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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Goldrute

(Solidago virgaurea L.)

Synonyme:
Goldraute, Gülden Wundkraut, Heidnisches Wundkraut, Heilwundkraut, Himmelbrand, Machtheilkraut, Ochsebrot, Petrusstab, Pferdskraut, St.-Peter-Stab, Unsegenkraut, Wisselnkraut

Familie:
Korbblütler (Asteraceae (Compositae))

Namensentstehung:
"virga" ist lateinisch und bedeutet "Rute", "aureus" bedeutet "golden", "vergoldet". Vermutlich hat das Aussehen der Pflanze ihr den Namen gegeben. "Solidus" ist ebenfalls lateinisch und bedeutet "fest", "gediegen", "agere" heisst "wirken".

Beschreibung:
Die Goldrute ist eine ausdauernde Staude und wird bis 100 cm hoch. Der runde, gestreifte, im oberen Teil kurz behaate, unten braun, violett oder purpur gefärbte, markige Stengel wächst aufrecht nach oben und verzweigt sich im Höchstfall im oberen Teil der Pflanze leicht. Die Wurzel ist walzig und knotig und bildet keine Ausläufer. Die locker wachsenden, wechselständigen Laubblätter sind unten gestielt und recht groß, oben kleiner und fast sitzend, länglich-ellyptisch und gezähnt. Die gelben Körbchen sind 7 - 15 mm lang und wachsen in traubig-rispiger Form. Sie riechen schwach aromatisch und haben dachziegelartige Hüllblätter.Die 8 - 12 weiblichen Zungenblüten sind deutlich länger als die Hülle und überragen die männlichen Röhrenblüten weit. Früchte: 4mm mit Pappus.

Verwechslung:
Mit der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) und mit der Riesengoldrute (Solidago gigantea), wobei alle drei in ihrer Wirkung sehr ähnlich sind. Eine Verwechslung mit einer von beiden ist also nicht weiter schlimm. Bei entzündeter Blase sollte man allerdings die echte Goldrute vorziehen.

Blütezeit:
Juli - Oktober

Vorkommen:
Dünnwälder, Kahlschläge, trockene Wälder, Gebüsche, Raine, Straßenböschungen, Felsen und Mauern

Verbreitung:
Fast gesamt Europa, Nord- und Westasien, bis Nordafrika, Nordamerika

Sammelgut:
Kraut (Herba Virgaureae)

Sammelzeit:
Juli - August bevor die ersten Blüten welken

Sammelvorschrift:
Die oberirdischen Pflanzenteile die reich mit frisch blühenden Blüten sind, werden mit der Schere abgeschnitten und sorgfältig in dünner Schicht, oder aufgehängt in kleinen Bündeln im Schatten getrocknet. In Trocknungsanlagen sollen 40°C nicht überschritten werden. Die geruchlose Droge hat einen zusammenziehenden Geschmack.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Saponine, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl

Anwendung:
Eigenschaften: harntreibend, schleimlösend, wundheilend, anregend, stopfend, entzündungshemmend, schmerzlindernd,

Die Kommission E: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen und Nierengrieß; zur vorbeugenden Behandlung bei Harnsteinen und Nierengrieß.

Die Volksheilkunde:
Die Goldrute ist Bestandteil vieler Blasen- und Nierentees. Da sie stark entwässert, wird sie auch für Durchspültherapien bei Nieren- und Blansenentzündungen verwendet. Auch zur Anregung des Stoffwechsels, bei Hauterkrankungen und Leberleiden wird die Goldrute unterstützend eingesetzt.

Die Volksheilkunde verwendet die Goldrute neben den oben genannten Leiden auch noch bei Keuchhusten und Asthma, Darmblutungen und Darmentzündungen, Blähungen infolge von nervösen Verspannungen.

Einen Tee kann man entweder als Kaltansatz, oder aufgebrüht machen.
Beim Kaltansatz nimmt man 2 gehäufte Teelöffel Goldrute, setzt sie nit 1/4 Liter kaltem Wasser auf, erhitzt zum Sieden und lässt 2 Minuten ziehen. Die Tageshöchstdosis liegt bei 6 - 12g blühendes Kraut. Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.
Möchte man den Tee aufbrühen, übergießt man die gleiche Menge Goldrute mit der gleichen Menge kochendem Wasser, und läßt 10 Minuten ziehen. Von diesem Tee trinkt man 3 Tassen Tee pro Tag.
Dieser Tee gemischt mit dem kleinblütigen Weidenröschen, soll hilfreich bei Prostata-Vergrößerungen sein. Gemischt mit Hirtentäschel soll gegen Nierenblutungen wirken.
Äußerlich verwendet die Volksmedizin die Goldrute als Auflage bei eiternden Wunden, Geschwülsten, Unterschenkelgeschwüren, und auch bei Zahngeschwüren und Insektenstichen.

Goldrute in der Homöopathie:
Auch in der Homeopathie wird die Goldrute besonders bei chronischen Nierenentzündungen verwendet, vor allem wenn sie mit Hautausschlägen, Drüsenschwellungen, Wasserstauungen, Katarrhen und rheumatischen Zuständen einhergehen.

Goldrute für die Natur:
Die Goldrute bietet Nahrung für viele nützliche Insekten wie zum Beispiel die Florfliege und den Blattlauskäfer.

Interessantes:
Die Goldrute gehört auch zu den Färberpflanzen. Mit ihr erziehlt man einen goldgelben Farbton.

Anwendung in der Tiermedizin:
Auch bei Kühen hat die Goldrute gute Erfolge bei Infektionen der ableitenden Harnwege gezeigt, allerdings darf sie bei Tieren die der Lebensmittellieferung dienen laut EU-Vorschriften nicht verwendet werden.

Goldrute als Räucherkraut:
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt

Die Goldrute ist eine Pflanze, die auf eine lange Räuchertratition zurück blicken kann, wurde sie doch hauptsächlich geräuchert um die Krankheitsteufel und Dämonen zu vertreiben. Doch für mich kann sie mehr. Als ich diese Pflanze um ersten mal alleine räucherte, da stieg ein großes und goldenes Licht hoch. Klar und rein – keinen Platz lassend für irgend welche dunkle Geschichten. Wo immer ich diese goldenen Kraft benötige geb ich sie gerne meinen Räuchermischungen bei.

Hier kann man über als Räucherkraut Goldrute mit Synergy (Walter) von der Räucherwerkstatt diskutieren.

Anbau im eigenen Garten:
Die winterharte Goldrute bevorzugt gut entwässerte Böden die die Feuchtigkeit halten. Aussaat im Frühjahr. Sie mögen Sonne und Halbschatten, sind recht anspruchslos und akzeptieren so ziemlich jeden normalen Gartenboden.

Nebenwirkungen:
Goldrute kann bei häufigem, intensiven Kontakt in seltenen Fällen eine Kontaktallergie hervorrufen. Heuschnupfen ist möglich. Bei Ödemen infolge von eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit soll die Goldrute nicht eingesetzt werden. Wie bei allen entwässernden Tees auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.

Geschichtliches:
Die nordamerikanischen Indianer verwendeten die Blüten der kanadischen Goldrute ebenfalls und kauten bei Halsschmerzen die Blüten.

Quellen:
Kostbarkeiten aus der Hausapotheke,
Heilpflanzen gestern und Heute,
Das grosse Buch der Heilpflanzen,
Das große Kräuterbuch der Gesundheit,
Dumont's große Kräuterenzyklopädie,
Heilpflanzenkunde für Tierärzte,
Giftpflanzen Pflanzengifte,
Kräutersegen,
Der Bio-Garten,
Alles über Heilpflanzen,
Wörterbuch Latein-Deutsch,
Zettelwirtschaft und Zusammengetragenes von irgendwo

 

 

Zeichnung einer Goldrute

Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

Bei Klick auf ein Bild sehen Sie das Bild in einer Grösse von etwa 1000 Pixeln Breite
(lange Ladezeit!)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers





Foto einer kanadischen Goldrute
Foto eines Gänseblümchens








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© L. B. Schwab