Bockshornklee
(Trigonella foenum-graecum L.)
Synonyme:
Fännezwock, Foenum graecum sativum Medicus, Fine Gret, Folliculioera fraveolens
Paquale, Griechisch Heu, Grieschheu, Grünschau, Kuhhornklee, Margret, Rehkörnli, Schöne Marie, Siebengezeit, Stundenkraut, Telis
foenum graecum O. Kuntze, Zeitkraut, Ziegenhornklee
Familie:
Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae (Leguminosae))
Namensentstehung:
Mir leider momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Die lange Pfahlwurzel des einjährigen Bockshornklees ist tief im
Boden verankert. Die Pflanze wird 30 - 60 cm hoch. Der Stengel ist rund
und wenig verästelt. Die dreizähligen Blätter haben behaarte
Blattstiele, die nach oben hin verdickt sind und unten am Stiel lanzettliche,
stark behaarte Nebenblätter haben. Die gelben oder gelblichweißen
Schmetterlingsblüten sitzen einzeln oder zu zweit ungestielt in
den Blattachseln. Die 5 - 20 Samen wachsen in leicht säbelförmigen
Früchten. Die ganze Pflanze riecht stark.
Verwechslung:
Mit anderen Kleearten
Blütezeit:
Mai - Juli
Vorkommen:
Im deutschsprachigen Raum in Gärten, aber auch verwildert.
Verbreitung:
Vom Mittelmeer bis Zentralasien wild wachsend. Kultiviert in Deutschland,
Mittelmeergebiet, Indien, China
Sammelgut:
Samen
Sammelzeit:
Juni - August
Sammelvorschrift:
Die Samen werden an einem trockenen Tag gesammelt, zum Trocknen ausgebreitet
und trocken und dunkel gelagert
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern
Inhaltsstoffe:
ca. 25-45% Schleim (Mannogalactane) Leguminosenschleim, ca. 8% fettes
Öl, ca. 27% Eiweiß, Flavonoide, fast 0,5% Trigonellin, freie
und veresterte Sterole, ca. 1,5% Steroidsappone sowie Steroidsaponin-Peptidester,
Aglyka sind z.B. Diosgenin und Yamogenin; 0,01% ätherisches Öl;
Anwendung:
Eigenschaften: erweichend, krampflösend, blutzuckerspiegelsenkend, cholesterinsenkend, milchbildend, schleimlösend
reizmildernd, antiseptisch, diätetisch, nahrhaft.
Der grob gepulverte Samen ist als Heilmittel vom Bundesgesundheitsamt
anerkannt. Er wirkt äußerlich bei lokalen Entzündungen und innerlich
bei Appetitlosigkeit
Volkstümlich:
Innerlich: Bei Katarrhen der oberen Luftwege, Bronchitis, Lungenentzündung
sowie bei Diabetes zur Senkung des Blutzuckerspiegels, zur Herzstimulation,
zur Förderung der Milchsekretion, zur Apetitanregung von Kindern,
Rachitis, Lungen-, Knochen- und Gehirntuberkulose und Hinfälligkeit
durch überhöhten Blutzuckerspiegel. Steigerung der Abwehrkräfte
im Körper. Als Gurgelwasser bei Hals- Rachenentzündung und
als Fußbad gegen Schweissfüsse.
Anwendung innerlich eßlöffelweise mehrmals täglich bei: Anregung der
Darmbewegung, Kräftigungsmittel, Förderung der Milchsekretion, Hustenmittel
für ältere Menschen mit chronischem Husten.
Was die Volksmedizin schon lange weiss, wurde 1996 bei Studien bewiesen: Bockshornklee
senkt die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspigel.
Bockshornkleesamen zerstossen und mit Honigwasser gesotten, soll gegen Magen- Darmgeschwüre helfen.
Bockshornklee - Tee
2 geh. Essl. Bockshornkleesamenmehl mit 1/4 Liter kaltem Wasser überbießen,
3 Stunden stehen lassen und dann kurz zum Sieden erhitzen, sofort abseihen
und mäßig warm, eventuell mit gutem Naturhonig vom Imker
trinken. Täglich eine Tasse reicht aus.
