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Zusammensetzung des Kl.Schwedenbitters [3]

21 Lotti

Hallo Henny,

vorsicht, denn es gibt viel zu viele Füchse, die der Natur mitunter mehr schaden als nutzen. Momentan haben wir hier auf dem Gut 3 Fuchsfamilien und wenn die Jungen alle gross werden, dann sind es, sobald die Jungen geschlechtsreif sind, vielleicht 9 Familien + der drei alten. Da der Fuchs keine Feinde mehr hat, hat er quasi die Wahl zwischen dem Tod an einer Seuche, an Hunger oder halt am Gewehr, denn irgendwann rottet er andere Arten allein durch seine Anwesenheit aus.

Das Grundproblem sind nicht die Jäger, sondern das Gleichgewicht was nicht mehr da ist. Die Jäger sollten eigentlich regulierend eingreifen und dafür sorgen, dass es immer von jeder Art genügend gibt. Der Jäger bezahlt eine bestimmte Summe in eine Kasse dafür, dass er in einem fest begrenztem Gebiet jagen darf. Von diesem Geld wird zum Beispiel auch Futter für Rehe im Winter bezahlt. Diese Summe die er da bezahlt, wird dann wieder durch Einnahmen gedeckt die der Jäger macht, indem er zum Beispiel ein Reh oder ein Wildschwein verkauft. In dem Moment wo zum Beispiel niemand mehr Fuchspelze trägt, gibt es natürlich auch keine Nachfrage mehr und der Jäger hat weniger Interesse daran einen Fuchs zu schiessen, denn er bekommt nichts dafür. Also wird er halt mehr oder weniger durch Zufall erschossen oder weil die Anwohner irgendwann drängeln, aber wirklich Mühe gibt er sich nur noch selten. Die momentanen 3 Fuchsfamilien kann das Land hier gerade noch tragen, aber wenn das mehr werden, wird man sie schiessen müssen, denn eigentlich sind es jetzt schon zu viele Füchse. Nur wenn man sie schiesst, sollte man sie auch verwerten, finde ich. Aber ich hätte auch keine grosse Lust auf die Erklärungen die ich abgeben müsste, würde ich Fuchspelz tragen. Ich erinnere mich noch gut an die Angriffe die ich für einen normalen grauen Mantel aus Kunstpelz zu hören bekam.

Die Natur kennt eigentlich nur Kreisläufe, in denen immer irgendwas stirbt, denn ohne das Sterben gibt es auch keinen Platz für Neues. Unsere Kühe sind zum Beispiel Pflanzenfresser, aber sie bekommen Nachwuchs und sie haben Hunger. Also kann eine gewisse Grösse Land immer nur eine bestimmte Menge Kühe ernähren und was zu viel wird, muss andere Wege gehen. Hält man zu viele Kühe auf zu wenig Land, dann wächst auf diesem Land irgendwann garnichts mehr und du hast eine Wüste. Denke mal an die Schafe in Australien. Also müssen irgendwann Kühe sterben, denn im Laufe eines Lebens kann eine Kuh locker mal 10 Kälber bekommen, viele bekommen auch noch viel mehr, je nachdem wie langlebig die Rasse ist und wie man sie hält. Einen Teil kann man sicherlich als Zuchttiere weiter verkaufen wenn man Abnehmer findet, aber ein Teil wird einfach sterben müssen, wenn man vermeiden will dass sich Seuchen ausbreiten oder wenn man sie nicht einfach verhungern lassen will. Irgendwann gehen die Tiere auch gegenseitig aufeinander los und bringen sich gegenseitig um, da gibt es ganz viele sehr anschauliche Beispiele die ich dir gern aufliste, wenn es dich interessiert.

Biber sind hier glaub ich geschützt und das ist auch, soweit ich weiss, auch OK so. Aber ich bin mir fast sicher, dass es auch Gegenden gibt, wo Biber zu einem ernsthaften Problem ausarten, weil sie einfach anderen Lebensartem den Platz nehmen, weil die Feinde fehlen. In dem Moment muss irgendwer den Platz der Feinde einnehmen und das ist halt nun mal in vielen Fällen der Mensch, weil einfach das Gleichgewicht nicht mehr da ist. Das Gleichgewicht wäre mir natürlich lieber, aber das gibt es nun mal nicht mehr und selbst wenn man es versucht wieder herzustellen, wird das noch sehr lange dauern.

Der Wolf ist zum Beispiel so ein Tier, dass sehr wohl regulierend wirkt. Eigentlich ist das auch der Fuchs, aber der Fuchs hat nun mal keine Feinde mehr. Also könnte der Wolf in unseren Wäldern einen super Jäger abgeben, aber das würde bedeuten, dass der Mensch lernen muss von klein auf mit den neuen Gefahren umzugehen und in letzter Konsequenz würde es eben auch bedeuten, dass man auch Feinden des Wolfes wieder ihren Raum lässt, oder eben irgendwann wirklich überzählige Wölfe abschiesst.

