Hallo Hartmut,
...wenn euer Rhabarber von Ende Juni bis Ende Juli am schönsten ist, könnt ihr ihn dann auch ohne Bedenken ernten...vorausgesetzt, die Pflanze wurde nicht schon vorher zu sehr geplündert.
Ich kenn mich mit den Witterungsverhältnissen am Hochtrein (soll das evtl Hochrhein heißen?) nicht aus...wann beginnt denn bei euch die "kalte" Jahreszeit so in etwa?
Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr dem Rhabarber genügend Blätter für die wichtige Photosynthese lasst und wirklich
spätestends Anfang August würde ich dann aber mit der Ernte aufhören....damit der Pflanze noch genügend Sonnentage zum Kräfte tanken bleiben.
Denn die Tage werden dann ja auch immer kürzer, egal, wie die Witterung ist. Rhabarber ist nun mal eine mehrjährige Pflanze und ihr wollt ja auch noch in den kommenden Jahren etwas davon haben.
Möchtet ihr eine höhere Ernte haben, dann setzt besser eine 2. Pflanze oder noch besser, teilt mit einem Spaten so etwa alle 5 Jahre den Wurzelstock. Wichtig ist, dass die Teilstücke nicht zu klein sind und mehrere Knospen haben. Setzt diese Teile an einer anderen Stelle neu ein...dabei reichlich Kompost und abgelagerten, mit Erde vermischten Pferdemist ( oder anderen Dünger) ins Pflanzloch geben. Spätestens alle 8 - 10 Jahre sollte man das sowieso tun.
Die Blüte würde ich übrigens auch gleich entfernen, denn auch sie nimmt der Pflanze viel Kraft und gebraucht wird sie sowieso nicht.....Rhabarber vermehrt man besser über Wurzelstöcke. Übrigens soll man die Blüte essen können, zubereitet wie Brokkoli, sie soll auch so ähnlich schmecken.....Ich persönlich hab das aber noch nie ausprobiert.
Solltest du darauf hoffen, dass hier irgendwann irgendwer antwortet..."Rhabarber kann man bedenkenlos auch noch bis September ernten", so muss ich dich enttäuschen. Klar "kann" man das...aber es ist nicht sinnvoll, die Gesetze der Natur haben schon ihre Berechtigung und als verantwortungsvoller Gärtner sollte man sich schon ein wenig danach richten, mal ganz davon abgesehen, dass man sich im Endeffekt nur selbst schadet
Bevor ich es vergesse, wenn ihr Probleme mit den Nieren habt oder mit Gicht oder Osteoporose, dann erntet den Rhabarber bitte tatsächlich nicht nach Ende Juni, denn dann nimmt der Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber stark zu. (siehe mein 1. Posting). Auch sollte der Verzehr von Rhabarber und allen anderen stark Oxalhaltigen Gemüsen eh eingeschränkt werden. Die Stangen zu blanchieren und zu schälen hilft etwas den Oxalsäuregehalt aus den Stangen zu lösen. Da Oxalsäure auch als Kalzium- "Räuber" gilt, sollte man Rhabarber möglichst zusammen mit Milchprodukten essen.
Hartmut schreibt:
Vielleicht weß ja noch Jemand einen Rat ?
Ich hoffe, ich konnte deine Frage damit voll und ganz beantworten, denn ehrlich gesagt, verstehe ich sie nicht so ganz...Falls nicht, könntest du sie noch einmal genauer formulieren?
Liebe Grüße Dagmar