Äußerlich:
Bockshornklee soll gegen Kopfgrind und Schuppen helfen, wenn man sich den Tee über die Kopfhaut gießt und vor dem Ausspülen
etwas einwirken lässt. Mit Olivenöl zu einem Brei gemischt und auf die Kopfhaut aufgetragen, soll
er Haarausfall stoppen und neue Haare wachsen lassen, sofern der Haarausfall keine tieferen Ursachen hat.
Umschläge aus dem Brei macht man bei Furunkeln, Karbunkeln, zur Austreibung
von Splittern und Dornen, zur Erweichung von Geschwüren und Geschwulsten, Schmerzen
bedingt durch Gicht, Neuralgien, Ischias, Drüsenanschwellungen,
Fistelbildungen, Knocheneiterungen, offene Füße, Oberschenkelgeschwüre,
Tumore und Hämorrhoiden. Bei letzterem gleichzeitig auch innerlich behandeln.
Bei Blinddarmreizungen legt man den Breiumschlag auf die rechte Seite
des Unterbauches und wiederholt das Ganze ständig.
Bei Furunkeln und Karbunkeln legt man den Umschlag 3 - 4 x täglich
auf die aufzuweichende Stelle.
Diese Umschlägen haben sich laut Pahlow auch schon bei Nagelbetteiterungen,
Zellgewebsentzündungen und Unterschenkelgeschwüren bewährt.
Breiumschlag:
1 Essl. Bockshornkleesamen wird zu Pulver vermahlen und mit kochendem
Wasser zu einem Brei gerührt. Die Menge ist etwa 1:1. Dick auf ein Leintuch streichen.
Die Verwendung von Essig statt Wasser soll die Wirkung erhöhen. Im Kräuterbuch von Losch steht, man solle den Bockshornklee mit Eidotter mischen.
Ich selber habe bisher nur Erfahrungen mit Wasser gemacht und die sind sehr positiv.
In der Küche:
als Gewürz, auch Bestandteil von einem Gewürz, dass man in Deutschland unter dem Namen "Curry" kaufen kann. In echtem Curry
ist kein Bockshornklee enthalten. Bockshornklee sollte man sparsam verwenden damit er gut schmeckt. Dosierung ähnlich Muskat. Passt zu allen
Gerichten zu denen auch Curry passt.
Sonstige Verwendung:
Für Farbbrühen (Farbe mir unbekannt), Versteifungsmittel für
Leinen.
Tiermedizinisch:
Zu Fress- und Mastpulvern, aber auch innerlich in Form von Samen oder
Pulver im Futter zu Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Äußerlich zur Wundbehandlung, auch eiternd und offen, Ekzeme,
Teschwüre, Furunkel, Karbunkel und Krätze. Katzen sollten
keinen Bockshornklee bekommen, da ätherische Öle auf Katzen
toxisch wirken.
Bockshornklee als Wirkstoff darf derzeit in der EU nicht bei Tieren angewendet werden, die der Lebensmittelgewinnung dienen.
Es liegen keine Erfahrungen mit laktierenden oder trächtigen Tieren vor.
Nebenwirkungen:
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt
Interessantes:
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) und Schabzigerklee (Trigonella
coerulea) sind zwar sehr eng miteinander verwandt, aber doch nicht identisch,
deshalb findet man bei Bockshornklee auch nur Rezepte mit den Samen;
Der Schabzigerklee wird als getrocknetes Kraut verwendet.
Geschichtliches:
Bockshornklee wurde schon 3700 vor Christi unter Kaiser Shin-nong
in China zu einer berühmten Heilpflanze. Die alten Ägypter kannten ihn schon und verwendeten ihn gegen
Brandwunden. Auch Hildegard von Bingen
hielt viel vom Bockshornklee und erst in der Neuzeit wurde seine Anwendung als Heilpflanze immer seltener.
Quellen:
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis
Kräuterbuch,
Gesundheit durch Heilkräuter,
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Die Kräuter in meinem Garten,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers
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