten Blütenstände werden locker in eine Flasche gefüllt und mit kaltgepreßtem Olivenöl übergossen, so daß das Öl zweifingerbreit über Blüten steht. 14 Tage in der Sonne oder in Herdnähe stehen lassen.

Zum Kraut Nach oben

 

Wiesenkümmelöl

Aus dem Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "Tabernaemontanus" anno 1625:

Auss dem Römischen Kümmel distillirt man auch ein heylsames Oele auff nachfolgende Weiss: Nimb ein grossen küpfferin oder aehrinen Hafen oder Cucurbit die auff zwölff oder vierzehen Mass haltend, füll den mit halb Wein und Wasser biss auff den drittentheil. Wirff den Kümmelsamen groblecht gestossen darein unnd lass es also sechs oder sieben Stund wol verdeckt mit einander erbeytzen. Darnach setz einen Helm darauff und verstreich den Ranfft mit LUTO SAPIENTIAE geheb zu, lass das Wasser wol sieden und auffbrodeln. so steigen die oelechtigen SPIRITUS mit dem Dampff dess Wassers ubersich in den Helm und darvon steigen sie darnach herab durch das Rohr welches zwerchs weiss durch ein Thonn mit kaltem Wasser angefüllt gehet und undersich in das RECEPTACULUM oder fürgesetzt Glass distillirt unnd werden also zum theil zu Oele verwandelt welches man hernachmals in den digerit Ofen mit einem silbern Löffel absondern und scheiden soll/ wie wir in unserm Distillirbuch weiter darvon Underweisung gethan haben.
Dieses Oel wird heylsamlich zu allen jnnerlichen Kranckheiten/ darvor der Kümmel selbst dienlich ist/gebraucht mit anderen bequemen gedistillirten Wassern oder aber mit Wein. So kann solches auch nützlich mit Latwergen, Syrupen, Täflein und andern Artzeneyen vermischt werden welches wir den erfahrnen MEDICIS wöllen befohlen haben.

Vielleicht doch besser kaufen? ;-)

zum Kraut

Nach oben

Zurück

Zu den Kräuterbüchern

Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab