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Bald keine Kühe und Hühner mehr in Deutschland?

1 abelie

Hallo zusammen,

Habt Ihr schon gehört?
Da denken schon einige deutsche Politiker die Kühe und Hühnerhaltung in Deutschland zu verbieten.Sie würden das Klima schädigen. Angeblich wegen des Methans, das sich im Mist dieser Tiere befindet.

Liebe Grüße

Henny

24.02.2007 16:51

2 Lotti

Hallo Henny,

ich glaub da wirfst du was durcheinander, das kann man gar nicht verbieten, sonst fehlen uns die Nahrungsmittel. Überleg mal: Keine Milch mehr aus dem eigenen Land, keinen Allgäuer Emmentaler, keinen Quark etc.

Was richtig ist, ist die Tatsache dass sehr viele Tiere auf engem Raum sehr viele Gase produzieren und dass das als Problem gesehen wird. Also überlegt man so eine Art Steuer pro Tierkopf zu erheben. Deshalb produzieren sie zwar nicht weniger Gase, aber man hat das Gefühl etwas für die Umwelt getan zu haben.

Liebe Grüsse

Lotti

25.02.2007 20:04

3 wegwarte

Hallo Henny,

ja...ich hab sowas ähnliches auch die Tage irgendwo, allerdings mehr nebenher, gehört. Allerdings ging es nicht um das Verbot der Haltung allgemein sondern um die Art der Haltung. Es war von "Kathalisatoren" für Kuh- und Hühnerställe die Rede, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Ich hab schon gegoogelt ob ich das finde, bin dabei aber nur auch folgenden Artikel gestoßen http://www.stern.de/wissenschaft/natur/578933.html?eid=580852

...einen Artikel, der sich direkt auf die gehörte Nachricht bezieht gibts wohl noch nicht.

Liebe Grüße Dagmar

25.02.2007 21:15

4 Lotti

Hallo ihr,

ein riesiges Problem ist halt auch die Fütterung der Kühe. Das ist ja beim Menschen ähnlich: wenn man viel Sauerkraut isst, pupst man auch mehr als sonst. Und wenn auf engstem Raum viele Tiere stehen die sich vorwiegend von Silage ernähren müssen - das ist ja ähnlich vorgegärt wie Sauerkraut - dann wird auf engstem Raum natürlich auch sehr viel Methangas abgegeben. Die Idee daran etwas zu ändern, ist vermutlich gar nicht so falsch. Falsch ist eher alle Kühe in einen Topf zu werfen, denn Tiere die sich vorwiegend auf der Weide ernähren, die ausreichend Platz haben und sich natürlich ernähren, die geben auch nicht mehr Methan ab als andere Tiere auch.

Konsequent wäre, dann alle Tiere weltweit komplett zu verbieten, Meisen, Wildschweine und Füchse inklusive. Cleverer finde ich die Gewinnung von Energie aus Methan an Orten, wo viel Methan anfällt.

Liebe Grüsse

Lotti

26.02.2007 13:11

5 abelie

Hallo ihr,

ja, sinnvoller wäre es sich wirklich Gedanken zu machen wie man aus dem Mist was produktives machen könnte. Einmal wäre da, denke ich, Biogas. Auch könnte man möglicherweise Baustoffe daraus herstellen. Es hängt natürlich auch von der Verhältnismäßigkeit zwischen Mist und Produktion (Schadstoffausstoß etc.).

Also werde ich doch meine 4-5 Hühnchen halten können?

Liebe Grüße

Henny

27.02.2007 14:31

6 wegwarte

Hallo Henny,

ich zitiere mal aus dem ober schon verlinkten Artikel im Stern

So eindrucksvoll die absoluten Methan-Mengen klingen, die eine Kuh täglich ausstößt - im Verhältnis sind deutsche Rinder nur Statisten in der Klimabilanz der Bundesrepublik: Nach Angaben des Umweltbundesamtes trugen sie mit nur 1,82 Prozent zu den Gesamtemissionen Deutschlands im Jahr 2004 bei. Der vermeintliche Klimakiller Kuh ist somit nur ein kleiner Fisch unter den Verursachern des Treibhauseffekts. Der Mensch ist und bleibt der wahre Übeltäter.

Ich fag mich grad, wer die Verursacher der restlichen immerhin 98,18 % Menthangas sind....sicherlich nicht die Hühner zwinker

Also kannst beruhigt deine 4-5 Hühnchen halten....meinen Segen hast du, vorausgesetzt, du hältst sie artgerecht...

Übrigens hab ich trotz intensiver Recherche nirgends was gefunden zum Gehalt von Menthangas in Hühnermist....kann also nicht so schlimm sein...

Was ich aber auch noch gefunden habe, super interessant finde und es stützt noch das, was Lotti schon geschrieben hat ist folgendes:
Aufgrund des geringeren Viehbesatzes und der Aufstallungsformen mit Einstreu und Festmist im Gegensatz zu stroharmen bzw. strohlosen Aufstallung mit Gülleproduktion sind die Methan-Emissionen im Ökolandbau deutlich geringer. Die wiederholt vorgebrachte Forderung einer Reduktion der Methan-Emissionen durch Leistungssteigerungen des Einzeltieres und geringere Bestandsgrößen berücksichtigt nicht, dass mit höherer Milchleistung auch die CH4-Emissionen aus den Exkrementen zunimmt. Nur bei einer höheren Lebensleistung und einem höheren Herdendurchschnittsalter - wie dies im Ökolandbau der Fall ist - ergeben sich deutliche Emissionsminderungen.
Quelle: NABU

Liebe Grüße Dagmar

27.02.2007 19:56

7 abelie

Hallo Dagmar,

das finde ich schön, dass ich meine Hühner halten kann.
Natürlich werden sie artgerecht gehalten. Noch habe ich sie nicht, sondern kommen erst, wenn wir unser Haus gebaut, Bäume,Duftgehölze und bienenfreundliche Kräuter und Pflanzen angepflanzt wurden. Die Hühner bekommen zwar ihr Stall und einen eingezäunten Platz, aber wir wollen sie, wenn es möglich ist,
auch durch den gesamten Garten laufen lassen.

Den Zitat, den Du eingefügt hast verstehe ich nicht so ganz. Was ist CH4, und warum stößt ein Einzeltier mehr Methangas aus als eine kleine Herde?

Liebe Grüße

Henny

28.02.2007 17:58

8 wegwarte

Hallo Henny,

Henny schrieb: Den Zitat, den Du eingefügt hast verstehe ich nicht so ganz. Was ist CH4...

CH4 ist die chemische Formel für Methan lächel

...und warum stößt ein Einzeltier mehr Methangas aus als eine kleine Herde?

Ähm...jetzt steh ich etwas auf dem Schlauch...wo steht das denn?

Liebe Grüße Dagmar

01.03.2007 08:15

9 abelie

Hallo Dagmar,

mmh, weiß nicht ,ob ICH es richtig verstanden habe.Lies Du mal die zwei letzten Sätze vom Zitat vom NABU, das Du eingefügt hast. Kannst Du sie mir mit Deinen eigenen Worten vielleicht erklären.?
Ich begreife sie nicht...!

Liebe Grüße

Henny

01.03.2007 17:04

10 wegwarte

Hallo Henny,

ich gebe zu, der Bericht von NABU ist sehr wissenschaftlich ausgedrückt. Hier mal meine "Übersetzung"

Schon mehrfach wurde gefordert, nur noch solche Kühe zu halten, die möglichst viel Milch pro Tag geben. Es wird behauptet, dass diese Tiere weniger Methangas "pupsen". Auch bräuchte man dann ja weniger Kühe. Leider wurde dabei aber vergessen, dass die Kuhscheiße von solchen Tieren dann mehr Methangas ausdünstet. (Erklärung: das kommt unter anderem von dem Futter. Kühe die viel Milch geben sollen, brauchen eben "Spezialfutter").
Besser ist es, Kühe so zu halten, dass sie länger leben und umgerechnet auf ihre Lebensjahre mehr Milch geben. (Lebensleistung). Nur dann entsteht weniger Menthangas-Belastung.
Erklärung dazu: Bei einem üblichen Milchbauern lebt die Kuh im Schnitt nur etwa 4 Jahre.
Mit 2 Jahren bekommt sie ihr erstes Kalb und danach gibt sie dann Milch. Diese Kuh wird nur auf super viel Milch geben getrimmt. Durch diesen ständigen Stress und die Schwerstarbeit, die diese Kuh leisten muss, ist die Kuh dann fertig, wird krank oder kommt zum Schlachter. Milch produzieren in diesen hohen Mengen ist Schwerstarbeit und zusätzlich ist die Kuh ja praktisch dauernd schwanger. Denn nur nachdem ein Kalb geboren wurde, gibt eine Kuh für etwa 305 Tage nach der Geburt Milch.
Beim Öko-/Biobauern gibt eine Kuh bei artgerechter Haltung pro Tag im Vergleich dazu zwar weniger Milch aber sie lebt dafür auch wesentlich länger, weil sie unter anderem auch weniger anfällig für Krankheiten ist.


Hier mal Vergleichszahlen:

Eine Kuh mit der üblichen Haltung auf super hohe Milchleistung gibt in ihrem Leben knapp 20.000 kg Milch

Eine Kuh bei artgerechter Haltung gibt in ihrem Leben bis zu 94.000 kg Milch

Quelle für die Vergleichszahlen: Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, Mecklenburg-Vorpommern - Bericht aus 2006

Ich hoffe, das ist nun etwas verständlicher ausgedrückt und mir sind bei den Erklärungen keine dollen Fehler unterlaufen...sonst bitte Verbesserung durch die Fachfrau Lotti oder den Fachmann Herby zwinker))

Liebe Grüße Dagmar

01.03.2007 18:31