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Bärlauch

1 Uli

Kann ich Bärlauch vor dem Trocknen waschen?
Habe sonst ein ungutes Gefühl wegen des Fuchsbandwurmes.

12.03.2007 14:46

2 Lotti

Hallo Uli,

grundsätzlich sollte man keine Kräuter vor dem Trocknen waschen, weil die Gefahr besteht, dass sie sonst schimmeln oder gammeln. Aber wenn du unbedingt waschen willst, dann solltest du die Blätter gut abtrocknen und einzeln aufhängen, damit von allen Seiten gut Luft dran kommt.

Liebe Grüsse

Lotti

12.03.2007 15:53

3 wegwarte

Hallo Uli,

also wie Lotti schreibt, sollte man Kräuter vor dem Trocknen nicht waschen. Auch sollte man Kräuter, die man trocknen möchte, nicht bei feuchter Witterung sammeln. Die Gefahr, dass dir das dann beim Trocknen gammelt ist dann einfach sehr groß.

Nun aber direkt zum Bärlauch:
Beim Trocknen verliert Bärlauch unheimlich an Wirkstoffen und auch an Geschmack. Bei Bärlauch ist es einfach besser, den zum Konservieren als Pesto in Öl einzulegen. Wenn du das ohne Käse und Nüsse machst, nur mit reinem Öl, ist das Pesto gut bis zu einem Jahr haltbar. Übrigens kannst vor der Herstellung von Pesto die Kräuter gut waschen, musst sie aber anschließend auch gut abtrocknen, sonst kippt dir das Öl.

Wenn du Angst vor Fuchsbandwurm hast, hilfts eigentlich nur, die Mahlzeit für kurze Zeit auf 60 Grad zu erhitzen. Nur diese Methode tötet die Fuchsbandwurmeier sicher ab. Leider gehn hier auch Inhaltsstoffe verloren....beim Bärlauch ist das kurze Erhitzen aber dennoch besser als das Trocknen...es bleiben doch mehr Inhaltsstoffe erhalten und dem Geschmack tut erhitzen keinen Abbruch.

Liebe Grüße Dagmar

12.03.2007 19:57 | geändert: 12.03.2007 20:24

4 Uli

Hallo Dagmar,
Habe letztes Jahr Bärlauchpesto gemacht. Nach ca. 3 Wochen hat es mir das Öl aus den Gläsern gedrückt. Habe ich die zu voll gemacht?

Gruß Uli

12.03.2007 22:02

5 wegwarte

Hallo Uli,

schon möglich, dass du die Gläser zu sehr gefüllt hast. Man braucht sie nicht bis zur Oberkante zu füllen. Wichtig ist nur, dass eine mndestens 5 mm hohe Schicht Öl über dem Kräuterpesto ist, das schließt das Pesto luftdicht ab und konserviert.

Wichtig ist aber auch, dass der Bärlauch (oder überhaupt die Kräuter) wiklich gut abgetrocknet sind und kein Wasser mehr anhaftet, bevor du sie zu Pesto verarbeitest. Je mehr Wasser (Feuchtigkeit) in dem Pesto enthalten ist, um so größer ist die Gefahr, dass das anfängt zu gären oder das Öl kippt.

Liebe Grüße Dagmar

13.03.2007 08:37

7 guild-rez (Gast)

Hallo,
auch bei uns in Toronto, Canada wächst zu meiner grossen Freude der Bärlauch.
Alle Fragen, die ich auch hatte, sind beantwortet worden.
Vielen Dank.
Mit google.de gesucht und gefunden!!
guildwoodgardens.blogspot.com

20.04.2009 15:44

8 Gundula Sause (Gast)

Eure interessanten Erläuterungen zum Bärlauch-Einlegen habe ich gelesen. Und zweifle an "meiner gewünschten Methode":

Also, ich will ab jetzt täglich 1-2 Gläser mit Bärlauch anlegen. Und auch den Bärlauch-"Geist" herstellen, der in diesem Forum ebenfalls erwähnt wird.

Die Herstellung des ersten Glas' verlief so:

Blätter gewaschen, NUR ETWAS trocknen lassen, dann geschnitten und zwar NUR in 2-3cm grosse Stücke (ganz kleinschneiden kann ich derzeit handbedingt nicht leisten, und ehrlich gesagt, will ich das auch nicht lächel) Eigentlich traurig ). Dann habe ich Eure Beiträge gelesen traurig


Das Glas schluckte sehr viel Olivenöl. Den 5mm Abstand habe ich bedacht, allerdings ist fraglich, ob die großen Stücke nicht nach oben rutschen. Es ist ja auch noch Luft vorhanden.

