Hallo Andi!
Erstmal: Herzlich willkommen
Ich bin mit sowas immer etwas vorsichtig, weil die konzentrierte Aufnahme von etwas auch immer bedeutet, gleich mal die volle Ladung abzubekommen.
Auffällig ist das zum Beispiel bei
Milch, die ja auch Heilkräfte hat. Durch die Verarbeitung der Milch, bzw schon durch die Melkmaschinen, das Rühren und das Kühlen gehen schon Fettkügelchen kaputt, die eine langsame Aufnahme der Milch ermöglichen. Muttermilch wird ja von fast allen Säuglingen problemlos vertragen, bei Kuhmilch fangen bei Vielen schon die ersten Probleme an. Das liegt oft aber nicht an der Milch als solches, sondern an der vollen Ladung Inhaltsstoffe die viel zu schnell aufgenommen werden. Das Ganze wird dann als "Milchunverträglichkeit" diagnostiziert, dabei könnten die meisten dieser Kinder problemlos Rohmilch trinken, vorausgesetzt die Kuh wurde artgerecht und silagefrei gefüttert und die Milch nicht zu dolle bewegt, geschweige denn homogenisiert.
Daß man das Gleiche bei Kräutern jetzt auch schon macht, habe ich schon gelesen. Ich stehe dem persönlich aber sehr skeptisch gegenüber. Ob und wie heilsam das ist, damit habe ich mich noch nicht ausenandergesetzt, aber ich vermute daß auf die Art die Gefahr der Allergiebildung genauso wie bei der Milch doch sehr hoch ist.
Ich habe auch noch aus einem anderen Grund Probleme mit solchen Präparaten:
Die Natur hat nichts erschaffen was keinen Sinn macht. Sie hat auch meine Därme so erschaffen, daß ich bestimmte Dinge schneller, andere langsamer und noch andere garnicht aufnehme. Ein Kraut in seine kleinsten Teilchen zu zerlegen und dem Körper zugänglich zu machen, ist für mich nicht weit weg von der Schulmedizin, da werden auch bestimmte Stoffe isoliert und angewendet. Macht sicher seinen Sinn, ist sicher auch manches Mal überlebenswichtig, aber hat für mich mit "natürlich" nichts mehr zu tun. Streng genommen hört das mit der Natürlichkeit eigentlich schon bei Salben und Tinkturen auf, aber man kann auch alles zu dogmatisch sehen.
Fakt ist, daß die Volksmedizin oder auch die Erfahrungsmedizin von Landwirten, Eltern und Kräuterkundigen um Kräuteranwendungen weiß, da hat die Wissenschaft bis heute nicht verstanden warum das so ist, selbst wenn die Wirkung schon wissenschaftlich bewiesen wurde. Wenn man mich fragt, würde ich darauf antworten: "Das wird vermutlich am Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe und an der Reihenfolge der Aufnahme im Körper liegen." In dem Moment wo ich die volle Breitseite der Inhaltsstoffe in einem Rutsch wie Traubenzucker reingedonnert bekomme, ist zumindest mal dieser Effekt verloren. Was mir auch fehlt, sind die Langzeitstudien über mindestens 20 Jahre und die Entwicklung der Allergien.
Dazu kommt noch etwas, warum ich sowas nur im Fall daß ich keine andere Lösung finde ausprobieren würde:
Auf einer gesunden Wiese mit einem Stück Gewässer und einem Stück Wald wächst so ziemlich alles was im
Kräuterteil beschrieben wird, vorausgesetzt es wurde nicht kaputtgespritzt. 90% aller Kräuter die ich so anwende sammel ich mir auf der Wiese selber. Ich kaufe nur was hier nicht wächst. Was auf einem ha Wiese wachsen kann, reicht für mehr als eine Familie und noch für ein Weidetier als Komplettnahrung. Ich nehme der Kuh nichts weg was sie braucht und es besteht für mich kein Grund um sparsamer zu sein, denn wenn ich etwas statt zu 7% (woher ist die Aussage eigentlich?) zu 99% aufnehme, dann brauche ich auch entsprechend weniger Kräuter. Was an Kräutern in einem Jahr nicht verbraucht wird, verfütter ich an die Regenwürmer, die wieder Erde draus machen und Nahrung für die nächsten Pflanzen.
