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Theriak venezian [2]

11 Lotti

@Sabi

Hi Sabi. Ich bin dabei den Text zu übersetzen, aber ich hab noch etwas Mühe, weil man das schlecht vergrössern kann. Ich fuchs mich grad in die Schrift ein, aber ich hab noch grosse Lücken drin. Bin aber noch am Ball, bzw wieder, denn hätte Martin jetzt nicht gepostet, wäre es untergegangen, sorry.

Liebe Grüsse

Lotti

Nachtrag:
Ich hab grad die weiteren Seiten gefunden zwinker)
OK, braucht noch VIEL länger zwinker

18.01.2006 19:41 | geändert: 18.01.2006 20:52

12 Lotti

@ Barbara!

Dank dir für die Mail und die Mithilfe beim Übersetzen des holländischen Theriak-Rezepts lächel
Du hast geschrieben das Rezept gäbe es nochmal im Netz, kannst du mir sagen wo du du es gefunden hast? Ich hab jetzt ganz viel gesucht, aber ich finde es nicht und ich würde doch ganz gern auf die Quelle verweisen, denn ich weiss beim besten Willen nicht mehr wo das her ist und wer mir das gegeben hat.

Liebe Grüsse

Lotti

09.02.2006 11:52

13 Ansari (Gast)

Hallo Dagmar,

gut, daß ich diese Seite entdeckte.
Ich frage mich nur, wie das mit dem Opium und Xereswein funktionieren soll? Zumal Opium in allen Formen unter das BTM-Gesetz fällt. Das wird nicht mal ein Apotheker rausrücken, egal wie gering die Menge sei. Auch wird ein Arzt dafür kein Rezept verschreiben können/dürfen, da auch dafür keine Grundlage für eine Behandlung gibt geschweige denn für unseren geliebten Schwedenbitter!
Oder irre ich mich?

Kann mir hier jemand mit dem Originaltext von Dr. Samst aushelfen und in welchem Zeitraum er lebte? Ich versuche zu ergründen, nicht aus welchen Substanzen es bestand, sondern genauer wie er die Herstellung vornahm. Ich habe da eine untrügliche Ahnung, wie unser Schwedenbitter noch wirksamer werden wird. Ich werde es antesten und dann hier berichten.
Liebe Grüße
Ansari
Zitat von wegwarte
Hallöle,

ich hab grad ein kleines Büchlein erstanden "Schwedenkräuter" von Martina Seifen.
Im Grunde steht für alte Schwedenkräuter-Hasen nicht viel Neues drin. Im Vorwort schreibt Hans-Josef Ihrlich aber, dass er in enger Zusammenarbeit mit Frau Maria Treben 1982 die Firma "Ihrlich - Kräuter & Heilmittel" gegründet hat und Produkte nach den Original-Rezepturen von Frau Treben veräußert. So seien auch alle im Buch aufgeführten Rezepturen nach den Angaben von Frau Treben...

Hier nun das in diesem Buch aufgeführte Rezept für
Theriak venezian
fein gepulvertes Opium 10 Teile
Xereswein 60 Teile
fein gepulverte Angelikawurzel 60 Teile
fein gepulverte Schlangenwurzel 60 Teile
fein gepulverter Baldrian 20 Teile
fein gepulverter Cylonzimt 20 Teile
fein gepulverte Meerzwiebel 20 Teile
fein gepulverte Zitwerwurzel 20 Teile
fein gepulverter Malabar-Kardamom 10 Teile
mittelfein gepulvertes Ferrosulfat 10 Teile
gereinigter Honig 720 Teile

Zubereitung: Das Opium wird mit dem Xereswein angerieben, dann mit den anderen Bestandteilen gemischt und anschließend die gesamte Mixtur im Wasserbad erwärmt.
Dieser zusammengebraute Cocktail ist von schwarz-brauner Farbe und riecht würzig.

