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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben. Für den Kauf von Kräutern gibt es Werbeanzeigen diverser Anbieter oder suchen Sie das Forum auf. Dort gibt es Listen von uns getesteter Lieferanten.

Sauerampfer

(Rumex acetosa L.) -> Großer Sauerampfer
(Rumex acetosella L.) -> Kleiner Sauerampfer
Nebenwirkungen beachten! gering giftig (+)!

Synonyme oder Volksnamen:
Gartensauerampfer, Sauerampfl, Sauergras

Krauser Ampfer

(Rumex crispus L.) Nebenwirkungen beachten! giftig + bis (+) Standortabhängig!

Synonyme: Mir sind derzeitig keine anderen Namen bekannt

Alpenampfer

(Rumex alpinus L.)

Synonyme: Blacke, Mönchsrhababer, Saublacke

Römischer Ampfer

(Rumex scutatus L.)

Synonyme: Schild-Ampfer


Familie:
Knöterichgewächse (Polygonaceae)

Namensentstehung:
Mir leider nicht bekannt.

Beschreibung:
Zur Gattung der Rumex gehören etwa 200 Arten.

Sauerampfer (Rumex):
Der Sauerampfer ist eine bis zu 1,20m groß werdende, krautige Pflanze mit recht dickem, aufrechtem, kantigen Stengel. Im unteren Teil ist er rot, im oberen Teil grün. Die Wurzel wächst senkrecht in die Erde. Die glatten Blätter sind pfeilförmig, saftig, grasgrün, im unteren Bereich lang gestielt und bis 15 cm lang, während sie oben sitzen und nach oben hin immer kleiner werden. Die Blüten sind klein, rötlich und wachsen rispig in Scheinquirlen. Die kleinen harten Früchte sind 3-kantig, grün, später braunrot.

Krauser Ampfer (Rumex crispus L.):
Der krause Ampfer ist eine sehr variable, aufrechte Pflanze mit kräftigem möhrenähnlichem Wurzelstock und wird bis 1,50m hoch. Die Blätter sind länglich mit krausen Rändern, sichtbarer Mittelrippe und sind im unteren Bereich bis zu 30 cm lang. Nach oben hin sind die Folgeblätter länglich-lanzettlich und sitzen verstreut. Die Blüten sind unscheinbar und grün. Die Früchte klein und holzig.

Alpenampfer (Rumex alpinus L.):
Der Alpenampfer wird bis zu einem Meter hoch und hat einen ausdauernden Wurzelstock. Die Blätter sind herzförmig und werden 50 cm lang und 20 cm breit und gestielt. Die Blüten stehen in dichten Rispen, sind unscheinbar, klein, grünlichgelb bis rötlich.

Römischer Ampfer (Rumex scutatus L.):
Der römische Ampfer wird nur 15 - 50 cm hoch und bildet eine Matte. Die Wurzel veranktert sich tief und die Triebe bohren sich auch bei Aufschüttung von Schutt immer wieder durch. Die Äste sind im unteren Teil holzig, die Blätter sind lang gestielt und speerförmig. Die Blüten sind grün bis rot, die Früchte blaßbraun.

Verwechslung:
Die Ampferarten können leicht untereinander, aber auch mit anderen Knöterichgewächsen verwechselt werden. Der Sauerampfer ist daran erkennbar, daß er sauer schmeckt.

Blütezeit:
Sauerampfer: April - Juni
Krauser Ampfer: Juli - August
Alpenampfer: Juli - August
Römischer Ampfer: Mai bis August.

Vorkommen:
Sauerampfer:
Wiesen, Grasplätze, Wegränder, Böschungen. Saurer Boden, Halbschatten.

Krauser Ampfer:
Wiesen, Grasplätze, Schutt, Sumpfwiesen, sehr gerne lehmig-tonige Böden und verdichteter Untergrund mit Staunässe.

Alpenampfer:
In der Nähe von Alphütten

Römischer Ampfer:
Schuttplätze, Geröllhalden, steinige, sonnige Abhänge bevorzugt

Verbreitung:
Sauerampfer: Mitteleuropa, Eurasien, Nordamerika
Krauser Ampfer: Europa, Nordasien
Alpenampfer: Alpenländer in der Nähe von Alphütten
Römischer Ampfer: Mir leider nicht bekannt

Sammelgut:
Sauerampfer: Kraut (Rumicis acetosae Herba)
Krauser Ampfer: Wurzeln
Alpenampfer: Wurzeln (Rumicis alpini Rhizoma)
Römischer Ampfer: Blätter

Sammelzeit:
Sauerampfer: April - Mai vor der Blüte
Krauser Ampfer: Oktober - November
Alpenampfer: Mir leider nicht bekannt
Römischer Ampfer: Mai

Sammelvorschrift:
Sauerampfer:
Das Kraut wird kurz vor der Blüte über der Erde abgeschnitten und entweder frisch gekocht, oder gebündelt und an einem luftigen, schattigen Ort getrocknet.