Die Chinesische Medizin geht von einem ganzheitlichen System aus. Sie unterscheidet nicht zwischen der täglichen Nahrung und Medizin. Wenn man Texte von Hildegard von Bingen, Dioskurides oder anderen Heilkundigen früherer Zeiten liest merkt man, daß viele Beschreibungen sehr ähnlich sind. Da ist die Rede von "wärmender Kraft" oder Energien der Pflanze etc. Das klingt für westliche moderne Ohren etwas merkwürdig, aber je mehr ich mich damit befasse, desto mehr Wahres ist für mich daran. Dioskurides hat schon um 600 nach Christi gesagt daß man verschiedene Wasserarten für verschiedene Heilanwendungen braucht. Jetzt grade läuft im Hintergrund ein Bericht darüber, daß die Wissenschaft versucht herauszufinden ob und warum Wasser ein Gedächtnis hat, Dioskurides wusste es damals schon.
Auf der einen Seite steht für mich die Pflanze mit all ihren Inhaltsstoffen, also auch mit den Ballaststoffen und den Dingen die der Körper vermeindlich nicht braucht, auf der anderen Seite die in ihr befindlichen Wirkstoffe und die unterschiedlich schnelle Art das aufzunehmen oder auszuscheiden. Ich denke dass alles zusammen wichtig ist und den Erfolg bringt.
Seit einiger Zeit behandel ich
unsere Katzen homöopathisch gegen Katzenschnupfen, da Katzen mit einigen Inhaltsstoffen von Kräutern arge Probleme haben. Ich habe jetzt eine ganze Reihe an Mitteln durch und muss sagen dass davon bis jetzt erst ein Mittel gegen Timmis chronischen Husten geholfen hat. Zumindest war es für 6 Wochen weg, jetzt musste ich es wiederholen. Aber von den ganzen anderen Mitteln hat nichts geholfen. Die Augen der Anderen tränen noch immer zeitweise, der Schnupfen ist auch noch latent und chronisch da. Das Einzige was hier eine Stabilität reingebracht hat, war die wiederholte Impfung schulmedizinischer Art. Mir persönlich helfen Globuli sowieso nicht, das habe ich auch schon mehrfach versucht und nehm es schon garnicht mehr, weil ob ich die nehme oder nicht, hat bei mir den gleichen Effekt. Der einzige Grund warum ich es ausprobiere ist, weil von den eigntlichen Inhaltsstoffen in den Globuli nichts mehr enthalten ist und es somit den Katzen auch nicht schadet. Ich werde an der Stelle beraten, bekomme die Globuli geschickt und probiere es halt aus, weil weder ich, noch unser Tierarzt weiter weiss. Aber die Vorstellung ihnen die geballte Ladung an Inhaltsstoffen zuzuführen, würde ich der Schulmedizin, sprich dem Tierarzt überlassen.
Katzen haben mit einigen Stoffen arge Probleme, dazu gehören ätherische Öle auch. Sie können ätherische Öle nur sehr langsam abbauen und wenn es zu viele werden, sterben Katzen dran. Mit Teebaumöl bringt man Katzen locker um. Wenn man jetzt ein Kraut in seine Bestandteile spaltet und der Katze gibt, sind auch die ätherischen Öle leicht verfügbar. Ich würde das niemals bei einer Katze ausprobieren wollen. Das kann durchaus eine Zeit gut gehen, aber wann der Punkt erreicht ist wann es toxisch wirkt, kann ich zumindest nicht abschätzen.
Als unsere Katzen noch wild waren und wir sie nicht behandeln konnten, habe ich ihnen Kräutertees gemacht und hingestellt. Da wußte ich noch nicht daß Katzen ätherische Öle nur begrenzt vertragen. Damals haben sie freiwillig Ringelblumentee getrunken und sich den Gundermann aus den Tees gefischt und gefressen. Ringelblume hat ja auch ätherische Öle drin, Gundermann auch, aber viel weniger. Ich denke die Tiere wissen sehr genau wie viel sie von was vertragen, denn jetzt fressen sie es nicht mehr. Ich würde ihnen das nie geballt geben. Mir wäre das zu riskant.
Liebe Grüsse
Lotti