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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Wilde Malve

(Malva sylvestris)

Synonyme:
Große Käsepappel, Hanfpappel, Hasenpappel, Mauretanische Malve, Mohrenmalve, Pappelblume, Poppein, Roßmalve, Roßpappel, Stockrose, Waldmalve

Familie:
Malvengewächse (Malvaceae)

Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt.

Beschreibung:
Die Wilde Malve wird bis zu 150cm hoch, jedoch liegt der Stengel häufig am Boden und krümmt sich am Ende aufwärts. Die Pflanze kann zweijährig bis ausdauernd sein. Die mit zahlreichen Büschelhaaren besetzten Stengel haben innen ein lockeres Mark und verholzen unten in ihren äußeren Teilen. Die grasgrünen Laubblätter sind drei- bis siebenlappig. Die Blüten stehen zu 2 bis 6 in den Blattachseln. Die rosavioletten 5 Kronenblätter haben je 3 dunklere Längsstreifen. Die zahlreichen Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen, aus der der Griffel hervorragt. Die scheibenförmige Frucht zerfällt bei der Reife in 9 bis 11 Teilfrüchte. Von der sehr ähnlichen Wegmalve unterscheidet sich diese Art durch die verschiedene Länge der Kronenblätter, die bei der Wilden Malve die drei- bis fünffache Länge des Kelches erreicht.

Verwechslung:
Mit anderen Malvenarten wie zum Beispiel Eibisch oder der Wegmalve

Blütezeit:
Ende Juni - Oktober

Vorkommen:
trockene, kalkhaltige und stickstoffreiche Böden. Bei uns ist die Wilde Malve in ihrem Vorkommen stark an die vom Menschen beeinflußten Standorte gebunden; so wächst sie auf Schutt, wüsten Plätzen, an Mauern, Wegrändern, Zäunen u. a.

Verbreitung:
Wärmere Zonen Europas und Asiens.Die Wilde Malve war wahrscheinlich ursprünglich im südlichen Europa und mittleren Asien verbreitet. In Indien wird sie kultiviert, in Amerika, Australien und Südafrika wurde sie durch den Menschen verbreitet.

Sammelgut:
Blätter und Blüten

Sammelzeit:
Blätter: Juni - Anfang September
Blüten: Ende Juni - Anfang Juli

Sammelvorschrift:
Möglichst frisch verwenden, kann aber auch getrocknet werden. Die Blüten werden ohne Stiele gesammelt; sie nehmen beim Trocknen eine dunkelblaue Farbe an. Die Blätter weisen oft bräunliche Flecken auf, die von einem schmarotzenden Pilz verursacht werden. Die Drogen sind geruchlos und schmecken schleimig.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Vorwiegend Schleim- und Gerbstoffe

Anwendung:
Die Drogen sind aufgrund ihres Schleimgehaltes gute Mittel bei Erkrankungen der Atmungsorgane und werden auch in der Kinderheilkunde verordnet. In Verbindung mit den Gerbstoffen sind sie auch bei Entzündungen des Magen-Darm-Kanals wirksam. Die blauen Blüten dienen wie die Stockrosenblüten als Färbemittel in der Lebensmittelindustrie.
Im Grunde wirkt sie wie die Weg-Malve

Nebenwirkungen:
Wie alle schleimstoff- oder quellstoffhaltigen Arznei- oder Nahrungsmittel kann die Aufnahme anderer Arzneistoffe vermindert werden. Es sollte daher ein Abstand von min. einer Stunde zwischen der Einnahme von Malventee und der anderen Arzneimittel eingehalten werden.

Geschichtliches:
Die Pflanze wird von Hesiod bereits 700 v.u.Z. erwähnt. Dioskurides empfahl sie bei Brandwunden. Karl der Große förderte den Anbau der Wilden Malve, die im Mittelalter häufig als Heilmittel verwendet wurde.

 

 

Zeichnung einer Wilden Malve
Zeichnung: Jacob Sturm (1796)

Bei Klick auf das Bild sehen sie es in einer Größe von 1000 Pixeln Breite




Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers



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