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Die hohe Kunst der richtigen Tee-Zubereitung

...oder was manche dafür halten ;-)

1 Ramona (Gast)

Hallo Dagmar, danke für deine schnelle Antwort.
Weisst du zufällig auch warum man die Kräuter in Tee nur eine halbe Minute ziehen lassen sollte?
Wenn ich Brennessel zum Beispiel 5 Minuten ziehen lasse habe ich dann nicht mehr Kräuter im Tee?
Liebe Grüsse
Ramona

27.11.2007 10:32

2 wegwarte

Hallo Ramona,

Wo hast du die Information her, dass man Kräuter im Tee nur eine halbe Minute ziehen lassen soll?

Teezubereitung kann von Kraut zu Kraut und je nachdem, welche Teile der Pflanze man verwendet (Blätter, Wurzeln...) unterschiedlich sein. Das hat in erster Linie mit den Inhaltsstoffen zu tun, die man für die Wirkung braucht. Ätherische Öle z.B. sind sehr flüchtig und brauchen daher nur kurze Zeit, um sich zu lösen. Aus Wurzeln hingegen kann es sogar sein, dass man den Tee regelrecht aufkochen muss und sehr lange ziehen lassen muss, damit sich die Inhaltsstoffe in den Tee lösen. Manche Kräuter (Schleimstoffe) sollte man sogar kalt ansetzen und über Nacht ziehen lassen...
Ich schau mal, ob in Lottis Kräuterseiten zu jedem Kraut die richtige Zubereitung steht...ansonsten schreibe ich dazu mal ausführlicher in einem gesonderten Thema.

Speziell Brennesseltee aus dem Kraut der Brennessel braucht 5 - 10 Minuten zum Ziehen, damit die hier gewünschten Inhaltsstoffe dann auch im Tee drin sind.

Muss leider dringend weg
Fortsetzung folgt......

Liebe Grüße Dagmar

27.11.2007 11:54

3 wegwarte

Hallo Ramona,

Entschuldigung, manchmal hab auch ich ein Brett vorm Kopf.
Natürlich hast du die Information, dass man Kräuter nur 1/2 Minute ziehen lassen soll, von Maria Treben bzw. aus ihrem Buch zwinker zwinker

Ja, Maria Treben bildet hier eine Ausnahme...auch mit ihren teilweise recht lange dauernden "Trinkkuren". Sie begründet das damit, dass der Tee dann bekömmlicher wäre, besser aussehen und schmecken würde...

Obwohl ich allgemein von den Ratschlägen der Maria Treben sehr viel halte, teile ich ihre Meinung hier nicht. Mir ist auch von keinem anderen der bekannten Kräuterheilkundigen (Kneipp, Künzle, Pahlow, Zittlau, Storl, Aschenbrenner...) bekannt, dass er/sie die Teebereitungen in der Art empfiehlt. Auch habe ich es in der phytotherapeutischen Ausbildung anders gelernt.

Liebe Grüße Dagmar

28.11.2007 08:33

4 Ramona (Gast)

Ja ich las es dort zwinker
Deswegen war ich auch überrascht denn die meisten Tees brauchen doch im Schnitt so 3-6 Minuten.
Und ich dachte vielleicht hat es ja einen Grund wenn Maria Treben es anders beschreibt.
Danke das du mir so schnell geantwortet hast denn ich dachte dieses Forum war "ausgestorben"

28.11.2007 10:52

5 wegwarte

Zitat von Ramona

Danke das du mir so schnell geantwortet hast denn ich dachte dieses Forum war "ausgestorben"

Hallo Ramona,

aber nicht doch, ausgestorben ist unser Forum noch lange nicht. Teilweise war es nur etwas ruhiger hier. Da wir alle sehr viel um die Ohren haben, beschränken wir Moderatoren uns derzeit darauf, die hier gestellten Fragen (möglichst schnell) zu beantworten lächel lächel


Liebe Grüße Dagmar

28.11.2007 16:55

6 Medicus (Gast)

Sehr geehrte Forum-User,

mit großem Argwohn las ich Ihre Beiträge. Vor allem "Wegwarte" hat mich mit Ihren Aussagen sehr erbost. Ich weiß nicht was Sie sich denken solche Beiträge zu posten und hier die anderen User geradezu hinters Licht zu führen. Ramona machte einen sehr netten und intelligenten Eindruck was auf die Wahl Ihres Usernamen wohl zurückzuführen ist. Ich möchte hier einfach sagen das es grundsätzlich egal ist wie Lange ein Tee gebraut wird, wichtig ist das sie das "brauen" an sich, als wissenschaftlichen Zusammenhang erkennen und somit die richtige Schlussfolgerung ziehen können. Die richtige Brauzeit kommt oft auf den Monat der Ernte der Kräuter an. Auch die Mondphase ist dabei nicht außer acht zu lassen. Auch die Sonneneinstrahlung lassen das Kraut bei nicht optimalen Winkel der Sonneneinstrahlung geradezu verdörren, was die Brauzeit natürlich verringert.
Ich danke Ihnen meine Damen und Herren für Ihre Aufmerksamkeit!

07.12.2009 21:19

7 wegwarte

Sehr geehrter Herr (?) „Medicus“,

bitte vielmals um Entschuldigung, wenn ich Sie mit meinen Aussagen erzürnt habe. Allerdings berufe ich mich bei meinen Aussagen zur korrekten Herstellung von wirksamen Kräutertees auf eine fundierte phytotherapeutische Ausbildung UND auf jahrelange Erfahrung mit Kräutern.
Daher verärgert mich Ihre folgende Aussage extrem
Zitat von Medicus
...„Ich weiß nicht was Sie sich denken solche Beiträge zu posten und hier die anderen User geradezu hinters Licht zu führen.“
Ihre Darstellung der Kunst der „Brauerei“ von Kräutertees ist mir vollkommen neu und unbekannt...Ich finde sie auch in keinem meiner vielen Büchern, die allesamt von sehr kompetenten Koryphäen der Kräuterheilkunde verfasst sind…unter anderem Max Wichtl „Teedrogen und Phytopharmaka - Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage“, welches immerhin DAS Nachschlagwerk für alle Apotheker und Ärzte darstellt, da Sie hier ja wissenschaftliche Zusammenhänge ins Spiel bringen. Leider sind Ihre Angaben auch nicht durch volksheilkundliche, ethnobotanische, pflanzenastrologische oder esotherische Erkenntnisse belegt, denn auch hier verfüge ich über entsprechende Literatur und beschäftige mich ebenfalls seit Jahren intensiv damit.
Darf ich daher höflich fragen, woher Sie dieses Wissen haben?

Ein Kraut, welches unter ungünstigem Winkel der Sonneneinstrahlung (oder wodurch auch immer) noch vor dem richtigen Ernte-Zeitpunkt geradezu verdörrt ist, würde ich, mit Verlaub, schon gar nicht erst ernten...geschweige denn, davon einen Tee „brauen“
Interessant wäre es ja nun mal zu erfahren, wie lange dann nun ein Brennnesselblättertee, gesammelt unter Einhaltung des bestmöglichen Zeitpunktes und Berücksichtigung der günstigsten Planetenkostellation (Mondphase), gewachsen bei günstiger Witterung Ihrer Meinung nach denn nun ziehen sollte, damit er die größte Wirksamkeit entfaltet.
Ich erwarte mit Spannung Ihre Antwort zwinker lach

(P.S. Ich habe meine 1. Antwort von Gestern gelöscht, denn diese war mir dann doch nicht aussagekräftig/umfangreich genug...und ich habe sie um einige, mir wesentliche Punkte, erweitert.)

Liebe Grüße Dagmar

08.12.2009 08:51 | geändert: 08.12.2009 16:31

8 Miraculix (Gast)

Liebe Kräuterfreunde,

ich bin mit Wegwarte voll auf einer Linie. Durch meine langjährigen Reisen durch die Teeanbaugebiete von Nepal und nächtelangen Gespräche mit den dort arbeitenden, staatlich geprüften Teepflückerinnen, muss ich Wegwarte zustimmen. Verdörrte Teepflanzen werden dort mitnichten geerntet um zu Tees verarbeitet zu werden. Vielmehr werden die ausgetrockneten Blätter zu einer tabakähnlichen Substanz verarbeitet, die vermischt mit Hanf allabendlich für Stimmung am Lagerfeuer sorgt.

