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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Märzveilchen

(Viola odorata L)

Synonyme:
blaues Veilchen, Heckenveilchen, Märzveigerl, Märzviolen, Osterveilchen, Veigerl, Veilchen, Viola, wohlriechendes Veilchen

Familie:
Veilchengewächse (Violaceae)

Namensentstehung:
Mir nicht bekannt

Beschreibung:
Die meist bis zu 20 cm lange Ausläufer treibene Pflanze überwintert mit kurzem, dickem, oft oberirdischem Wurzelstock. Die Blüten stehen in den Achseln der grundständigen Laubbätter, da eine ausgebildete Sprossachse fehlt. Der 3 - 7 cm lange Blütenstiel trägt in, oder etwas über der Mitte, 2 kleine Blättchen (Vorblätter). Die 5 Kronenblätter sind Tiefwiolett gefärbt, am Grund aber weiß. Der Sporn des unteren Kronenblattes überragt die Anhängsel der Kelchblätter. In ihn ragen die Fortsätze der sehr kurzfädigen, an der Spitze mit je einem dottergelben Auswuchs versehenen Staubblätter. Diese sondern in den Sporn den Nektar ab. Die Blüte hat einen lieblichen Duft.

Verwechslung:
Mit anderen Veilchenarten. Unterscheidung durch den Geruch.

Blütezeit:
März bis April

Vorkommen:
An nicht zu trockenen Standorten in Hecken, lichten Gehölzen, an Bachufern und Waldrändern ist das Märzveilchen meist in größerer Anzahl zu finden. Natürlich auch in Gärten.

Verbreitung:
Ganz Mitteleuropa, kommt aber ursprünglich aus der Oberrheinebene. Es kommt auch im Kaukasus, in Kleinasien und dem Mittelmeergebiet, sowie im atlantischen Europa vor. In Nordamerika ist es vereinzelt eingebürgert.

Sammelgut:
Wurzelstock und blühendes Kraut

Sammelzeit:
September - Oktober und März bis April

Sammelvorschrift:
Der Wurzelstock wird ausgegraben, durch Beklopfen von Erde befreit, gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Wurzel ist fast geruchlos und schmeckt brennend scharf.

Knospen von Märzveilchen mitsamt einem Stück Stengel getrocknet.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Wurzel:
Saponine, Bitterstoff, 0,04% ätherisches Öl mit Methylsalicylat und das Alkaloid Odoratin. Das früher angegebene Vorkommen des Violins (Veilchen Ementin) in der Droge konnte nicht bestätigt werden. Man nimmt an, dass es sich dabei um ein Gemenge von Saponinen mit einem Alkaloid handelt.

Anwendung:
Wurzel: Brechreizerregende Wirkung, auswurffördernd

Zusammen mit Thymian gegen Keuchhusten.

Tee
aus dem Kraut gegen Blutandrang, Schwermut, Ohrensausen, Herzklopfen, Samenabgang und Gedächtnisschwäche. 2-3 Tassen täglich schluckweise trinken

Bei Halsentzündungen, Bronchitis mit festsitzendem Schleim und zur Blutreinigung verwendet man das Kraut des Wohlriechenden Veilchens. Man lobt es sehr als Linderungsmittel bei Keuchhusten, aber auch als Mittel gegen verschiedene Hautkrankheiten.

Achtung!
Die Wurzel des Märzveilchens ist nicht identisch mit dem als "Veilchenwurzel" bezeichneten Wurzelstock der verschiedenen Iris-Arten

Veilchenwasser
Blüten vom Duftveilchen (Viola odorata) in ein Glasgefäß mit fest schließenden Deckel geben, kochendes Wasser darübergießen, 5 Minuten abkühlen lassen, gut verschließen. Nach 48 Stunden abseihen. Veilchenwasser färbt und würzt wohlschmeckend Getränke oder Soßen.

Tee:
2 Teelöffel Veilchenkraut wird mit 1/4 l Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt und noch weitere 5 Minuten ausgezogen. Nach dem Abseihen kann von dem Tee (bei Husten mit Honig gesüßt) 2 - 3mal täglich 1 Tasse getrunken werden. Zum Gurgeln und zu Hautwaschungen ist er unverdünnt zu verwenden.

Veilchen-Sirup:
2 Hand voll frische Veilchenblüten mit etwa 1/2 l Wasser übergießen, 1/2 kg Zucker darüber geben, verrühren und 1 Tag lang stehen lassen und dann durch ein Sieb gießen. Wenn der Geruch und Geschmack noch nicht intensiv genug, neue Veilchenblüten mit dem Zuckerwasser übergiessen und nochmal 1 Tag aromatisieren lassen.
Das Veilchenwasser zum Sieden bringen und auf kleiner Flamme etwa 1 Stunde lang köcheln lassen, bis der Saft sich eindickt. Den Sirup in kleine Flaschen füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Er ist eine willkommene Zugabe zu Pudding, Tee, Eis- oder süße Eierspeisen, auch zu Softdrinks mit und ohne Alkohol.

Veilchen-Sirup wirkt herzstärkend, fiebersenkend, schlaffördernd, bei Seitenstechen und ist ein guter Hustensaft

Weitere leckere Rezepte mit Veilchen, zum Beispiel Veilchengelee oder Veilchenlikör

Nebenwirkungen:
Warnung: Die Pflanze, also Kraut und Wurzel, darf nicht zur Selbstterapie verwendet werden, da die in ihr enthaltenen giftigen Saponine bei höherer Dosierung zu Erbrechen führen!

 

 

Märzveilchen
Viola odorata
Zeichnung eines Märzveilchens
Zeichnung: Jacob Sturm
(1798)

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Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers


Fotos: © L. B. Schwab

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Foto von Veilchen in einem Garten

Foto von Veilchen im Wald

Foto von Veilchen im Regen





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© L. B. Schwab