Es wäre nun jammerschade, 40-50 Gläser mit viel Olivenöl zuzubereiten und dann später lauter verdorbene Gläser vorzufinden.
Gibt es überhaupt eine Chance, ein Glas mit GRÖSSEREN Stücken bis zu ein einem Jahr "durchzubringen"? (Trocknen lassen werde ich die Kräuter auf jeden Fall, so dass es nur eine Frage der Stückgröße wäre.

Eine andere Sache ist dies: in den Gläsern bliebe später, sollten die Gläser "überleben", nach der Entnahme der Kräuter zum Verzehr, sehr viel Olivenöl übrig. Das alles sofort zu verbrauchen, wäre zuviel des Guten, ausserdem wäre es natürlich toll, so ein wohlschmeckendes Öl über einen längeren Zeitraum (dann) vorrätig zu haben.

Meine Frage hierzu:
ist es überhaupt denkbar, dass das Olivenöl, welches nach Entname der Kräuter übrig bleibt, über einen längeren Zeitraum (bis zu länger als 1 Jahr) genießbar ist

Besten Dank, auch gerade in bezug auf das gesamte Forum,welches mir eine echte Schatzgrube geworden ist lächel)



23.03.2010 00:36

9 wegwarte

Hallo Gundula,

die größte Gefahr, dass dir die Gläser mit dem eingelegten Bärlauch kippen, sehe ich in deiner Bemerkung " ... Blätter gewaschen, NUR ETWAS trocknen lassen...". Wasser oder viel Pflanzensaft und Öl verträgt sich nicht. Je mehr Wasser/Pflanzensaft im Öl, desto schneller kippt es. Daher sammle ich grunsätzlich an trocknen Tagen, wenn es auch möglichst nicht am Vortag geregnet hat. Der Morgentau sollte auch bereits abgetrocknet sein. Ich achte schon beim Sammeln darauf, dass die Blätter sauber sind und ich möglichst nicht waschen muss. Wenn waschen notwendig ist, dann bitte GRÜNDLICH abtrocknen (Küchenkrepp).
Auch die Stücke von 2-3 cm sind relativ groß. Da musst du aufpassen, dass du davon nicht zu viel ins Glas packst...so, dass die einzelnen Streifen gut von Öl umschlossen sind...denn leider neigen solche größeren Stücke auch gerne dazu, aus der konservierenden Ölschicht herauszuragen und obenauf zu schwimmen...das schimmelt dann schnell mal. Besser wäre, wenigstens Streifen von nicht breiter als 1 cm zu schneiden. Je feiner, desto besser eben...am besten sehr fein. Ich habe die Besten Erfahrungen mit "Bärlauchpaste" gemacht...das hält locker bis zur nächsten Saison. Wenn du handbedingt nicht so fein schneiden kannst, wie wäre es mit nem Fleischwolf? Also Blätter durch den Fleischwolf drehen, ins Glas geben und mit Öl auffüllen.
Kannst du notfalls sogar jetzt noch mit deinen bereits eingelegten großen Stücken machen...(vorher weitgehend das Öl absieben...)

Elektrischer Cutter (Moulinette) geht nur bedingt. Hier müssen die Messer sehr scharf sein und der Cutter genügend "Umdrehungen" haben...sonst neigt der Bärlauch dazu bitter zu werden. Aber wenn du einen hochwertigen Cutter hast, kannst du natürlich auch den verwenden...

Wichtig für die Haltbarkeit deiner Bärlauchpaste oder eingelegten Blätter ist IMMER, das stets eine Schicht Öl darüber steht, die ca 5 mm bis 1 Finger breit ist. Das schießt den Bärlauch luftdicht ab und konserviert ihn so. Durch vorsichtiges Aufklopfen der Gläser auf den Tisch setzt sich die Bärlauchmasse besser auf den Grund des Glases und evtl. vorhandene Luftbläschen steigen nach oben....mache ich in den ersten Tagen immer mal wieder...Deckel kurz öffnen, damit die Luft dann auch aus dem Glas entweicht. Gläser dunkel und kühl lagern...

Die Haltbarkeit deines aromatisierten Öles (Restöl von den eingelegten Bärlauchblättern) ist ebenfalls abhängig von der Menge Feuchtigkeit, die du mit deinen Blättern ins Öl eingebracht hast.
Man kann bei Öl das Ranzig werden durch Zugabe von Vitamin E (gibts als Kapseln im Reformhaus) noch etwas verzögern...
P.S. beim Vitamin E bitte drauf achten, dass du naturreines, pflanzliches nimmst. Es gibt auch welches, dass aus Fischöl hergestellt wird...riecht und schmeckt ...äähmm "streng"...



Liebe Grüße Dagmar

23.03.2010 06:28 | geändert: 23.03.2010 06:39

10 Lotti

Hallo Gundula,

Ich hab meinen Text wieder gelöscht, Dagmar hat da ja schon ne prima Antwort drauf gegeben lächel

Liebe Grüsse, Lotti

23.03.2010 07:01 | geändert: 23.03.2010 07:20