Schwedenkräuter-Creme-Herstellung
evtl. ist euch aufgefallen, dass wir in verschiedenen Beiträgen die Verlinkung zu einer eigentlich sehr guten, bebilderten Dokumentation zur Herstellung einer Schwedenkräuter-Creme entfernt haben.
HIER könnt ihr den Grund dafür nachlesen.
Creme-Herstellung ist keine Zauberei und wenn Ihr mal Lotti'S
Salbenseiten durchlest, kennt ihr bereits die Grundlagen...
Eine Creme ist eine mehrphasige Zubereitung. Diese Creme besteht aus einer Fett-/Ölphase und einer wässrigen Phase, die mit einem Emulgator verbunden sind.
Ohne Emulgator kann man Fett und wässrige (flüssige) Phase nicht miteinander verbinden, sie würden sich nach mehr oder wenig kurzer Zeit wieder trennen. Hier nehmen wir Wollwachs (Lanolin anhydrid) als Emulgator, da er sich bei dem hohen Anteil an Alkohol in der Creme gut eignet. Andere Emulgatoren neigen bei viel Alkoholanteil dazu zu „grisseln“…die Creme wird dann nicht wirklich glatt sondern flockig.
Leider sind Cremes durch den wässrigen Anteil auch sehr anfällig und verderben daher sehr schnell, also braucht man evtl. auch noch einen Konservierungsstoff, damit es etwas länger hält.
Der Alkohol im Schwedenbitter konserviert zwar etwas aber durch das Erhitzen bei der Herstellung der Creme muss man auch damit rechnen, dass mehr oder weniger Alkohol verfliegt.
Natürlich setze ich mal voraus, dass ihr sauber arbeitet, sonst ist die Creme extrem schnell verdorben...Dazu gehört Hände waschen und eben peinlich saubere Geräte.
Die Fettphase einer Creme besteht meist aus Pflanzenöl/flüssigem Fett, einem Konsistenzgeber und dem Emulgator.
Die wässrige Phase kann einfach destilliertes Wasser, aber auch ein Teeauszug oder wie in diesem Fall eine Tinktur/ein alkoholischer Auszug sein.
Für die Zubereitung benötigt man:
• 2 hitzebeständige Gläser, dass können sog. feuerfeste Bechergläser (kosten in entsprechenden Shops oder in der Apo ca 3 Euro) aber auch sehr saubere Marmeladen- oder Honiggläser sein.
• Einen Rührstab, am besten aus Glas (rund 60 Cent - 1 Euro), notfalls reicht aber auch ein Löffelstiel.
• Einen breiten Topf für das Wasserbad, in dem die beiden Gläser gut nebeneinander Platz haben ohne sich zu berühren. Auch sollte der Topf nicht zu hoch sein, das erschwert das Rühren in den Gläsern. Es eignet sich auch ein Pfanne mit hohem Rand.
• Evtl. 2 Küchenkrepp-Tücher, diese werden auf den Boden des Topfs unter die Gläser gelegt, damit diese nicht so auf dem Topfboden herumklappern und evtl. noch zerspringen.
• Eine genaue Waage (Briefwaage) zum Abwiegen der Zutaten ist super hilfreich, es gibt aber auch sehr preiswerte Messlöffel.
• Cremedöschen oder Gläser mit gut schließendem Deckel zum Abfüllen und Aufbewahren der fertigen Creme.
Die Schwedenkräuter-Creme könnt ihr wie folgt herstellen:
Zutaten:
Fettphase
• 50 ml Pflanzen-Öl (wer hat, kann auch einen Ringelblume-Ölauszug nehmen)***
• 7 g Bienenwachs (Konsistenzgeber - ersatzweise 14 g Kakaobutter oder 14 g Sheabutter (Karité) oder eine Mischung aus beiden)
• 25 g Wollwachs (Lanolin anhydrid - Emulgator)
wässrige Phase:
• 50 ml Schwedenbitter
Konservierung
• 8 Tropfen Paraben K
• Wer auf Konservierung verzichten möchte oder muss sollte vielleicht nur die halbe Menge der Creme herstellen. Dazu die Zutatenmenge einfach halbieren.
Zubereitung
Küchenkrepp auf den Boden des Topfes legen. Topf ca 1-2 cm hoch mit Wasser füllen.
Die Zutaten für die Fettphase in eines der Gläser füllen. Den Schwedenbitter in das andere Glas. Beide Gläser in den Topf stellen. Langsam erwärmen. Dabei die Zutaten der Fettphase hin und wieder verrühren, damit sie sich gut mischen. Wenn die festen Zutaten der Fettphase geschmolzen und flüssig sind, die Gläser aus dem Topf nehmen und auf ein Geschirrtuch stellen. Nun langsam den Schwedenbitter in die flüssige Fettphase gießen (Bitte nicht umgekehrt!) und dabei kräftig rühren. Wer schon mal Majo selbst hergestellt hat, weiß gut wie man es am Besten macht…zunächst tropfenweise und dann in einem dünnen Strahl den Schwedenbitter in die Fettphase hineingießen und dabei rühren - rühren - rühren. Langsam wird die Creme milchig. Rühren, bis die Creme nur noch handwarm ist. Nun wird der Konservierungsstoff dazu gegeben. Je länger und kräftiger man rührt, umso stabiler wird die Creme. Die Creme in Cremedöschen oder Salbenkruken füllen, verschließen und beschriften. Bitte auch Herstellungsdatum vermerken, dann weiß man jederzeit, wie alt die Creme ist.
P.S. Ich denke, früher oder später, wenn Lotti oder ich diese Creme (oder eine andere, ähnliche) herstellen, werden wir dabei mal Fotos machen…dann gibt es auch hier eine entsprechend bebilderte Dokumentation.
Bis dahin hoffe ich, der Text ist verständlich genug und wünsche euch viel Spaß beim Creme rühren.
***Nachtrag: Mehr zu geeigneten Ölen erfahrt ihr HIER
Öle, ihre Inhaltsstoffe, ihre Nutzen und ihre Wirkungen ...da setz ich bei Gelegenheit auch noch was dazu...