Drüsiges Springkraut / Indisches Springkraut
(Impatiens glandulifera) Umweltschädigend!
Synonyme:
Emscherorchidee, Springkraut Polizisten-Helm, Rühr mich nicht an, Wupperorchidee
Familie:
Balsaminengewächse (Balsaminaceae)
Namensentstehung:
"Drüsig" bezieht sich auf die Drüsen an Blattstielen und Blättern. "Springkraut" bezieht sich auf das Aufspringen der Samenkapseln.
"Indisch" bezieht sich auf die Herkunft der Pflanze.
Beschreibung:
Das Indische Springkraut ist einjährig und kann bis zu 2,50m hoch werden. Es hat eiförmig-lanzettliche, scharf gezähnte Blätter, die gegenständig oder zu dritt quirlig
angeordnet sind. Die unteren Zähne der Blätter und der Blattstiel, 30 bis 35 mm lang, sind mit Drüsen versehen. Der Stängel ist dick und nach oben hin verzweigt. Die Blüten sind
purpurrot, rosa bis weiss und duften stark. An ihren Stängeln befinden sich kleine Drüsen. Bei den 5 Kronenblättern ist das oberste grösser, die anderen beiden sind paarweise miteinander verwachsen.
Die Samen befinden sich in Kapseln, die zur Reife bei der geringsten Berührung aufspringen und die Samen bis zu 7m weit schleudern. Die Keimfähigkeit der Samen beträgt 80%, eine Pflanze
produziert bis 4600 Samen. Diese Samen sind mehrere Jahre lang keimfähig. Oft findet man Knospen, Blüten und Samen gleichzeitig an der Pflanze.
Die Wurzeln der Pflanze sind sehr flach und lockern das Erdreich. Auch grosse Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen.
Kleinste abgebrochene Zweige der Pflanze treiben schnell wieder Wurzeln und wachsen an.
Bei Youtube gibt es einen "lustigen" Film, bei dem gezeigt wird wie die Kapseln aufspringen. Ich bitte euch
darum es nicht nachzumachen und auch euren Kindern zu erklären dass die Verbreitung der Samen die Umwelt
stark schädigt.
Verwechslung:
Mir derzeit nicht bekannt
Blütezeit:
Juni - August
Vorkommen:
Bachufer, Gebiete mit Staunässe, überdüngte Gebiete.
Verbreitung:
Ursprünglich aus dem Himalaya kommend, hat sich diese Pflane seit 1839 über Europa bis nach Nordamerika verbreitet.
Sammelgut:
Blüten und Samen
Sammelzeit:
Zur Blüte bzw. Samenzeit
Sammelvorschrift:
Da das Drüsige Springkraut stark umweltschädigend ist, bitte ich euch darum bei jeder Ernte die Pflanze
tot zu ernten, die Reste zu entsorgen und
eine Verbreitung zu verhindern zu helfen. Siehe die wichtigen Umweltinformationen am Ende dieser Seite.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, Glykoside, Öl, Tannine, organische Säuren.
Anwendung:
Eigenschaften: abführend, harntreibend
Blüten und Samen sind essbar. Blüten finden als 18. Bachblüte Verwendung. Dr. Bach lobte sie als Heilpflanze gegen alles. Sie können als
Dekoration auf Speisen gegeben werden. Ihr Geschmack ist mild-süßlich.
Blätter sollte man nicht roh essen, sondern verkochen. Aber auch gekocht kann ich ihnen nicht wirklich etwas abgewinnen.
Keinesfalls als Gemüse verkochen, sondern wenn es schon sein muss, dann als Beigabe für andere Speisen verwenden.
Die Samen schmecken leicht nussig und lassen sich zu Öl verarbeiten. Bitte passt beim sammeln auf, dass die Hülsen nicht
aufspringen und sich die Samen möglichst nicht noch weiter verbreiten. Am Besten gleich in einen Behälter hinein sammeln. Ein Sammeln ohne Verbreitung
ist fast nicht möglich.
