Himbeere
(Rubus idaeus)
Synonyme:
Ambas, Amber, Entenbeer, Himkes, Himmere, Himpelbeer, Hintperi, Hohlbeere,
Katzenbeere, Kindlbeer, Madebeere, Mollbeere
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt.
Beschreibung:
Die Himbeere ist ein 1 - 2 m hoher Strauch, aus dessen weit verzweigter
Wurzel gelbbraune, markierte Sprößlinge mit vielen zerstreuten,
schwarzroten feinen Stacheln wachsen. Die gestielten Laubblätter
sind gefiedert, 3 - 7teilig, oberseits kahl, unterseits weißfilzig
behaart und am Rand ungleich scharf gesägt. Die meist nickenden
Blüten stehen in einem traubig-rispigen Blütenstand. Die weißen
bis rosafarbenen Kronenblätter sind kürzer als der Kelch.
Die zahlreichen Staubblätter sind kürzer als der Griffel und
umgeben den graufilzigen Fruchtknoten. Die wohlschmeckende rote Sammelfrucht
setzt sich aus zahlreichen Steinfrüchten zusammen und löst
sich leicht vom Fruchtträger.
Verwechslung:
Junge Himbeertriebe vor der Blüte kann man mit Brombeeren
verwechseln. Unterscheidung: Himbeerblätter sind auf den Unterseiten
weißfilzig
Blütezeit:
Mai bis Juni, im Gebirge bis Juli
Früchte:
Juni bis September
Vorkommen:
häufig auf saurem Boden, verschiedendlich aber auch auf kalkhaltigem
Boden. Oft auf Kahlschlägen, in Hecken, Gebüschen und Hainen,
aber auch in lichten Laub- und Nadelwaldungen, sowie in Gärten
Verbreitung:
Sehr verbreitet in der subarktischen und kühleren gemäßigten
Zone der nördlichen Halbkugel. In Ostasien und Nordamerika durch
besondere Rassen vertreten. Im Südlichen europäischen Verbreitungegebiet
ist ihr Vorkommen auf die Bergstufe beschränkt.
Sammelgut:
Blätter (Rubi idaei folium) und Früchte.
Sammelzeit:
Mai - September
Sammelvorschrift:
Die Blätter werden jung aber voll entfaltet geerntet und in dünner
Schicht zum Trocknen ausgelegt und öfter umgewendet. Die Droge
hat einen schwachen Geruch und einen herben und zusamenziehenden Geschmack.
Beim Sammeln der Beeren merkt man, dass sie sich sehr leicht ablösen
lassen und dann innen hohl sind. Hier sollte man beim Sammeln gut reinschauen,
denn in diesem Hohlraum befinden sich häufig Maden. Befallene Früchte
sollte man aussortieren.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern.
Inhaltsstoffe:
Blätter: Gerbstoffe mit Gallus- und Ellagsäure, Flavonoide, mehr
Vitamin C als in den Früchten, organische Säuren,
Früchte: Aromastoffe, Vitamin B, Provitamin A, Fruchtsäuren, Mineralstoffe
wie Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Kalzium
Anwendung:
Eigenschaften der Blätter: zusammenziehend, entzündungshemmend, stopfend
Eigenschaften der Früchte: fiebersenkend
Die Kommission E sieht die Wirksamkeit der Himbeerblätter als nicht bewiesen an und befürwortet
sie nicht. Zu einer Heilwirkung von Himbeer-Früchten schweigt die Kommission E.
Die Volksheilkunde verwendet die Blätter der Himbeere im Grunde genauso wie die der Brombeere
wobei die Himbeere eine geringere Wirkung hat.
Vorrangig ist bei der Himbeere die Anwendung gegen Durchfall. Hierfür werden Himbeerblätter in Wasser gekocht,
wobei sehr viel Gerbstoff in das Getränk übergeht. Diese Abkochung
eignet sich auch zur Behandlung entzündeter
Schleimhäute in Mund und Rachen.
In der Frauenheilkunde verwendet man Himbeerblättertee als Aufguß im letzten Teil der Schwangerschaft zur Stärkung des
Gebärmutter und den Beckenbodens. Es entspannt gleichzeitig und erleichtert die Geburt. Man beginnt ab dem 5. Schwanger
schaftsmonat, spätestens jedoch 6 - 8 Wochen vor der Geburt. Zu Beginn einer Schwangerschaft sollte man dagegen auf Himbeerblätter
verzichten. Nach der Geburt regt der Himbeerblättertee die Rückbildung der Gebärmutter an und sollen die Milchproduktion steigern.
Himbeerblätter eignen sich in Form von Aufguß sehr gut als Grundlage für einen normalen Haustee. Hierfür mischt man
Himbeerblätter, Erdbeerblätter und Brombeerblätter zu gleichen Teilen und gibt Kräuter nach Geschmack mit dazu.
Anwendung der Früchte:
Bei Erkältungen hilft heißes
Wasser mit Himbeersaft, denn der Saft der Himbeere hat fiebersenkende
Eigenschaften.
Himbeeren werden auch äußerlich in Form von Umschlägen gegen Entzündungen, Schrunden oder Hämorrhoiden verwendet,
wobei ich diese Verwendung der Früchte etwas schade finde, da es Mittel mit gleicher oder besserer Wirkung gibt, die
kein Lebensmittel sind
Himbeeren in der Küche:
Zum Frühstück schmecken Himbeeren mit Bienenhonig und süßer
Sahne zu einem Brei vermantscht im Joghurt oder Müsli klasse. Einige
weitere Rezepte finden Sie auf der Himbeer-Rezeptseite
Himbeeren lassen sich einfrieren, trocknen, einkochen oder in Essig konservieren.
Himbeerblätter als Räucherkraut:
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt
Die Himbeere, bzw ihre Blätter sind jetzt wirklich kein Kraut, dass groß in der Räucheranwendung aufgezählt wird. Ich führe sie hier an, um zu zeigen, dass zahlreiche Pflanzen aus dem Umfeld des Menschen vielerlei Verwendung fanden.
Zum Räuchern: Verwendet werden die getrockneten Blätter, wobei ich gerne auch ein paar Triebe fein mahle und unter mische. Vor allem die Bauersfrauen verräucherten die Blätter um Haus, Hof und Stallungen vor Krankheiten und und bösem Zauber zu reinigen und zu schützen.
Weiter wird den verräucherten Himbeerblättern nachgesagt, dass sie nicht nur das Glück magisch anziehen, sondern auch noch unsere Liebe schützen.
Hier kann man über Himbeerblätter als Räucherkraut mit Synergy (Walter)
von der Räucherwerkstatt diskutieren.
Nebenwirkungen:
Bisher nicht bekannt
Geschichtliches:
Der Römer Plinius berichtete bereits über eine Heilpflanze
mit dem Namen Rubus idaeus. Die Verfasser der mittelalterlichen Kräuterbücher
Bock, Fuchs und Valerius Cordus glaubten, daß mit dieser Pflanze
unser Himbeerstrauch gemeint sei. Von Valerius Cordus sollen auch die
Angaben über die Zubereitung des Himbeersirups sein, den man durch
Kochen der Früchte mit Zucker erhält und damals als Geschmacksverbesserer
für bittere Arzneien verwendete.
Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen,
Kräuterbuch,
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Bilder mit freundlicher Genehmigung
von Kurt Stübers
Fotos: © L. B. Schwab
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Himbeere vor der Reife

Himbeerfrucht
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