Hasel
(Corylus avellana)
Synonyme:
Haselnuß, Hazel
Familie:
Betulaceae (Birkengewächse)
Namensentstehung:
Der Name "Corylus" hat 2 Deutungsmöglichkeiten. Entweder
leitet es sich von corys = Maske ab, weil die Hochblätter die Frucht
maskenartig umhüllen, oder von karyon = kleine Nuss. Avellana wurde
nach der kampanischen Stadt Avellana, die für ihre besonders aromatischen
Haselnüsse bekannt war, benannt.
Beschreibung:
5 - 7 m hoher Strauch mit aufrechten Grundtrieben und im Alter weit
auseinanderstehenden Ästen. Die Rinde ist punktiert, grau bis rotbraun
und glatt und lösen sich in kleinen, schmalen Schuppen ab. Die
ca. 8 cm langen Kätzchen sind die männlichen Blüten,
die vor dem ersten Laubtrieb erscheinen. Dagegen sind die weiblichen
Blüten eher unauffällig und sehen eher aus wie Knospen, aus
denen Büschel roter Zipfel hervorschaut, sie werden vom Wind bestäubt.
Die Blätter erscheinen im April, sind wechselständig angeordnet
und herzförmig-rund mit einer deutlichen Spitze. Sie sind 5-15
cm lang und bis zu 8 cm breit. Die Ränder sind scharf doppelt gesägt
und leicht gelappt. Die Oberseite ist im Sommer dunkelgrün und
leicht runzlig, die Unterseite hellgrün. Beide Seiten sind leicht
behaart und auf der Unterseite sieht man, dass die 5 - 8 Seitenadern
des Blattes dichter behaart sind. Im Herbst ist die Blattfarbe gelb.
Die Früchte sind 1 - 4 hartschalige Nüsse in Becherhülsen,
die botanisch gesehen die einzigen echten Nüsse sind. Anfangs sind
sie grünlich gelb, später braun. Die Becherhüllen sind
an der Spitze etwas abstehend und gezähnt, sowie etwas kürzer
als die Nuss, wodurch die Nuss in ihrer Hülle etwas glockenartig
aussieht.
Die Hasel ist eine frostharte Pionierpflanze, die anderen
Pflanzen den Boden vorbereitet um sich ansiedeln zu können.
Verwechslung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Blütezeit:
Februar - März
Früchte:
September - Oktober
Vorkommen:
Hecken, Eichenmischwälder, Gebüsche. Da sie die schmutzige
Stadtluft gut verträgt, wird sie auch in Parkanlagen oder als Strassenbegrünung
in die Städte gepflanzt.
Verbreitung:
Europa von Südskandinavien bis nach Südeuropa, Kleinasien, Kaukasus,
sowie in Nordafrika.
Sammelgut:
Nüsse
Sammelzeit:
September - Oktober
Sammelvorschrift:
Nüsse sammeln und verwenden. Lange lagerbar.
Inhaltsstoffe:
Haselnüsse enthalten viel Öl, Eiweiss und Kohlenhydrate, Kalium, Kalzium,
Phosphor, Histamine, Vitamin C, E, Paclitaxel.
Anwendung:
Eigenschaften: fettend, gefäßverengend, gewebefestigen, Winterfutter
Haselnüsse sind aus der Weihnachtsbäckerei nicht mehr
wegzudenken. Sie sind sehr gute Eiweißlieferanten und haben 2,5% mehr Mineralstoffe als andere Früchte, wobei Phosphor, Schwefel und Kalium die erste Stelle
einnehmen und sind gerade für Vegetarier besonders wichtig in der
Ernährung. Man nennt Nüsse auch "Nervennahrung", da sie sich positiv auf unser Nervensystem auswirken. Sie fördern die Knochenmarksfunktion und
wirken somit positiv bei Blutarmut von Kindern. 15 - 20 Nüsse sind für eine Mahlzeit ausreichend.
Ferner sollen sie gegen Husten,
Impotenz und Lungenentzündung
helfen.
Kalt gepreßtes Haselnußöl ist ein gutes Hautpflegemittel
und soll bei vielen Hautproblemen helfen. Besonders Menschen
mit empfindlicher und trockener Haut ölen sich damit ein. Es wirkt
gefäßverengend, gewebefestigend, und wird als Basisöl
für Massageöl und Einreibungen bei Atemwegsproblemen empfohlen.
Haselnussöl findet
auch in der Küche durch seinen leicht nussigen Geschmack
seine Verwendung und passt zu Salaten und Gemüsegerichten. Haselnußöl
ist nicht sehr lange haltbar.
Gerichte mit Haselnüssen gibt es in Hülle und Fülle.
