Hallo Marion,
Hauptsache dem Tier gehts's gut
Ich bin da nur immer etwas "vorsichtig". Nicht, weil ich meine dass man dem Tier mit Flohsamen schadet, sondern weil ich nicht gerne etwas ausprobiere, was nicht funktionieren KANN. Ich mache mich da immer vorher schlau und teste dann, vor allem wenn ich die Zutaten einkaufen muss. In dem Fall weiss ich es nicht, weil ich mich mit dem genauen Aufbau des Verdauungstrakts von Wiederkäuern noch nicht wirklich befasst habe.
Ich weiss, mal abgesehen vom allgemeinen Schulwissen, eigentlich nur, dass viele Dinge im Pansen und Darm anders verarbeitet werden als zum Beispiel beim Menschen oder beim Hund. Da Magen und Darm von Schafen dafür ausgelegt ist Rauhfutter aufzunehmen und zu verdauen - ganz anders als beim Hund - gehe ich einfach davon aus, dass das, was beim Hund die Darmflora anregt (Ballaststoffe, rauhe Masse), beim Schaf eigentlich eher normal ist und von daher nicht die Wirkung erziehlt, wie beim Hund oder beim Menschen, die ja beide eher "matschige" und "glatte" Nahrung zu sich nehmen.
Jetzt hat Herby oder Wolfgang oder beide dir ja geraten das Schaf mit Heu und Stroh zu füttern. Das wäre dann eigentlich die natürliche "Flohsamenvariante", nur ausgewogener. Das Tier bekommt dann die Fasern die die Darmflora anregen von ganz alleine. Die Teile, die in Form von Leinsamen, Flohsamenschalen, Kleie etc. jetzt zugefüttert werden und die durch ihre Oberflächenstruktur den Darm anregen, sind im ganz normalen Heu schon drin.
Anders ist das beim Menschen, Hund, bei der Katze etc. Da ist die normale Nahrung in der heutigen Zeit anders strukturiert. Es gibt keine rauen Teile in der Kartoffel, nicht in der Nudel und unser Brot wird mit fein gemahlenem Mehl gebacken. Die Dosenfutter-Hauskatze bekommt keine Knochen die den Darm in Schwung bringen, der Dosenfutterhund keine Haferflocken und der Mensch tendiert häufig zu Nahrung ohne Ballaststoffen die auch was bewegen. Da hilft ein Löffel Weizenkleie im Joghurt natürlich Wunder.
Das Schaf braucht, um das gleiche zu erreichen, natürlich eine ganze Menge mehr.
Du kannst das Schaf natürlich auf die Weide stellen und das, was es an weichem, saftigen Gras frisst, mit teuren Flohsamenschalen zu kompensieren versuchen. Ich würde da eher die günstigere Variante mit dem Heu versuchen, zumal die Masse die es letztendlich braucht, in Form von Flohsamenschalen gar nicht in das Schaf rein zu bekommen ist.
Liebe Grüsse, Lotti