Zur Zeit des Paracelsus gehörte Theriak zu den kostbarsten und unentbehrlichen Heilmitteln.
In früheren Zeiten war Theriak außerdem ein beliebtes Mittel bei Zahn- und Kopfschmerzen, Husten, Entzündungen im Hals, Verdauungsbeschwerden und Menstruationsproblemen, ja sogar nach dem Biss giftiger Tiere wurde es verabreicht.
Die alten Bücher empfehlen hier als mittlere Arzneigabe 1 Gramm Theriak


Also auch das Theriak, welches ich immer mit meinem Kräuteransatz für Schwedenkräuter in der Apo kaufe, sieht schon mal so wie oben beschrieben aus und riecht auch so. Ich werde auf jeden Fall mal meinen Apotheker fragen, ob es dieser Rezeptur hier entspricht lächel)


Liebe Grüße
Dagmar

10.12.2006 22:02

14 wegwarte

Hallo Ansari,

zunächst einmal Herzlich Willkommen hier lächel

Ja, stimmt, Opium unterliegt dem BtMG....und das Theriak wird heute auch ohne Opium hergestellt. Auch in den erhältlichen Fertigmischungen für die Schwedenkräuter ist mit Sicherheit keine Spur Opium mehr mit drin. Eines darf man dabei aber nicht vergessen....soooo uralt ist das BtMG nämlich noch garnicht. Irgendwo hab ich die Info, dass Theriak nach der alten Rezeptur sogar noch Mitte des letzten Jahrhunderts in einer Apo in Nürnberg unter behördlicher Aufsicht und mit Opium hergestellt wurde...muss ich mal raussuchen.

Den Originaltext von Dr. Samst hab ich leider nicht. Wir können da auch nur auf die Überlieferungen/Übersetzungen zurückgreifen. Dr. Samst soll mit seinem Kollegen Dr. Urban Hjärne (1641-1724) an der schwedischen Universität Uppsala Medizin studiert haben...von Dr. Samst sind aber keine näheren Lebensdaten bekannt. Rein theoretisch müsste er aber dann auch in der Zeit zwischen 1640 und 1740 gelebt haben. Man hat halt nur die Überlieferung, dass in seinem Nachlass die alte Handschrift zum Originalrezept für die Schwedenkräuter gefunden wurde und er 104 Jahre alt geworden sein soll. Obs stimmt, ja sogar, ob er tatsächlich gelebt hat dafür gibt es nirgendwo Belege.

Opium ist ja nun auch ein Heilmittel und wird erst durch gewisse missbräuchliche Dosierungen bzw. Anwendung zur "Droge" mit all den negativen, gesundheitsschädlichen Auswirkungen und der Sucht. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass ein Theriak mit Opium nochmal eine ganz andere Wirkung hat...ebenso natürlich auch der Schwedenbitter. Leider kann man ein solches Theriak nicht mehr herstellen und bekommt es wohl auch nirgends...auch nicht mit Rezept vom Arzt...obwohl ja nun der Anteil in der Rezeptur mit 10 /1000 Teilen ja nun nicht hoch ist. Aber BtMG ist nun mal BtMG und das ist auch gut so. Im Fall des Theriaks aber finde ich das schon ein wenig bedauerlich, da ja im Schwedenbitter vom Opium wirklich nur noch Spuren enthalten sind, die mit Sicherheit keine schädlichen Auswirkungen haben.
Kann man halt nichts machen. Wir stellen den Schwedenbitter nach der Rezeptur, die Maria Treben bekannt gemacht hat her und sind von der Wirkung überzeugt.

Wenn du aber Weiteres herausfindest wäre das mit Sicherheit auch für uns interessant....halte uns auf dem Laufenden lächel))



Liebe Grüße Dagmar

11.12.2006 00:07

15 Ansari

Hallo Dagmar lächel

Danke für den herzlichen Willkommensgruß!
Gebe ich gleich weiter an alle hier in den Foren!

Finden wir die Nürnberger Apotheke raus und gehen mal hin, ob es evtl. noch hergestellt werden kann. Die geringe Menge ist meines Erachtens tolerierbar, zumal Theriak venezian für uns in den Schwedenbitterauszug kommt. Anhand des normalen Alkoholauszuges und der equisiten Bitterkeit käme sicher keiner auf die Idee, sich daran zu berauschen zwinker
Vom Opium gehe ich aus, daß hier ausschließlich Rohopium verwendet wurde. Und in dieser Naturbelassenheit und Gesamtalkaloidgehalt dürften die einzelnen Substanzen mit Sicherheit untereinander antagonistisch und zugleich synergetisch wirksam sein. In diesem Sinne sehe ich es dann nicht ein, weshalb BtMG hier bei den geringen Mengen greifen soll. Die anderen Reinalkaloide Heroin und Codein sind klarerweise auch in geringen Mengen starke Schmerzmittel und Reizhemmer, was bei Überdosen fatale Folgen zeitigt, weshalb diese zurecht unter Kontrolle bleiben sollen.
Goethes Faust z. B. beschreibt in Wahrheit den Werdegang des alchemistischen Adepten, und zwar erzählt es seinen eigenen, nämlich Goethe persönlichen Erfahrungsweg in der wahren Alchemie. Er schaffte es letztlich nicht bis zur letzten Pforte, dennoch kam er bis in den Vorhof lächel
Ich erzähl andermal die Geschichte, wie Goethe dazu kam, wenn es jemanden interessieren sollte.
Gibt es hier im Forum auch PN?
Welche Firmen empfiehlst Du mir für sehr gute Schwedenkräuteransatzmischungen in größeren Mengen?
Dann zuguterletzt möchte ich gerne wissen, ob jemand irgendwo lebende Fomitopsis officinale an der Lärche weiß? Ich möchte gerne geringe Menge Lebendgewebe abnehmen zur Weiterzucht, damit man bei genügend Impfmaterial auf Lärchen überimpft und dadurch diese immer bei Hand hat, wenn man diese benötigt. Wird meines Erachtens 1-2 Jahre brauchen, bis die ersten Fruchtkörper erscheinen. Man kann es abkürzen, hab da meine Tricks in petto lächel

Ich schau später nochmal rein.
Liebe Grüße
Ansari.


11.12.2006 21:06

16 wegwarte

Hallo Ansari,

selbst wenn wir die Apotheke in Nürnberg ausfindig machen, glaube ich nicht, dass sie uns den Theriak nach der alten Rezeptur (mit Opium) herstellen wird. Jede Apotheke muss sich nun mal an die gesetzlichen Bestimmungen und das BtMG halten.

Aber ich sehe es ähnlich wie du, im Theriak ist so wenig Opium enthalten, dass man es eigentlich schon bedenkenlos in fertigen Mischungen abgeben könnte...und im Schwedenkräuter sind ja gerade mal 10 g Theriak drin in denen der Anteil von Opium nur 1% beträgt.

PN gibt es hier im Forum nicht jedoch findest du z.B. von mir eine Mailadresse in der Userliste, über die du mich auch persönlich kontaktieren kannst.

Ich beziehe meine Schwedenkräuter-Fertigmischung seit einiger Zeit von Galster, denn die sind unschlagbar im Preis und ich bin mit der Wirkung des damit hergestellten Schwedenkräuter-Ansatzes sehr zufrieden. Allerdings sind alle Bestandteile dort in Pulverform bzw. als zerkleinerte Kräuter enthalten. Ich hatte davor Mischungen hier aus meiner Apotheke vor Ort, die eine kleine Salbenkruke mit Theriak in Pastenform enthielten, was nun von der Konsistenz her wiederum eher der Rezeptur des Theriaks entsprechen würde. Allerdings konnte ich zwischen den beiden Ansätzen keinerlei Unterschied in der Wirkung feststellen....wohl aber im Preis! Die Ansatzmischung aus der Apotheke kostet gut das dreifache. Sehr gut ist auch noch die Ansatzmischung der Fa. Ihrlich und sie soll original der Rezeptur nach Maria Treben entsprechen. Preislich liegt sie etwa in der Mitte.

