Was ist richtig für ein Lämmchen

Hallo ihr...

Ich brauche mal eure Hilfe...

Vor 7 Tagen habe ich ein halberfrorenes Lämmchen auf der Weide bei uns gegenüber gefunden. Die Mutter hat es verstoßen. Zu dem Zeitpunkt war es gerade ein paar Stunden alt. Ein Zwillingslamm.

Sehr schwach und es sah wirklich schlecht aus...

Nach Absprache mit dem Bauern habe ich es dann mit reingenommen und gewärmt.

Nach einem ständigen Ringen um Leben und Tod, geht es seit 3 Tagen aufwärts.

Ich habe am Anfang Biestmilchersatz gefüttert ( Bergin Globulac L),
mittlerweile bekommt es Lämmermilch.

Nach anfänglichem fürchterlichen Durchfall mit Blut sind wir jetzt soweit das alles glatt läuft. Der Stuhl ist breiig und gelb und das Lamm trinkt ordentlich und hat bereits 500 g zugenommen in drei Tagen.

Soweit zu unserer Geschichte...

Da das Lamm nun mit uns aufwächst hat es uns als Familie akzeptiert. Ich möchte jedoch in jedem Fall das das Tier ein Tier bleibt. Es soll wenn möglich nacher wieder zu seiner Herde.

Meine Frage ist... wie und wann entwöhne ich das Tier ohne das es leidet? Es ist derzeit den ganzen Tag draußen, in einem kleinen Gehege welches wir gebaut haben. Abends jedoch will es mit auf die Couch... es sucht einfach die Nähe. Es schreit regelrecht nach uns. Mir ist einfach nur wichtig das das Lamm den Anschluß zum "normalen" Leben nicht verliert.

Wieviel trinkt ein Lämmchen in der Regel am 7ten Tag? Wir sind bei ca. 500 ml bei einem Gewicht von 2 Kilo.
Ich füttere derzeit auch noch Nachts.

Wann kann man sagen ist das Kleine über´n Berg? Die Angst das Lämmchen zu verlieren ist einfach immer noch da. Die erste Zeit war auch wirklich nicht schön.

Wir überlegen das Lamm später zu behalten. Wir haben drei große Weiden am Haus. Reicht ein zweites Schaf, damit sie nicht vereinsamen oder sollte man sie nur in einer Herde halten?

Noch eine letzte Frage... wird sich das Tier irgendwann von einem lösen können? So wie es jetzt ist, könnte man meinen es kann nie mehr ohne uns.


Sorry für den langen Text... ich hoffe ich bekomme eine Antwort auf meine Fragen.

Liebe Grüße
Melanie

Hallo Dagmar,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ja, ich weiß... Couch ist falsch. Aber es fällt so schwer...
Ich werde es aber ändern, denn nichts ist mir wichtiger als dass das Tier "normal" sein kann.

Unser gebautes Gehege befindet sich gleich gegenüber von der Schafsheerde. Sie sind also auch in Rufkontakt.

Das Schäfchen hatte ein Geburtsgewicht von 1,3 Kilo. Sehr wenig... finde ich auch. Sein Geschwisterchen dagegen war um einiges fülliger.

Evtl. ein Grund warum die Mutter es verstossen hat. Zu schwach vielleicht...

Da es bei uns derzeit in Strömen regnet, möchte ich das Lämmchen auch nicht den ganzen Tag draussen lassen. Es ist nämlich auch ziemlich kalt und windig dabei.

Ich werde ab morgen einfach mal damit beginnen, das Lämmchen mit zu den anderen Schafen zu nehmen. Einfach mal sehen was passiert. Zur Not kann ich ja eingreifen. Ich denke so behält es wenigstens ein bisschen Kontakt zu seinen Artgenossen.

Liebe Grüße und Danke
Melanie

Hi Melanie,

Zitat von Melanie (Gast)

So, nachdem was ich nun heute alles im Internet gelesen habe, betreibe ich ja die reinste Tierquälerei mit meinem Schäfchen.
Das ist natürlich absolut nicht meine Absicht!!!

Sehr deutliche Worte! Hochachtung und Lob von mir, dass du das selbst so schnell erkannt hast. Die derzeitige Unterbringung (Couch) und nur "Familienanschluss" an Menschen ist absolut nicht die argerechte Haltung, die dein Lamm braucht. Ein zweites Flaschi dazu zu bekommen wäre echt nicht das Schlechteste...und sorge dafür, dass die Lämmer auch Kontakt zu weiteren (erwachsenen) Artgenossen haben, wenn es möglich ist.

Ich drück dir von ganzem Herzen die Daumen

Hallo Melanie,

schön, daß du für das Lämmchen so sorgst und prima, daß du noch ein zweites Flaschenlämmchen dazu nimmst.

Diesen Vorschlag wollte ich dir auch machen

Natürlich ist ein Schaf ein Herdentier und fühlt sich am wohlsten in einer Herde. Aber zwei Schafe gehen auch. Ich selbst habe zwei Flaschenlämmchen voriges Jahr aufgezogen und sie leben bis heute nur zu zweit und sind zufrieden.

Ja, ich denke auch, daß es gut ist, wenn du ihne einen Unterschlupf mit Stroh herrichtest und sie aber auch nach draussen können. Das ist optimal.

Wie es mit dem Kontakt zu anderen erwachsenen Schafen geht musst du gucken.
Die Kleinen wollen ja meist dann ein Euter suchen und die erwachsenen schubsen sie dann weg. Meist schubsen sie die Kleinen auch weg, wenn sie einfach deren Nähe suchen. Wenn es nicht die eigenen Lämmchen sind.
So kann ich es hier beim entfernten Nachbarn beobachten.

Natürlich wäre es am besten wenn ein erwachsenes gut sozialisiertes Schaf dabei wäre und sie so lernen können, aber ich denke, daß es auch so gehen wird.

Finde ich toll, daß du dir so viele Gedanken machst, daß ein Schaf ein Schaf sein soll und du auch danach handelst.

Was mir gerade noch einfällt: biete ihnen doch auch schon etwas Heu und Wasser an. Meist knabbern sie dann schon spielerisch daran und essen auch schon immer mal ein bisschen davon. So kann sich der Pansen dann langsam an seine Arbeit gewöhnen.

Alles, alles Gute
Marion

Hallo Melanie,

Klasse! Es freut mich total wie gut sich die Lämmer entwickeln.
Leider hören wir auch nicht häufig, was weiter daraus geworden ist, nachdem hier um Hilfe/Ratschläge gefragt wurde...eigentlich schade...
Daher: Herzlichen Dank dir für den Bericht!

Dir an dieser Stelle ein großes Lob, dass du deine Vorsätze so schnell umgesetzt hast...und weiterhin alles Gute bei der Aufzucht.

Über weiter Bericht mal hin und wieder auch in Zukunft würden wir uns riesig freuen