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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Erdbeere

(Fragaria vesca L.)

Synonyme:
Ardbeeren, Besingkraut, Darmkraut, Erbel, Erbern, Flohbeere, Hafelbeere, Ihrbeer, Rotbeere, Rote Besinge, Knickbeeren, Walderdbeere

Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)

Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Beschreibung:
Die Walderdbeere überwintert in einem kurzen Wurzelstock, aus dem die dreizähligen und grob gesägten Laubblätter wachsen. Die Nerven der Blätter bilden tiefe Furchen im Blatt, deren Oberseite hellgrün, die Unterseite aber weisslich bis graugrün und behaart ist. Aus den Achseln der Grundblätter wachsen kriechende Ausläufer, die an den Knoten Wurzeln bilden. Wenige mit 5 weissen Kelchblättern und 20 Staubblättern besetzte Blüten stehen in Trugdolden auf langen Blütenstielen. Die Scheinfrucht wächst aus dem gewöbten Blütenboden zu aromatischen, saftigen Erdbeeren heran, an deren Aussenseite die kleinen Nüsschen, die eigentlichen Früchte, sitzen. Die Staude wird 5 - 20 cm hoch.

Verwechslung:
So lange die Erdbeere noch nicht blüht, kann man sie mit einer ganzen Menge von Blättern im Wald verwechseln. Wer die Erdbeere aber mal kennt, verwechselt sie nicht mehr. Wer sich unsicher ist sollte also bis zur Blüte warten und sich die Erdbeerbeete in den Kleingärten mal genau ansehen.

Blütezeit:
Mai - Juni

Vorkommen:
Die Walderdbeere wächst auf allen Böden von der Ebene bis zur Waldgrenze. Lichte Stellen auf nährstoffreichen Böden von Wäldern, Hecken, Waldränder, Waldwege, Holzschläge

Verbreitung:
Europa, gemässigter asiatischer Raum,

Sammelgut:
Blätter, Früchte, Wurzeln

Sammelzeit:
Blätter: Mai - Juni
Früchte: Juni - Juli
Wurzeln: Herbst oder Frühling

Sammelvorschrift:
Die Blätter mit den Stielen werden gepflückt und an einem schattigen, luftigen Ort zum Trocknen ausgebreitet. Die Droge hat einen leicht zusammenziehenden Geschmack und ist geruchlos.
Wurzeln werden ausgegraben, gereinigt und an einem luftigen, trockenen Ort möglichst schnell getrocknet.

Wer die Heilwirkung der Erdbeerblätter wünscht, sammelt kurz vor oder zu Beginn der Blütezeit. Als Haustee kann man sie in ganz jungem Zustand ernten, dann haben sie ihre Gerbstoffe noch nicht entwickelt.

Die Früchte werden geerntet wenn sie reif sind. Die beste Heilwirkung der Erdbeere haben die Früchte. Da Walderdbeeren unreif nicht gut schmecken und sehr schnell überreif werden und faulen oder von Schnecken gefressen werden, kann man sie in leicht angerötetem Zustand pflücken und kühl gelagert nachreifen lassen. Am bestem sind sie aber, wenn sie an der Pflanze voll ausreifen durften.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Blätter: Gerbstoff, wenig ätherisches Öl, Vitamin C und Flavonoide.
Wurzeln: Sehr viel Gerbstoff
Früchte: Fruchtsäuren, viel Vitamin C und weitere Vitamine, Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor und Zink

Quelle: Gu-Nährwerttabelle, Link am Ende der Seite
100 g handelsübliche Zucht-Erdbeere enthalten:
32 kcal oder 134 kj, 0,8 g Eiweiß, 0,4 g Fett, 0,2 g Fett MUF, 5,5 g verwertbare Kohlenhydrate, 1,6 g Ballaststoffe, 89,9 g Wasser, 0 Cholesterin, 2 mg Natrium, 147 mg kalium, 24 mg Calcium, 26 mg Phosphor, 15 mg Magnesium, 2 mg Eisen, 3 µg Vitamin A, 0,1 mg Vitamin E, 0,03 mg Vitamin B1, 0,06 mg Vitamin B4, 0,6 mg Niacin, 0,06 mg Vitamin B6, 62 mg Vitamin C, 13,50 µg Vitamin K, 0,30 mg Pantothensäure, 4,0 µg Biotin, 65 µg Folsäure, 3 µg Jod, 16 µg Fluor, 260 µg Zink, 90 µg Kupfer, 1600 µg Mangan, 3 µg Chrom, 16 mg Oxalsäure, 6 µg Nickel, 1,36 mg Salicylsäure, 26 mg Harnsäure.

Anwendung:
Eigenschaften: stopfend, beruhigend, blutdrucksenkend, blutreinigend, leber- und gallewirksam

In der Volksmedizin wird die Walderdbeere verwendet. Die zahlreichen Zuchtformen sind sicherlich gesund, spielen aber in der Heilkunde keine Rolle.

Früchte:
Die Früchte der Walderdbeere werden in der Volksmedizin bei Herzbeschwerden, Leber und Gallenleiden, Nervenschwäche, hohem Blutdruck und zu dickes Blut, Fieber, Steinleiden, Blutarmut und Energiemangel, sowie Gicht, Rheuma, Akne und chronischer Verstopfung angewendet und sollen Würmer vertreiben. Die positive Wirkung auf Galle und Leber wurde von der modernen Wissenschaft bestätigt.