Nebenwirkungen:
Die ganze Pflanze, ausgenommen Samen und Blüten, ist leicht giftig. Der Genuß kann Übelkeit, Durchfälle, Erbrechen und Schwindel
verursachen. Allergische Reaktionen sind möglich.
Wichtige Umweltinformation
Das Indische Springkraut vermehrt sich rasant. 1915 in die Gärten gepflanzt, 1950
eingebürgert und heute zu einem ernsthaften Problem ausgeartet, nicht zuletzt weil es so stark wuchert und
verstärkt Bienen anzieht. Da satte Bienen andere Pflanzen nicht mehr bestäuben und das starke Wachstum des
Indischen Springkrauts andere
Pflanzen beschattet, dazu noch die Überdüngung der Gewässer und Ufer, haben einheimische Pflanzen kaum noch eine Chance sich an unseren
Ufern zu vermehren wenn sich das Drüsige Springkraut angesiedelt hat.
Durch seine flachen Wurzeln lockert das Kraut den Boden, der beim nächsten höheren Wasserstand weg gespült wird. Sie lockert
den Boden an Hängen und trägt so zum Abrutschen der Erde bei.
Um die Verbreitung der Pflanzen einzugrenzen, haben sich im Laufe der letzten Jahre mehrere Initiativen gebildet. Gleichzeitig
werden immer Stimmen laut, die Pflanze doch zu nutzen, wenn man sie schon nicht mehr ausrotten kann. In Österreich und der Schweiz berät
man aktuell die Pflanze flächendeckend zu bekämpfen, während man sich in Deutschland langsam mit ihr abfindet.
Wolf Dieter Storl zum Beispiel beschäftigt sich eingehend mit der Verwendung von Neophyten. Hier ein Link zu seinem Buch "Wandernde Pflanzen: Neophyten, die stillen Eroberer - Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen" Leider macht
das Saatgut an der Grenze nicht halt.
Sie helfen der Umwelt, wenn sie die Pflanze schon weit vor
der Blütezeit aus dem Boden ziehen und vernichten, als bis zur Ernte zu warten und so eine weitere Verbreitung zu unterstützen.
Beim Entsorgen des Drüsigen Springkrauts sollte man auf mehrere Dinge achten.
- Pflanzenteile wachsen sehr schnell wieder an. Es ist also ratsam die Pflanzen zum Beispiel über eine Astgabel zu hängen oder auf den Steinboden zu legen bis sie völlig ausgetrocknet sind
- Entsorgung im Heisskomposter ist möglich. Im normalen Kompost schlagen die Pflanzen wieder Wurzeln
- Verbrennen - Bitte beachten Sie die Feuerbestimmungen vor Ort
- Mähen oder abschneiden. Es ist möglich die Pflanze zu mähen oder abzuschneiden so lange sie noch klein ist.
Wiederholung bei Nachwuchs ist ratsam. Auf
diese Art lassen sich grössere Bestände innerhalb weniger Jahre drastisch reduzieren.
Bitte das Austrocknen, verbrennen oder heiss komopstieren der gemähten Pflanze nicht zu vergessen
Vielerorts wird zu Gift gegriffen. Durch die Anwendung von Pflanzengiften werden neben der gewünschten Pflanze auch
andere Pflanzen und Lebewesen im Boden geschädigt. Der Boden ist hinterher oft für Jahre zerstört.
Hier noch ein Bericht über Neophyten und ihre Bedeutung von NABU.
Drüsiges Springkraut im eigenen Garten:
Das Anfplanzen im eigenen Garten möchte ich nicht unterstützen.
Geschichtliches:
Beheimatet in Indien, als Zier- und Bienenpflanze nach Europa eingeschleppt, sehr schnell verwildert und rasant verbreitet.
Quellen:
Giftpflanzen Pflanzengifte,
Essbare Wildpflanzen,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft, vornehmlich Informationen der Umweltverbände.
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Fotos: © by L. B. Schwab
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Fotos der Blüten: mit freundlicher Genehmigung von © dieMize
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