Auch wenn ich denke, dass die Aussage "die Pflanzen geradezu verdörrten lässt" eher methaphorisch gemeint ist. Natürlich hängt die Qualität der Ernte stark vom Sonneneinfallswinkel ab. Jeder weiß, dass Wein in möglichst steilem Winkel angebaut werden soll und sich Unterschiede eklatant im Geschmack äußern. Wieso sollte es also bei Kräutern anders sein????
Wer schon einmal Tee aus dem Hochgebirge angewendet hat, weiß wovon ich spreche. Dessen Wirkung ist nicht mit den kommerziell von Großkonzernen in ausbeuterischer Absicht geernteten zu vergleichen.

Dies ist aber der wirklich der einzige Punkt, in dem ich Frau oder Herr Medicus beipflichten muss. Ihre Äußerungen reichen von völlig haltlos bis hin zu lächerlich!

Desweitern leben wir nach wie vor in einem Land, in dem freie Meinungsäußerung ein Grundrecht darstellt und ich bin wirklich entrüstet, dass ein erwachsener Mensch, sofern das auf Sie zutrifft, "Medicus", derartige absolut ungerechtfertigte Äußerungen von sich gibt und eine hochgeachtete Userin, ja ich würde fast sagen langjährige Weggefährtin derart denunziert! Da frage ich mich doch ob Sie ihrer Verantwortung über ihre Meinungsäußerungen gerecht werden und sich der Netiquette des Forums bewusst sind?

Mich würde auch interessieren, woher "Medicus" seine Informationen bezieht. Für uns richtige Experten sind solche Foreneinträge einfach unerträglich!

Freundliche Grüße

Thomas

12.12.2009 15:02

9 wegwarte

Lieber Thomas,

recht herzlichen Dank für deine Unterstützung und Verteidigung. lächel

Ich denke, Medicus wird aus Mangel an fundierten Argumenten seine Theorie des "korrekten Tee-Brauens" zu belegen, hier freundlicher Weise (hoffentlich) nicht mehr posten...damit hat sich das erledigt zwinker


Liebe Grüße Dagmar

12.12.2009 20:12

10 Lotti

Hallo Dagmar,

also ich lasse meine Kräutertees tatsächlich nur 1/2 - 1 1/2 Minuten ziehen, nach Maria Treben. Ausgenommen sind Wurzeln und andere Pflanzen die einfach länger brauchen. Aber mit den meisten Tees richte ich mich nach ihr und fahre ganz gut damit. Das wiederspricht zwar jeder Zubereitungsbeschreibung auf jedem Tee, auch jedem Kräuterbuch, wirkt aber bei den meisten Tees trotzdem. Man braucht aber länger.

Ich finde die Zubereitung von Maria Treben ist tatsächlich irgendwie bekömmlicher und angenehmer zu trinken und habe es von daher einfach so übernommen. Es ist unlogisch, denn wenn der Tee länger zieht, lösen sich auch mehr Wirkstoffe, klar. Dafür gebe ich eher immer etwas mehr Kräuter in die Tasse als angegeben zwinker

@ Thomas:
Edit
Sorry, ich hab mich eigentlich über Medicus aufgeregt, bin beim Antworten hoch gescrollt, hab noch was von Hochlandtees gelesen und hab beide Beiträge durcheinander gehuddelt und den ersten Teil meines Postings wieder gelöscht. Ein riesen Sorry von mir für die folgende flapsige Antwort!
Edit Ende

Hier handelt es sich nicht um Hochlandtees oder Genusstees, die tatsächlich je nach Ernte unterschiedlich zubereitet werden, sondern um Heiltees einheimischer Kräuter. Tees werden je nach Kultur anders zubereitet und anders getrunken. Teespezialisten haben ihre ganz eigene optimale Zubereitungsart und das ist auch OK so. Bei Heiltees geht es weniger um den Geschmack, als um die Wirkung. Verdörrte Heilkräuter werden erst gar nicht geerntet.

Grüsse, Lotti

15.12.2009 06:16 | geändert: 15.12.2009 19:09