Wegen des Lärchenschwammes (Fomitopsis officinale) kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich hab ihn hier in unserer Gegend noch nicht entdeckt, dass wäre dann auch schon eine kleine Sensation, denn er ist inzwischen äußerst selten, vom Aussterben bedroht und darf somit nicht gesammelt werden. Lärchenschwamm soll nur in höheren Lagen wachsen, die Mittelgebirge gehört da wohl nicht dazu. Wir haben hier im Forum jemanden, der die Schwedenkräuter mit Lärchenschwamm herstellt. Er bezieht die Droge wohl aus der Apotheke und hat für diesen Zweck von seinem Arzt ein Rezept erhalten....leider finde ich auf die Schnelle das entsprechende Posting nicht.

Mir ist aufgefallen, dass du dich botanisch sehr gut auszukennen scheinst. Hast du beruflich damit zu tun?

Eine kleine Bitte hätte ich noch an dich und ich hoffe, du verstehst mich da nicht falsch...
Mir ist aufgefallen, dass du in deinem Posting viele Fachausdrücke verwendest. Wir möchten hier das Forum jedem zugänglich machen und jeder soll auch ohne Schwierigkeiten verstehen, was er da liest. Wäre nett, wenn du das in künftigen Postings berücksichtigst lächel))))







Liebe Grüße Dagmar

12.12.2006 14:18 | geändert: 12.12.2006 14:55

17 Ansari

Hinweis:

Ich habe die letzten hier geposteten Beiträge von Ansari und wegwarte in das Thema Lärchenschwamm (Fomitopsis officinalis) verschoben, da es dort wegen der enthaltenen Informationen zum Lärchenschwamm besser passt.

Liebe Grüße
Dagmar

13.12.2006 06:45 | geändert von wegwarte: 13.12.2006 17:47

18 wegwarte

Hallo Ansari,

Ansari schrieb:
Ich suche noch nach einer Karte, bin bislang nicht fündig geworden. Ich weiß aber, daß Greenpeace diese einmal auf der Website hatte, aber diese auf gerichtliche Anordnung entfernen mußte. Monsanto läßt grüßen. Greenpeace hatte kurzerhand die Karte auf einem anderen - ich glaube, französischen - Server geparkt, so daß man diese immer noch runterladen kann. Leider war es nicht verlinkt, deshalb finde ich es nicht mehr.
Die Karte wäre wichtig für mich, da darauf alle Gemeinden und Orte markiert sind, die genmanipulierte Organismen nicht zulassen.

Hilft dir das hier vielleicht weiter?

Link am 16.12.2006 aktuallisiert

Liebe Grüße Dagmar

13.12.2006 18:12 | geändert: 16.12.2006 13:12

19 Ansari

Hallo Dagmar,

vielen Dank für die Info. Hat gut geholfen, besonders die vielen Hinweise, wie man selber gentechnikfreie Zonen mit Zusammenarbeit der Gemeinden realisiert.

Ich wünsche Euch allen in den Foren ein

Frohes Fest und Guten Rutsch ins Neue Jahr!
Weiter wünsche ich viel Erfolg mit dem Forum!

Liebe Grüße
Ansari

24.12.2006 07:51

20 Jirka (Gast)

Hallo Dagmar, in Ihrem Beitrag vom 12.12.06 fragen Sie nach Erhältlichkeit vom Lärchenschwamm Fungus Laricis. Diesen habe ich noch vor etwa 3 Jahren problemlos, ohne Rezept in einer Apotheke in Österreich gekauft, eben für Verwendung in Schwedenbitter. Falls Sie noch nicht anderswo fundig geworden sind, schreiben Sie mir nochmals, das Säcklein mit der Adresse hab' ich jetzt nicht gerade zur Hand.
Auch "Bibergail" ist in Österreich in der Apotheke zu kaufen, wenn auch etwas teuer.
Gruss jiri-svejda@gmx.ch

19.03.2007 11:52