Krauser Ampfer:
Wurzeln werden im Herbst ausgegraben, gesäubert und zerkleinert. Dann werden sie bis zur weiteren Verwendung an einem schattigen Ort nicht über 40°C getrocknet.

Alpenampfer:
Mir leider nicht bekannt

Römischer Ampfer: Blätter werden geerntet und frisch verwendet. Ansonsten wie Sauerampfer.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Sauerampfer:
Kaliumoxalat, Oxalsäure, Bitterstoff, Flavonoide, Vitamin C und Gerbstoff

Krauser Ampfer:
20% Gerbstoffe, 0,6% Anthrachinone in der Wurzel, Oxalsäure und Oxalate im Kraut in weit größeren Mengen als in Sauerampfer. Die Wurzel ist sehr eisenhaltig.

Alpenampfer:
Antrachinon-Derivate, Bitterstoffe.

Römischer Ampfer:
Mir leider derzeit noch nicht bekannt

Anwendung:
Ampfer wird gern von Bienen besucht, hat aber einen mäßigen Pollenwert. Raupen-Futterpflanze für die Ampfer-Rindeneule, einem recht unscheinbaren Nachtfalter mit wunderschöner Raupe. Auch der Ampfer-Spanner ernährt sich von Ampfer. Der Ampfer-Kokonrüssler liebt Ampfer aller Art auch sehr. Die Samen der verschiedenen Ampfer-Arten dienen vielen Vögeln als Futter. Der hübsche Ampferblattkäfer sieht eigentlich fast gleich aus wie dieser Käfer hier, den ich auf einem Hohlzahn fotografiert habe. Er ernährt sich von Ampfer und befällt die Pflanzen vor allem dann, wenn ihre Blätter verletzt sind. Um große Ampfervorkommen zu reduzieren, verletzt man die Blätter des Ampfers durch Schläge mit einem Stock und überlässt - sofern Ampferblattkäfer in der Nähe sind - der Natur seinen Lauf.

Sauerampfer:
Eigenschaften: appetitanregend, harntreibend, blutreinigend, leberstärkend
Die Schulmedizin verwendet den Sauerampfer nicht, die Volksmedizin hingegen gern. Ihm werden hauptsächlich blutreinigende Eigenschaften zugesprochen. Samen des Sauerampfers sind ein Volksheilmittel gegen Würmer bei Kindern. Hier werden 1 - 2 g Samen mit einer Tasse kochendem Wasser überbrüht, 10 Minuten ziehen gelassen und getrunken. Frischer Sauerampfer wird aber auch bei Appetitmangel, Harnverhaltung und für Frühjahrskuren verwendet. Kneipp empfahl Sauerampfer in Wein gekocht gegen Unterleibsschmerzen. Sauerampfertee wird bei Hautproblemen für Waschungen verwendet

Für einen Sauerampfertee nimmt man 2 Teelöffel Sauermapfer, übergießt mit 1/4 Liter kochendem Wasser, läßt 10 Minuten ziehen und seiht dann ab. Davon trinkt man täglich 2 Tassen.

Homöopathisch wird Rumex D1 bis D§ bei Durchfällen, Magen- und Darmerkrankungen, Reizhusten und Hautausschlägen angewendet. Das homöopathische Mittel bereitet man aus den frischen Pflanzen inkl. Wurzeln.
Sauerampfer findet auch in der Küche verwendung. Man sollte ihn wegen der Oxalsäure nicht über einen langen Zeitraum in grösseren Mengen essen, sonst kann es zu den unten aufgeführten Nebenwirkungen kommen. Sein Oxalgehalt ist jedoch nicht viel höher als der von Rhababer. Die Dosis macht das Gift
Frische junge Blätter können wie Spinat gekocht, als saure Beimischung für Suppen und Eintöpfe oder auch Salaten oder Saucen beigegeben werden. Auch die Blütenstände sind essbar und wie die Blätter zuzubereiten. Rezepte mit Sauerampfer findet man im Forum, zum Beispiel bei den Rezepten von vor 1950 oder man muß dort mal die Suchfunktion bemühen

Auszug aus der GU-Nährwerttabelle:

100g verzehrbarer Sauerampfer enthält:
25 kcal bzw.105 kj, 3,2g Protein, 0,4g Fett, 2 g verwertbare Kohlenhydrate, 2g Ballaststoffe, 91,7 g Wasser, 0 Cholesterin, 4 mg Natrium, 287 mg Kalium, 54 mg Calcium, 51 mg Phosphor, 33 mg Magnesium 2,1 g Eisen, 231 µg Vitamin A, 1.9 mg Vitamin E, 0,07 mg Vitamin B1, 0,16 mg Vitamin B2, 0,5 mg Niacin, 0,03 mg Vitamin B6, 117 mg Vitamin C

Der Saft des Sauerampfers wurde zum Beseitigen von Rost, Tintenflecken oder Schimmel, sowie zur Reinigung von Holz, Leinen und Flechtwerk verwendet.

