Akelei
(Aquilegia vulgaris) Naturschutz! Giftig +!
Synonyme oder Volksnamen:
Ackerlei, Adlerblume, Ageli, Falsche Glockenblume, Harlekinsblume, Narrenkappe,
Weiberkappe
Familie:
Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Die Akelei ist eine aufrecht wachsende, ausderernde und krautige
Pflanze, die 40 - 80 cm hoch wird. Die Blätter sind langgestielt
und dreizählig mit dreilappigen gekerbten Teilblättchen. Die
Oberseite ist mattgrün, die Unterseite blaugrün und flaumig.
Die Großen Blüten hängen oben am Stielende. Die Blüte
hat 5 Blütenblätter und 5 trichterförmige, gespornte
Honigblätter. Die Blüten haben die Farben Blau bis Violett-Schwarz,
aber auch Weiß und Rosa vor. Züchtungen sind großblumiger
und lang gespornt und kommen auch in den Farben Gelb und Rot vor.
Verwechslung:
Mir sind keine Verwechslungen bekannt
Blütezeit:
Mai - Juli
Vorkommen:
Im Schatten von Bäumen und Büschen vereinzelt. Häufiger
in und um unsere Gärten herum. Kalkhaltige Böden, lichter Wald, Waldräner.
Verbreitung:
Europa, Asien und Nordafrika.
Sammelgut:
Kraut, Samen
Sammelzeit:
Auf Grund der nicht einschätzbaren Giftigkeit ist es besser das
Kraut nicht zu sammeln, sondern sich entsprechende Präparate bei
Bedarf vom Arzt verschreiben zu lassen.
Sammelvorschrift:
Auf Grund von Naturschutzbestimmungen sollte die
Akelei nicht in der Natur gesammelt werden.
Die Blüten werden gesammelt, nicht über 40°C möglichst
schnell getrocknet und und pulverisiert in einem Glasgefäß
gelagert.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern
Inhaltsstoffe:
Blausäureabspaldendes Glycosid in geringer Menge, Öl, Schleim,
Nitritglycosid, Lipasen, Magnaflorin, Berberidin.
Samen: Fettsäuren wie Linol- und Palmitinsäure, auch die seltene Aquilegiasäure.
Anwendung:
Eigenschaften: Adstringierend, antiseptisch, sedativ, wundreinigend.
Auf Grund des in der Akelei vorhandenen Blausäuregehaltes, ist eine
Selbstmedikation heute nicht mehr anzuraten. Akelei
wird besser in homöopathischer Form verwendet.
Samen: Äußerlich gegen Fisteln und Hautausschläge,
Kraut: in homöopathischer Form gegen Gelbsucht, chronische
Hautausschläge, Unterstützung von Fistelbehandlungen,
bei Milz- oder Leberschwellungen, kolikartigen Untereibschmerzen
vor allem ausgehend von den weiblichen Geschlechtsorganen, Wassersucht.
Aquilegia C1 wird 3x täglich 10 Tropfen bei Hautausschlägen,
Mundgeschwüren und Fisteln verwendet.
Teeanwendungen werden in alten Kräuterbüchern gegen Weißfluss,
Frauenleiden, Geschwüre und Ausschläge, Krebs, Leber- und
Gallenbeschwerden empfohlen. Hierfür wurde ein Teeausfguß
aus frischen Blüten empfohlen. In Verbindung mit Fetthenne und
Salbeigamander soll Akelei ein Vorbeugungsmittel gegen Krebs sein.
Akelei Gesichtswasser bei unreiner Haut (nach
Hildegard von Bingen)
Zutaten:
1 kl. Handvoll Akeleiblüten
1/4 l. Weißwein
Die Blüten mit dem Weißwein übergießen, kurz aufkochen
und 1/2 Stunde ziehen lassen. Dann durch einen Kaffeefilter abseihen
und in dunkle Flaschen füllen. Das Gesicht mehrmals täglich
mit der Flüssigkeit betupfen.
Akelei-Honig (nach Hildegard von Bingen)
Zutaten:
1 Handvoll frische Akeleiblätter und Blüten
250 g Honig
Akelei sehr fein zerkleinern und unter den Honig rühren. In ein
Glas füllen und gut verschließen. Davon bei Bedarf mehrere
Löffel nehmen.
Akelei - Tinktur (Quelle: Gesundheit
und Kraft durch Kräutergold)
Zutaten:
500 Gramm Akelei
1 Liter Weingeist 68%
Das Kraut mit dem Weingeist übergießen, 14 Tage in die Wärme
stellen und dann abfiltern.
Alle 3 Std. 20 Tropfen in Wasser einnehmen, Kinder bekommen alle 3 Stunden
10 Tropfen.
Wird verwendet gegen Erkrankungen der Galle, der Leber und gegen Wassersucht.
Akelei - Wein (Quelle: Die
Kräuter in meinem Garten)
Etwa 50 Blüten aus dem eigenen (biologischen) Garten mit dem Mörser
zerstoßen oder mit dem Mixer Pürieren. Abwiegen und mit der
gleichen Menge flüssigem Honig übergießen und vermischen.
Über Nacht stehen lassen. 1/4 Liter Weißwein bis zum Sieden
erhitzen, über die Akelei-Honigmischung geben und rühren bis
sich der Honig aufgelöst hat. Wenn noch Pflanzenteile sichtbar
sind, das Gemenge durch ein Sieb gießen. Den Wein kühl lagern.
Jeweils nur sehr kleine Mengen und über einen kurzen Zeitraum genießen.
Dieser Wein wurde früher gegen Impotenz in sehr kleinen
Mengen getrunken.
In der Viehhaltung diente die ganze Pflanze als Mittel gegen Aufblähungen.
Akelei im eigenen Garten:
Boden: Feucht und humusreich
Licht: Lichter Halbschatten aber auch in der Sonne
Aussaat: Pflanzen samen sich von selbst aus, können aber auch gut
durch Aussaat im Frühling oder Herbst gezogen werden. Nicht teilen!
Gute Kombinationen: Farne, Storchschnabel, Elfenblumen, Tränendes
Herz, Weinraute.
Nebenwirkungen:
Die ganze Pflanze, besonders die Samen, sind giftig.
Narkotische Wirkung, Ohnmacht, Durchfall, Herzklopfen, Schwindel. Die
Giftigkeit der Pflanze scheint je nach Standort zu schwanken. Vergiftungserscheinungen können bis zu 2 Tagen anhalten.
Geschichtliches:
Die Akelei hat eine alte Gartentradition und wurde schon früher
in Bauerngärten angepflanzt. Hildegard von Bingen nannte diese Pflanze im 12. Jahrhundert Ackeleia oder Acoleia. Sie wurde
gegen die verschiedensten Krankheiten eingesetzt. In der Renaissance auch als Aphrodisiakum. Auf Grund der Giftigkeit würde ich da
heute aber die Finger von lassen.
Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
Der Bio-Garten,
Die farbige Kräuterfibel,
Gesundheit und Kraft durch Kräutergold,
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch,
Giftpflanzen Pflanzengifte,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers
Fotos: © L. B. Schwab
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