Ich bin nicht gegen das Töten von Tieren, auch nicht gegen das Töten von wilden oder sogar von bedrohten Tieren - sofern es mit Sinn und Verstand geschieht und wenn man es dann eben auch verwertet und eben nicht nur einfach im Wald vermodern lässt, denn dann hat es den Charakter von sinnlosem Töten, auch wenn es eventuell gar nicht sinnlos war.

Vielleicht liegt es nicht in der Natur des heutigen Menschen mit Sinn und Verstand zu töten und vielleicht neigen sogar Naturvölker dazu die Natur auszubeuten, sobald es dafür ein Kofferradio gibt und vielleicht ist es deshalb auch nötig bestimmte Dinge strikt abzulehnen, aber ich kann das nun mal nicht, weil ich die Tiere einfach auch liebe und ihnen einen langsamen und qualvollen Tod nicht wünsche.

Also wenn ich wüsste dass Bibergeil aus Gegenden kommt wo Biber zur Plage ausarten und sich gegenseitig den Lebensraum nehmen ohne ausreichend viele Feinde zu haben, würde ich es sogar gerne anwenden - sofern ich es verwenden könnte. Und wenn es aus Zuchten kommt wo Biber nicht nur vermehrt, sondern vielleicht auch nach Blutlinien gezüchtet werden, dann würde ich es auch gern verwenden, denn der Erhalt von Blutlinien ist wichtig um Arten gesund erhalten zu können. Und ohne daraus irgendwelche finanziellen Mittel zu ziehen, kann man kein Tier auf Dauer züchten. Wenn man nicht gerade ideologisch dran geht und genügend finanzielle Mittel hat, muss man durch die Zucht zumindest mal die Unkosten decken können. Die Frage ist für mich immer nur das Wie, nie das Ob alleine.

Ich hoffe ich konnte es jetzt etwas besser erklären. lächel

Liebe Grüsse

Lotti

16.02.2007 21:57

22 abelie

Hi Lotti,

ich musste mir erst Deine Ausführung ausdrucken, damit ich beim antworten nicht immer hoch und runter scrollen muss.

In einigen Punkten bin ich Deiner Meinung.Doch was den Jägern punkt Fuchs betrifft muss ich Dir widersprechen. Ich weiß nicht wie es genau bei Dir im Gebiet gehandhabt wird, aber hier verhält es sich anders. Der Fuchs wird hier abgeknallt und ich formuliere es auf diese drastische Art und Weise, weil er für die Jägerschaft,d.h. nicht ,das der eine oder andere nicht anders denkt und handelt, Schadwild ist. Dies kann ich so behaupten, da wir mehrere Jäger in unserem Bekanntenkreis haben und wir ihre Sichtweise kennen. Der Jäger päppelt das Wild,das ihm nützlich ist und das was ihm nicht nützt , möchte er am liebsten dezimieren.Nützen tut ihm eben das Rotwild und nicht der Fuchs. Er sieht jede Art von Raubwild als seinen Konkurrenten.Deshalb sind sie auch so vehement gegen die Präsenz des Wolfes.
Auch ist der Pelz des Rotfuchses heutzutage uninteressant geworden, weil er nicht so dicht ist wie von den kälteren Zonen.
Jäger, die einen Fuchs abschießen,DÜRFEN ihn nicht im Wald liegenlassen. Es drohen ihm Strafen und er verliert seine Jagdlizenz. Wenn Du tote Füchse( ich meine so etwas in einem anderen Thread von Dir gelesen zu haben) im Wald gefunden hast, so wurden diese vergiftet. Dies machen auch Jäger gerne und beweist, dass sie die von der Bildfläche verschwunden haben wollen. Ich behaupte nicht das die Jagd falsch ist, sondern wie sie gehandhabt wird.Regulierend sollte sie sein, aber die Realität sieht anders aus.
Und die ist bei den meisten Jägern:was mir schmeckt, muss ernährt,gepflegt werden, was mein Essen bedroht muss weg. Oder welche Feinde hat der Hirsch und Co. noch heutzutage? Gäbe es Wölfe, gäbe es keine Überpopulation an Füchse, gäbe es Bären wäre auch keine große Anzahl an Wölfen.Wolf jagd Fuchs und Bär jagd Wolf, aber die zwei letzten sind für "mein Hirsch" gefährlich.
So einfach ist das im Jägerdenken.

