Glatthafer
(Arrhenatherum elatius L.)
Synonyme:
Französisches Raygras
Familie:
Süßgräser (Poaceae = Gramineae)
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Üppiges Wiesengras mit 1 cm langen, zweiblütigen Ähren,
bei denen in der Regel die untere Blüte männlich, die Obere
zwittrig ist. Ihre Blattschneiden sind kahl. Die Rispe ist nur während
der Blütezeit locker ausgebreitet, sonst zusammengezogen und nur sehr
wenig überhängend. Sie ist 15 - 25 cm lang die Rispenäste sind wenig
verzweigt. Die Hüllspelzen sind ungleich lang, die kaum geknieten Grannen
entspringen rückseitig im unteren Drittel der Deckspelze. Es wächst
hervorragend auf nährstoffreichen Fettwiesen, ist ein hervorragendes
Mähgras und wird 60 - 150 cm gross. Es wurzelt tief. Glatthafer
ist ausdauernd und eignet sich hervorragend für Trockensträusse.
Verwechslung:
Mit anderen Gräsern
Blütezeit:
Juni - Juli
Vorkommen:
Sehr häufig vorkommendes Gras auf Wiesen, in lichten Wäldern
und an Wegrändern im gesamten Gebiet.
Verbreitung:
Glatthafer stellt keine hohen Ansprüche und ist auch auf mageren
und trockenen Standorten verbreitet. Nährstoffreiche Böden
begünstigen ihre Entwicklung. Rauhes Klima sagt dem Glatthafer nicht
zu, aber sonst ist er in allen gemäßigten Klimazonen des Flach- und
Hügellandes anzutreffen.
Sammelgut:
Das ganze Gras für Heu
Sammelzeit:
Gemäht wird das erste Mal im Jahr ab 1. Juni
Sammelvorschrift:
Glatthafer verträgt die normale Beweidung (viele Tiere auf wenig Land)
nicht so gut und ist hauptsächlich auf Wiesen zu finden, die 1 - 2x
im Jahr gemäht werden.
Mähtermin ist ab 1. Juni und damit gibt man den Gräsern und
Kräutern die Möglichkeit, Blüten und Samen zu bilden,
wovon zahllose Kleintiere und Pflanzen profitieren. Er läßt sich maschinell
nur aussäen, wenn vorher die Grannenhaare entfernt wurden.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern
Inhaltsstoffe:
Saponine im Gras, weitere mir momentan noch nicht bekannt
Anwendung:
Glatthafer ist auf Dauergrünwiesen ein sehr wichtiges Gras.
Es ist nicht so schnellwüchsig wie das deutsche Weidelgras, aber
es ist resistenter, ausdauernder (wenn nicht zu extem beweidet und zu
oft oder zu früh gemäht wird) als andere Gräser und verträgt auch Trockenheit.
Durch seine tiefen Wurzeln hält
Glatthafer den Boden zusammen und sorgt, in Verbindung mit Regenwürmern,
für einen saugfähigen Boden. Frisch wird es von Weidetieren eher gemieden, wird aber bei der Heugewinnung
genutzt. Der Glatthafer eignet sich als Vogelfutter und läßt sich tiefgekühlt und aufgetaut, auch im Winter verfüttern.
Bedeutung für die Natur:
Der Glatthafer ist ein Neophyt der aus Frankreich zu uns kam, der mit gedüngter Erde sehr gut klar kommt. Er vermehrt sich rasant und
verdrängt dadurch einheimische Pflanzen. Durch intensive Beweidung oder frühes Mähen lässt er sich aber
problemlos reduzieren oder verdrängen.
Nebenwirkungen:
Mir momentan noch nicht bekannt
Geschichtliches:
Vor 50 Jahren noch, war die Glatthaferwiese eine der erträglichsten
Wiesen überhaupt, aber damals dachte man auch noch weniger an Rentabilität
einer Wiese, sondern an die Natürlichkeit und den Nutzen. Heutzutage
pflanzen die Bauern in der Regel statt Glatthafer das deutsche Weidelgras
an, dass schneller wächst und häufiger gemäht werden
kann. Glatthaferwiesen sind heute in Deutschland selten geworden - genauso wie die
Kräuterwiesen auch.
Quellen:
Die Quellen lassen sich leider nicht mehr richtig rekonstruieren. Teilweise aus dem Internet, teilweise
aus Prospekten von Futtermittelherstellern und
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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