Ob Plätzchen, Salate, Kuchen, Brot oder Schokolade, ob gebacken,
gebraten, geröstet oder kandiert: Wer Haselnüsse mag und nicht
allergisch drauf reagiert, hat sie bestimmt schon gegessen. Wenn man im Forum nach "Haselnu" sucht, bekommt
man jede Menge Rezepte, in denen die Haselnuß, sowohl mit "ß", als auch mit "ss" geschrieben, vorkommt. Eine
Rezeptseite dafür zu machen wäre einfach zu umfangreich.
Blätter der Hasel, sowie die Rinde der Zweige, enthalten ätherische
Öle, die in Teemischungen bei Krampfadern, Geschwüren, Venenentzündungen
helfen sollten.
Haselnuss wirtschaftlich:
Haselnußöl ist Bestandteil von einigen Farben.
Aus dem Holz wurden früher Fassreifen hergestellt und die Zweige wurden auf Grund ihrer Biegsamkeit
für Spazierstöcke oder begrenzt auch als Ersatz für Weiden verwendet.
Haselnuß für die Natur:
Die Nüsse werden nicht nur vom Menschen, sondern auch
vom Eichelhäher, Eichhörnchen und Haselmäusen geliebt.
Die Hasel ernährt 33 Säugetierarten, 10 Vogelarten, 112 Insektenarten,darunter
48 Käfer, 28 Wanzen und 26 Kleinschmetterlinge. Sie ist ausserdem
für viele Bienen sehr wichtig, da sie durch ihre sehr frühe Blütezeit das erste Futter im Frühjahr ist.
Schädlinge:
Curculio nucum
Der Rüsselkäfer ist 6 - 10 mm groß, hellbraun, mit langem
Rüssel. E 4/6 (je nach Region) Eiablage direkt in die Nuss. Die
Larve frißt die Nuß und fällt mit der leeren Nußschale
auf den Boden. Sie überwintert in einem Kokon im Boden. Verpuppung
im nächsten Frühjahr. Jungkäfer schlüpfen im Mai.-
Das Bohrloch ist deutlich zu sehen. In der Nußschale ist die Larve
und deren Kot zu finden. Normalerweise ist der Schaden eher gering. In manchen Regionen kann er aber
auch zu sehr hohen Ertragseinbußen führen.
Vorbeugung:
Baumscheibenbereich locker halten und Hühner zulassen. Im Herbst
die Baumscheibe aufkalken. Rainfarntee
spritzen alle 14 Tage während der Flugphase.
Bekämpfung:
Im April/Juni die Käfer auf ein Tuch schütteln. Befallene
Nüsse entfernen, heruntergefallene auflesen. Bei Blätterfraß
spritzen mit Spruzit, Neudosan oder Niem.
(Quelle:
http://www.bio-gaertner.de/). Leider ist der ursprüngliche Text nicht mehr auf der Seite zu finden.
Hasel als Räucherkraut:
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt
Der Haselstrauch ist auch ein mystisches Gewächs. Nicht nur, dass wir als Kinder gerne seine Stecken als
Schwerter umfunktionierten um zahlreiche Abenteuer zu bestehen, sein Holz galt bei Kundigen schon
immer als gutes Material für Wünschelruten oder zur Herstellung von Pendeln.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass verräucherte Haselblätter die mentalen Kräfte unterstützen.
Dazu verleiht uns diese Räucherung noch Fröhlichkeit, Leichtigkeit, Flexibilität und Beweglichkeit im Alltag.
Gefördert wird auch die Potenz – kein Wunder, dass der Hasel dann auch bei fast allen Liebesräucherungen eingesetzt wird.
Doch hilft uns die Haselräucherung auch einen klaren Kopf zu behalten, wenn es um sachliche Angelegenheiten geht.
Je nach Angelegenheit verwende ich neben den Blättern auch die Blüten, Rinde und Holz.
Hier kann man über Hasel als Räucherkraut mit Synergy (Walter)
von der Räucherwerkstatt diskutieren.
Nebenwirkungen:
Allergien gegen Haselnüsse sind möglich
Geschichtliches:
Fossile Funde weisen darauf hin, dass die Menschen schon in der Steinzeit
Haselnüsse gegessen haben. Die Hasel ist auch im Aberglauben fest
verankert. So glaubte man zum Beispiel dass ein Haselstrauch am Haus
den Blitz ableitet. Haselholz wird auch gern für Wünschelruten
verwendet. Als Grabbeigaben wurden sowohl in heidnischen, als auch christlichen
Gräbern Haselzweige gefunden. Über die Geschichte der Hasel ist
so viel zu erzählen, dass das alles hier den Rahmen sprengen würde.
Bei biozac
ist das alles sehr schön beschrieben.
Quellen:
Außer den hier bereits angeführtne Quellen sind folgende Quellen zu nennen:
Nutze die Heilkraft unsrer Nahrung,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Bilder mit freundlicher Genehmigung
von Kurt Stübers
Fotos: © L. B. Schwab
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Haselblätter im Frühling
Junge Haselnüsse
Haselblüte im Februar
Haselstrauch Februar
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