Pyrrolizidinalkaloide
Immer wieder tauchen Diskussionen über Pyrrolizidinalkaloide auf. Pyrrolizidinalkaloide ist der Überbegriff für eine Gruppe von etwa 200 Alkaloiden (Giften), die ganz massif in Korbblütlern wie
Jakobs-Greiskraut, aber auch zum Beispiel in
Huflattich und
Beinwell vorkommen. Man findet sie sogar in
Naturhonig wieder. Die Abbauprodukte dieser Alkaloide wirken, bei sehr hoher Dosierung oder Langzeitanwendung, unter Umständen leberschädigend, und erbgutverändernd und können auch tödlich enden. Aus diesem Grund hat das Bundesgesundheitsamt in Deutschland eine Höchstgrenze von Pyrrolizidinalkaloiden in Phytotherapeutischen Mitteln auf 1 µg/Tag bei Kurzzeiteinnahme, oder 0,1 µg/Tag bei einer Anwendung über 6 Wochen begrenzt. Diese Zahlen beziehen sich auf die Alkaloide, nicht auf das Kraut. Bei Nahrungsmitteln, also auch bei Honig, gibt es weder Kontrollen, noch Höchstmengenangaben.
Wie oben schon erwähnt, enthalten einige Kräuter Pyrrolizidinalkaloide in unterschiedlichen Mengen. Zum Teil schwanken sie auch je nach Standort. Das macht es sehr schwer eine genaue Angabe zu machen, wie viel von was in welcher Zeit nun schädigend sein kann, und wie viel noch vertretbar ist. Einige Pflanzen, zum Beispiel das
Jakobs-Greiskraut (Jakobs - Kreuzkraut) haben davon aber so viel, dass man auf jeden Fall seine Finger davon lassen sollte.
Unsere Einstellung dazu:
Die Pyrrolizidinalkaloide separiert und in hohen Dosen eingenommen, können ganz klar gesundheitsschädlich sein und gerade Menschen mit geschädigter Leber, sollten ganz besonders vorsichtig sein. Eine Warnung komplett auszuklammern, wäre in unseren Augen also nicht so gut. Andererseits gibt es etliche Menschen, die Beinwell über Jahre hinweg regelmäßig in Form von Gemüse essen, ohne davon auch nur einen Hauch an Gesundheitsschädigung, sondern sich im Gegenteil sogar sehr gut damit zu fühlen.
Die Dosis macht das Gift. Wir haben noch nie gehört, dass sich jemand an Honig, Beinwell oder Huflattich die Gesundheit ruiniert hätte, vielmehr hören wir gerade bei diesen Mitteln immer wieder, wie gut sie den Leuten helfen oder wie lecker sie schmecken. Auf der anderen Seite übernehmen wir mit einer Homepage wie dieser aber auch eine gewissen Verantwortung moralischer Art, auch wenn wir die rechtlicher Art an euch selber übertragen haben. Also warnen wir an dieser Stelle, obwohl wir selber Beinwell in grösseren Mengen essen, ohne einen Schaden davon zu tragen.
Pyrrolizidinalkaloide im Huflattich:
Der Gehalt an diesen Alkaloiden schwankt mit dem Stressfaktor den die Pflanzen haben. Wassermangel, schlechter Nährboden oder Insektenfraß erhöhen den Gehalt dieser Giftstoffe. Pflanzen mit guten Nährbedingungen und ohne Schädigungen, enthalten nahezu gar keine Alkaloide. In der Apotheke kann man Kräuter ohne Pyrrolizidinalkaloiden kaufen.