Mein Mann und ich haben einige Jahre in der Wildnis gelebt und uns monatelang von der Jagd ernähren müssen. Wir kennen genau die Naturkreisläufe, mit denen wir nicht alleine leben sondern sie auch einhalten mussten, wenn wir überleben wollten.

Was den Bibern angeht, so weiß ich nicht wo anders sie eine Plage sind. In Feuerland, wo sie sich so vermehrt haben, sind sie keine Plage, da dieses Gebiet praktisch menschenleer ist. Die einzigen Bewohner sind ein paar Dutzend mestizos, d.h. Nachfahren von den letzten Indianern, die es dort gab und Missionare. Sie haben sich meistens von den Bibern ernährt und wie ihre Vorfahren auch gekleidet. Ausgerottet werden sie erst jetzt, wo die Regierung das Land an ausländische Investoren abgegeben hat und die es kahl schlagen.Da sind denen die Biber nur im Weg.

Du hast Recht, das Gleichgewicht ist nicht mehr da. Es wird auch nicht mehr kommen solange,...und jetzt höre ich Deiner Aufschrei, wie ich es schon oft gehört habe,aber... die Spezie"Mensch" sich so
unkontrolliert weiter ausbreitet. Mit Sinn und Verstand kann er nicht töten, dafür ist ihm sein Instinkt-Töten zum Überleben-im
archaischem Sinn, ziemlich abhanden gekommen und sein Intellekt zu groß geworden.

Naturvölker neigen nicht dazu die Natur auszubeuten.Erst wenn der "Zivilisierte" daherkommt , sie von ihrem angestammten Platz verdrängt und so gezwungen werden dessen Lebensweise anzunehmen, werden sie Teil dieser unsäglichen Spirale.

Was meinst du,besser wie meinst du den satz:"Ich bin nicht gegen das Töten......auch nicht von bedrohten Arten- sofern es mit Sinn und Verstand......" Welcher Sinn und welcher Verstand macht es nötig den möglich letzte Tier seiner Art zu töten?!

Ich bin auch nicht gegen eine Zucht von Tieren, nur die Art und
Weise ist der Punkt. Wie Du es schon geschrieben hast.Nicht das Ob sondern das WIE.

Ich hoffe Dich nicht auf irgendeiner Art und Weise mit meinen Erklärungen beleidigt oder verletzt zu haben. Auch ich wollte nur mein Standpunkt besser erläutern.

Liebe Grüße

Henny

17.02.2007 02:03

23 wegwarte

Hallöchen,

ich hab jetzt hier die Uralt-Ausgabe von „Gesundheit aus der Apotheke Gottes – Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern“ von Maria Treben vor mir, ich gehe davon aus, dass es eine Erstausgabe ist. Ausgabejahr steht leider keines drin. Herausgeber war der „Verein Freunde der Heilkräuter, Karlstein“, von dem sich Maria Treben aber in den späteren Auflagen mehr oder weniger distanziert. Dort schreib sie nämlich im Nachwort:
„…Da ich immer noch mit dem Verein „Freunde der Heilkräuter-Karlstein“, in Verbindung gebracht werde, erkläre ich, dass ich weder Mitglied noch Mitarbeiterin des genannten Vereins bin!“

In dieser Ausgabe ist zwar wie gesagt auch die Rezeptur vom „Großen Schwedenbitter“ mit drin, aber nichts Weiteres zu seiner Anwendung. Die Ausführungen zur Anwendung entsprechen denen in den anderen Ausgaben und es wird dabei wohl nicht zwischen Großem und Kleinem Schwedenbitter unterschieden…genauer, es steht bei keiner der Anwendungen und aufgeführten Heilerfolge mit dabei, ob der Große oder der kleine Schwedenbitter angewendet wurde oder werden soll.

Was mir aber sofort auffiel, ist, dass die Rezeptur zum Kleinen Schwedenbitte auch ganz anders ist.

20 g Aloe (anstatt 10 g)
10 g Myrrhe (anstatt 5 g)
2 g Safran (anstatt 0,2 g)
10 g Sennesblätter
10 g Manna
10 g Eberwurz (anstatt 5 g)
10 g Angelikawurzel
10 g Kampfer
10 g Zittwerwurzel
10 g Teriak venezian
…und die 10 g Rhabarberwurzel fehl komplett!


Man sieht also, dass die Rezepturen des Kleinen Schwedenbitters selbst in den Ausgaben des Buches von Maria Treben nicht übereinstimmen!
(Wobei ich da davon ausgeh, dass es sich um Druckfehler oder Flüchtigkeitsfehler handelt, die beim Redakteur/Verlag zu suchen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Maria Treben „ihren“ Schwedenbitter in der Zusammensetzung mehrfach verändert hat. Warum auch?)


Liebe Grüße Dagmar

19.02.2007 14:24

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