Erdbeeren werden übrigens auch von einigen fleischfressenden Tieren gefressen. Vermutlich spüren die Tiere die wurmvertreibende Wirkung.

Heiltag bei überanspruchter Leber:
Dafür isst man 3x täglich 125 g Erdbeeren zur Erdbeerzeit und macht das 1x in der Woche.
Bei Magenschwäche
soll man sein Brot mit frischen Erdbeeren belegen.

Blätter und Wurzeln:
Die Blätter und Wurzeln wirken zusammenziehend und eignen sich somit zum Spülen von Entzündungen, Magen- und Darmstörungen und vor allem gegen Durchfälle, haben aber auch schon bei Gelbsucht geholfen. Laut alter Kräuterbücher werden die Blätter auch bei Hämorrhoiden, Milz- und Frauenbeschwerden, Astma, chronischer Bronchitis und Wassersucht verwendet.

Junge Blätter haben weniger Gerbstoffe entwickelt und eignen sich für Haustees.

Erdbeerblättertee:
2 gehäuft Esslöffel Erdbeerblätter
1/4 Liter kochendes Wasser
Kräuter mit kochendem Wasser übergiessen und 15 Minuten ziehen lassen bevor man abseiht. Von diesem Tee trinkt man 3x täglich eine Tasse oder gurgelt bei Bedarf mit lauwarmen Tee. Gibt man diesem Tee etwas Waldmeister bei, bekommt er ein liebliches Aroma.

Erdbeerwurzeltee:
1 Teelöffel Wurzeln
1/4 Liter kochendes Wasser
Wurzeln mit kochendem Wasser übergiessen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Diesen Tee verwendet man zur Mundspülung bei entzündlichen Stellen des Zahnfleisches, sowie bei Durchfällen und Hämorrhoiden.

Erdbeeren in der Küche:
Mit Erdbeeren gibt es auch zahlreiche Rezepte. Für Rezepte für den Genuß kann man durchaus auch Zuchtformen verwenden. Das Sammeln der kleinen Walderdbeere ist etwas mühsam und wenig ertragreich.

Erdbeeren für die Schönheit
Bei fetter Haut kann man folgendes Reinigungsmittel ausprobieren:
4 Tl Erdbeerblüten mit 1/8 Liter sehr guter Milch (am Besten Bio) vorsichtig erhitzen (nicht kochen) und 30 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen. Abkühlen und abgießen. Das Gesicht damit befeuchten und wieder abspülen. Im Kühlschrank aufbewahren und schnell verbrauchen.

Gegen Akne kann man es so versuchen:
Erdbeeren mit geriebenen Mandeln oder Hafermehl zu einem dicken Brei vermischen und wenig Wasser dazu geben. Mit diesem Brei das Gesicht waschen. Immer nur so viel anmischen, wie man gerade braucht.

Bei trockener oder faltiger Haut kann man Erdbeeren matschen und als Maske auf das Gesicht geben. Die Maske entspannt, erweicht und erfrischt.

Erdbeeren im eigenen Garten:
Zucht-Erdbeeren bekommt man in jeder Gartenhaldung. Man setzt sie am Besten im Herbst in gut gedüngten Boden und sorgt für ausreichend, aber nicht zu viel Wasser.. Ableger der Erdbeere schneidet man am besten ab sobald sie sich zeigen und lässt nur die auswachsen, die man für Nachzuchten behalten möchte. Ableger nehmen der Stammpflanze die Kraft. Die Stammpflanze sollte alle 2 - 5 Jahre ausgewechselt werden, da sie mit der Zeit an Ertrag verliert. Was sich bei mir sehr gut bewährt hat ist, Erdbeeren mit Sägespänen zu mulchen. Das hält Schnecken ab und sorgt für saubere Früchte ohne Erdanhaftungen. Zusätzlich spart es jede Menge Wasser, da die Feuchtigkeit im Boden gehalten wird. Kleintierstreu eignet sich sehr gut, denn es ist grob genug um nicht gleich von den Würmern verarbeitet zu werden. Noch besser ist natürlich Sägespan von Holz, dass nicht chemisch behandelt wurde.

Walderdbeeren wachsen von alleine, sobald man einmal eine Pflanze in de Garten gesetzt hat. Man setzt sie in halbschattige bis schattige Erde, am Besten unter Gebüsch, Laubbäume oder unter die Gartenbank. Sie vermehren sich rasant von alleine und werden nicht beschnitten.

Nebenwirkungen:
Einige Menschen reagieren auf die Erdbeere (Scheinfrucht) allergisch. Vor allem die ersten Erdbeeren im Jahr sind für einige Menschen ein Problem. Erdbeerblätter werden aber in der Regel auch von Allergikern gut vertragen.

Geschichtliches:
Erdbeeren tauchen so ziemlich in allen Kräuterbüchern der Geschichte auf. Die Früchte wurden schon seit der Zeit der Pfahlbauer gegessen.

Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen,
Die Kräuter in meinem Garten,
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
GU Nährwert und Kalorientabelle,
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

 

Zeichnung einer Erdbeere

Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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(lange Ladezeit!)

Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers






Folgende Bilder unterliegen dem Copyright von L. B. Schwab

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Erdbeerblätter vor der Blüte
Foto von Erdbeerblättern vor der Blüte

Blühende Erdbeerpflanze
Foto einer blühenden Erdbeerpflanze

Erdbeere mit Früchten
Foto von Erdbeeren








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