Krauser Ampfer:
Aus krausem Ampfer wird das homöopathische Mittel "Rumex" hergestellt. Hierfür wird der frische Wurzelstock verwendet. Man verwendet es bei Reizhusten, Bronchialkatarrhen, Altersbronchitis, Magen- und Darmstörungen mit Durchfällen. Hierfür wird Rumex D1 - D3 verwendet.

Früher wurde die Wurzel frisch oder getrocknet als Abführmittel, die Samen aber gegen Durchfall verwendet. Die Wurzel steigert die Anzahl der roten Blutkörperchen im Blut.
Dosierung:
0,5g pulverisierte Wurzel in etwas Wasser oder pur. 2x täglich vor den Mahlzeiten. Oder

1 g auf 100 ml Wasser, 2 kleine Tassen vor den Mahlzeiten. Oder
Auf 100 ml Rotwein 1,5g Wurzel. 8 Tage ziehen lassen. Davon 2x täglich ein kleines Gläschen vor den Mahlzeiten.

Äußerlich wird der krause Ampfer gegen leichte Hautenzündungen eignestetzt. Die Wurzel wirkt aufbauend und reinigend auf die Haut. Für eine Waschung oder Kompresse nimmt man 3g Wurzel je 100 ml Wasser. Die Wurzel zu Pulver zerstampft wurde früher als Zahnputzmittel verwendet.

Ampfer wächst gern in der Nähe der Brennessel. Verbrennt man sich an ihr, kann man den krausen Ampfer zerdrücken und auf die brennenden Stellen verschmieren. Das soll den brennenden Reiz lindern.

Alpenampfer:
Der Alpenampfer ist in den Alpenländern ein beliebtes Abführmittel. Die Blätter und die Wurzel werden von der Volksmedizin ähnlich verwendet wie der ebenfalls oxalhaltige Rhababer. Man kann die Blätter wie Spinat zubereiten oder wie Sauerkraut kochen.

Römischer Ampfer:
Römischer Ampfer wirkt harntreibend, kühlend und zusammenziehend. In der Küche wird der Römische Ampfer oft dem Sauerampfer vorgezogen, da er weniger sauer ist.

Nebenwirkungen:
Sauerampfer: gering giftig
soll von Menschen mit Gicht, Rheuma, Arthritis, Lungen-, Magen-, Nierenbeschwerden und Asthma nicht verwendet werden. Nicht in größeren Mengen verwenden, also nicht mehr als man zum Beispiel für Spinat braucht. Heuschnupfen durch Pollen möglich.
Auch für Weidetiere ist Sauerampfer in größeren Mengen genossen ein Problem. Die toxische Dosis liegt beim Wiederkäuer (akut): 0.1-0.5% des Körpergewichtes Oxalate. Schafe und Pferde sind gefährdeter als Rinder, da Rinder durch die ständige Aufnahme von Oxalaten im Pansen eine Flora aufbauen, die diese Stoffe abbauen und es so zu einer Art Immunität kommt. Die Giftigkeit verliert sich im Heu nicht.

Krauser Ampfer: giftig bis wenig giftig
Bei Verwendung des Krauts kann es zu schweren Herzschädigungen und unregelmäßigem Puls, sowie sinkendem Blutdruck kommen. Später kommen Krämpfe, zentrale Lähmungen, Kreislaufschwäche hinzu. Schließlich Tod im Koma. Die Wirkung auf Tiere ist hier ähnlich wie beim Sauerampfer, nur stärker. Auch die Giftigkeit dieser Pflanze verliert sich nicht im Heu.

Alpenampfer: Mir derzeit nicht bekannt

Römischer Ampfer: Ähnlich dem Sauerampfer

Geschichtliches:
Darüber ist mir leider derzeit noch nicht viel bekannt

Quellen:
Dumont's grosse Kräuterenzyklopädie,
Giftpflanzen-Pflanzengifte,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Die farbige Kräuterfibel,
Essbare Wildpflanzen,
GU-Nährwerttabelle,
Die Kräuter in meinem Garten,
Notizen und Zettel

 

Sauerampfer
Zeichnung von Sauerampfer

Krauser Ampfer
Zeichnung vom Krausen Ampfer

Alpenampfer

Zeichnung von Alpen-Ampfer
Zeichnungen: Jacob Sturm (1796)

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Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers





Krauser Ampfer:
Foto eines krausen Ampfers

Krauser Ampfer:
Foto eines krausen Ampfers


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Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab