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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Gänsefingerkraut

(Potentilla anserina L.)

Synonyme:
Anserine, Butterblume, Fingerkraut, Gänsegarbe, Gänsekraut, Gänseblümchen, Gänserich, Ganskraut, Krampfkraut, Silberkraut

Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)

Namensentstehung:
Mir nicht bekannt.

Beschreibung:
Das Gänsefingerkraut ist eine kriechende, niedrige Pflanze mit gefiederten, dunkelgrünen Blättern, die auf der Unterseite silbrig behaart sind. Im Sommer bildet sie an langen Stielen goldgelbe Blüten. Sie wird bis zu 8 cm hoch. Gänsefingerkraut überdauert mit dickem, ästigen Erdstock, der oberseits von den Resten abgestorbener Nebenblätter und Blattstiele bedeckt ist. Es bildet bis zu 1m lange Ausläufer, die sich an den Knoten bewurzeln.

Verwechslung:
Bisher ist mir noch keine ähnliche Pflanze begegnet mit der man das Gänsefingerkraut verwechseln könnte.

Blütezeit:
Mai - August

Vorkommen:
Die fast überall häufige Pflanze bevorzugt nährstoffreiche oder salzhaltige Böden. Charakteristisch ist sie auf Dorfangern und Viehweiden, aber auch auf verdichteten Böden.

Verbreitung:
Das Gänsefingerkraut ist fast auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. In Europa fehlt es nur in südlichen Teilen. Im Südosten reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Kaukasus, Libanon und Himalaja.

Sammelgut:
Kraut (Herba Anserinae)

Sammelzeit:
Mai - August

Sammelvorschrift:
Man sammelt das Gänsefingerkraut vor und während der Blütezeit, bündelt es und lässt es an einem schattigen Ort trocknen. Die Droge ist geruchlos und hat einen herben, zusammenziehenden Geschmack.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Die Pflanze enthält vor allem Gerbstoffe, Tormentol, Flavonoide, Tanine, Amine, Kalzium

Anwendung:
Eigenschaften: zusammenziehend, krampflösend, wundheilend

Die Kommission E: leichte dysmenorrhoische Beschwerden (Menstruationsbeschwerden), leichte unspezifische Durchfälle, leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.

Die Volksmedizin sagt zum Gänsefingerkraut: Die Droge kann wegen ihres Gerbstoffgehaltes bei Darmkatarrhen sowie als krampflösendes Mittel bei Menstruationsbeschwerden und Darmkoliken gebraucht werden. Als Tee wendet man Gänsefingerkraut gegen Kolik, Durchfall, Katarrhe und Blutungen in den Gedärmen und im Magen an, ferner gegen Krampfzustände auch bei Unterleibskrämpfen der Gebärmutter. Man trinkt dagegen mehrmals täglich einen Schluck. Gänsefingerkraut wird von der Volksheilkunde bei Diabetes eingesetzt und zusammen mit Wermut soll er den unruhigen Bauch beruhigen und Würmer vertreiben.

Für einen Tee gibt man 2 gehäufte Teelöffel Kraut in 1/4 Liter kaltes Wasser oder kalte Milch, erhitzt zum sieden und lässt 5 Minuten ziehen. Davon trinkt man 3 Tassen täglich. Bei Krämpfen nimmt man stündlich einen Eßlöffel.

Äußerlich dient sie als Gurgelmittel bei enzündlichen Erkrankungen, bei Wunden, Geschwüren und Ausschlägen. Einreibungen kann man auch mit Anseringeist (Gänsefingerkrautgeist) machen.

Bei entzündeten Augen und bei Gesichtsausschlägen bereitet man aus Gänsefingerkraut einen Absud und badet darin die Augen oder die vom Ausschlag befallenen Stellen. Auch gegen Zahnschmerzen wirkt Gänsefingerkraut sehr gut. Man macht einen Absud und spült sich damit öfter den Mund aus. Gegen Halsschmerzen kann man hervorragend mit Gänsefingerkrauttee gurgeln.

Gänsefingerkraut in der Küche:
Gänsefingerkraut kann man auch essen. Die Blätter kann man in Salate oder Suppen geben, Wurzeln waren früher als Gemüse gebräuchlich und schmecken rohleicht nussig, gekocht möhrenartig. Getrocknet und gemahlen wurden sie als Mehlersatz verwendet. Sparsam verwenden, Gänsefingerkraut schmeckt sehr intensv.

Eigene Erfahrungen mit Gänsefingerkraut:
Das Gänsefingerkraut ist ein fester Bestandteil unserer Hausapotheke geworden. Der weibliche Bekanntentreis mit schmerzhafter Monatsblutung ist von der Tinktur begeistert. Bei Krämpfen aller Art greifen wir zum Gänsefingerkraut und nehmen einen Eßlöffel Tinktur bei Bedarf ein. Kopfschmerzen die auf Grund von Nackenverspannungen entstanden sind, vergehen wie im Fluge, als Gurgelmittel bei Halsschmerzen ist der Tee bei uns schon lange in Verwendung. Als Zutat im Erkältungstee bei Erkältung mit Halsschmerzen ist er wegen seines Geschmacks gewöhnungsbedürftig.
Eine Bekannte von uns mit Endometriose trinkt regelmässig und nach Absprache mit dem behandelnden Arzt Schafgarbentee und gibt einen Teelöffel Gänsefingerkrauttinktur bei Schmerzen hinzu. Sie sagt dass es die Regel etwas mehr normalisiert und die Schmerzen nimmt. Eine ärztliche Behandlung ist trotzdem nötig und wichtig.

Anwendung in der Tiermedizin:
Gänsefingerkraut wurde früher häufig in Milch gekocht und diente als 1. Hilfe-Mittel bei allen Verletzungen von Haustieren.

Gänsefingerkraut als Räucherkraut:
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt

Eine seiner starken Eigenschaften, Verspannungen zu lösen, kommt dem Gänsefingerkraut auch beim Räuchern zu gute. Und diese Entspannung hilft uns dann dabei, mal wieder richtig tief durch zu atmen, runter bis ins Zwerchfell. Wenn uns dann der Lebensodem durchströmt, dann sind wir auch wieder gekräftigt, und wir stehen wieder positiv unserem Leben gegenüber, sind ruhiger und gelassener. Selbst unser Herzchakra profitiert von der Räucherenergie. Auch hier tritt Ruhe ein und es kann sich leichter öffnen.

Hier kann man über Gänsefingerkraut als Räucherkraut mit Synergy (Walter) von der Räucherwerkstatt diskutieren.

Gänsefingerkraut im eigenen Garten:
Die beste Methode ist, das Gänsefingerkraut der freien Natur zu entnehmen und an einem warmen, humosen Platz in den Garten zu setzen. Er bildet sehr schnell Ausläufer und erobert sich ganze Flächen.

Nebenwirkungen:
Beschwerden bei Reizmagen können verstärkt werden. Bei Durchfällen, die länger als 3 Tage anhalten oder mit stärkeren Beschwerden einhergehen, ist ein Arzt aufzusuchen. Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern sollten generell vom Kinderarzt behandelt werden!

Geschichtliches:
Gänsefingerkraut wurde schon von Dioskurides hoch geschätzt und wurde von ihm bei Epilepsie und Durchfall verordnet.

Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
Kräuterbuch,
Heilpflanzen gestern und heute,
Kostbarkeiten aus der Hausapotheke,
Essbare Wildpflanzen,
Alles über Heilpflanzen,
und einige nicht mehr nachvollziehbare Quellen, sowie eigene Erfahrungen und Zettelwirtschaft.

 

 

Zeichnung eines Gänsefingerkrauts

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Zeichnung eines Gänsefingerkrauts

Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers





Fotos: © L. B. Schwab

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Gänsefingerkraut
Foto eines blühenden Gänsefingerkrauts

Gänsefingerkraut in der Wiese
Gänsefingerkraut im Gras



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Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab