Noch eine kleine Vorstellung

Nun schreib ich hier schon wild herum und hab mich noch nicht mal vorgestellt.
Tsss.

Also hol ich das jetzt nach.

Frau, 52, Riesenanhang. Wenn ich die Ableger meines Freundes und meine zusammenzähle, komm ich auf sechs "Kinder", halb deutsch und halb italienisch, alle schon erwachsen, samt zahlreichem Anhang; eine wohnt noch bei mir und lernt gerade Köchin.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ich hab lange in der Gastronomie gearbeitet, sowohl in der Küche als auch im Service.

Die lieben "Kleinen" wissen aber Mamas Küche noch hoch zu schätzen, zu meiner großen Freude.
Deshalb in den anderen Posts immer diese Riesenmengen. Kostverächter sind sie gerade nicht ...

Mein Herzblut gehört aber den Kräutern.
Vor über dreißig Jahren begann ich mit Lernen, oft Learning by Doing. Im Lauf der Jahre wurden die Versuche zunehmend erfolgreicher ...

Wir haben einen herrlich verwilderten Waldgarten, eine Obstwiese, einen Wald und (noch, leider nicht mehr lange) einen gepachteten kleinen Kräutergarten. Alles meins, also, ich werkel da alleine rum, gehört aber eigentlich außer dem Kräutergarten einem meiner Söhne. "Kauf ich, dann ist Mam beschäftigt und wir kriegen den Tisch voll."

Ansonsten versuche ich, Fertigprodukte zu meiden.
Möglichst wenig Chemie, ob im Essen, bei Körperpflege oder in den Medikamenten. Bei letzterem mach ich Abstriche - die Vorteile der modernen Medizin weiß ich schon zu schätzen. Aber für viele Erkrankungen reichen auch Kräuter.

Beim Essen werden wir alle meist bei Wurst schwach. Ich hab einfach nicht genug Zeit, um die immer selber zu machen.
Der Einwecktopf steht aber sonst immer parat, ob für Saucen, Obst, Suppen, Fonds oder sonstwas.

Bei der Körperpflege kauf ich Olivenseife aus Marseille, die ist unschlagbar, und man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Shampoo ist noch ein Problem. Ich hab alles mögliche ausprobiert, aber da hab ich noch nichts wirklich Praktikables gefunden. Nicht mal ein nettes Rezept aus Kastanien hat langfristig funktioniert.
Alles andere, ob Cremes, Salben, Heilsalben, Zahnsalz etc. mach ich selbst.

Und jetzt das Wichtigste: ich hab mich riesig gefreut, diese Seite hier zu finden. Mengen an Informationen gut und seriös konzentriert, ein wirklich hübsches Forum - müsste man mal ein bisserl wiederbeleben.
An mir solls nicht liegen.

Ein ganz großes Dankeschön an die Verantwortlichen hier!!

An der Handcreme arbeite ich gerade. Das Problem mit dem langen Nachfetten stört mich in der Arbeit auch sehr. (Schulmensa, also viele Desinfektionsmittel und dauernd Einmalhandschuhe, das stresst die Haut enorm)

Meine neueste ist in der Hinsicht außerordentlich brauchbar. Sie besteht aus Ringelblumenöl, Jojobaöl, Bienenwachs, Lanolin und ein paar Tropfen ätherischem Orangenöl.

Blöderweise hab ich die Mengen nicht notiert. Die Reihenfolge stimmt zwar mit dem Mengenanteil überein, aber ich habs nicht abgewogen. Die Konsistenz ist ein klein wenig weicher als Lippenpflegestifte. Ein erbsengroßes Stück davon reicht zum Händeeincremen. Und die zieht sehr viel schneller ein als meine früheren Salben. Der Unterschied ist das Jojobaöl. Das ist ja eigentlich ein Wachs und es scheint das lange Nachfetten zu verhindern.
Ich verwende sie nun seit einem Monat und habe keine Probleme mehr mit angegriffener Haut.

Nächstes Mal wiege ich genau ab und stell das Rezept hier ein.

Yep, die Rekonstruktion wird schwierig ...

Ich nehme mir schon so lange vor, meine Rezepte zu dokumentieren. Würde ja Sinn machen.
Aber kaum sitz ich vorm Töpfle - halt. Ich muss anders anfangen.
Ihr müsst Euch vorstellen können, wie irre ich arbeite, sonst versteht man das Rezeptchaos nicht.

Ich mach Salben vor dem Computer. Kein Witz. Der steht im gemütlichsten Raum, und wenn ich da so vor mich hinpfriemel, lese ich ein bisschen auf der rechten Seite vom Bildschirm, links läuft oft irgendwas von den Mediatheken oder ein Film (Fernseher hatte ich noch nie einen). Rings um die Tastatur stehen viele Töpfle, Flaschen und Tiegel mit allen möglichen Zutaten, Frau Salbenköchin im Schneidersitz auf dem Bürostuhl.
Vorne ein altes Stövchen, darauf ein kleiner Emailletopf. Das sind noch die alten Töpfe von Töchterleins früherer Puppenküche. Daneben Küchenpapier mit Holzspatel und sonstigem Zubehör.
Und dann gehts los. Kreativ und chaotisch, rein nach Gefühl und Nase.
Soviel zur Produktion ...

Mich ärgert aber schon lange, dass ich die Sachen nicht genau nachmachen kann. Es kam schon so oft vor, dass jemand noch was von einer bestimmten Salbe haben wollte - da muss ich passen.
Ich hab mir vor einigen Monaten extra eine Feinwaage angeschafft, kleine Messbecherle hab ich auch.
Aber sitz ich vorm Stövchen, kommt unfehlbar wieder der Rückfall: Zack, hab ich schon wieder ein Fläschle in der Hand und tröpfel direkt in den Topf.
Hrmpf.

Aber ich werde üben.

Die einzig wahre Art zu kochen!