Kleinblütiges Weidenröschen
(Epilobium parviflorum)
Wald-Weidenröschen oder schmalblättriges Weidenröschen
(Epilobium angustifolium L)
Synonyme:
Antinskraut, Feuerkraut, Frauenhaar, Waldröschen, Waldweidenröschen
Welches Synonym für welche Art passt, ist mir nicht bekannt
Familie:
Onagraceae (Nachtkerzengewächse)
Namensentstehung:
Mir leider momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Die ausdauernden Stauden der Weidenröschenarten sind in Europa weit
verbreitet. Es gibt zahlreiche Arten die man teilweise durchaus miteinander
verwechseln kann:
In Kräuterbüchern findet man folgende Arten:
Schmalblättriges Weidenröschen:
Das schmalblättrige Weidenröschen wird bis zu 1,5 m hoch,
hat wechselständige lanzettlich-längliche Laubblätter,
die 1 - 2,5 cm breit und 8 - 10 cm lang sind. Die Ränder sind
etwas eingerollt, die Blattunterseite ist blass bläulich-grün
mit deutlich sichtbaren Blattnerven, die Blattoberseite ist dunkelgrün
bis satt grün. Der Stengel ist aufrecht und stumpfkantig. Die
Blüten wachsen in einer bis zu 50 cm Traube mit vielen rotvioletten
Blüten die 2 - 3 cm breit sind. Aus ihnen entwickeln sich nach
der Bestäubung schotenähnliche Kapselfrüchte in denen
sich die lang behaarten Samen befinden.
Kleinblütiges Weidenröschen:
Das kleinblütige Weidenröschen wird 80 cm hoch, der Stengel
ist flaumig behaart. Auch hier sind die Laubblätter wechselständig
angeordnet, sitzen aber direkt am Stengel und sind leicht gezahnt.
Die Blütenkrone ist purpurrosa und hat etwa 6 - 9 mm Durchmesser.
Weitere Arten:
Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonaei) siehe Verwechslung
Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum), abstehende Drüsenhaare,
bis 80 cm hoch
Hügel-Weidenröschen (Epilobium collinum), geästelter
Stengel
Vierkantiges Weidenröschen (Epilobium adnatum) Stengel
4-kantig, bis 1m hoch
Rauhaariges Weidenröschen (Epilobium hirsutum) ästiger
Stengel, abstehend behaart, scharf gezähnte Blätter
Verwechslung:
Verwechslungen unter verschiedenen Weidenröschenarten sind häufig.
Da einige davon bei Prostataleiden nicht angewendet werden dürfen,
sollte man das Weidenröschen in der Apotheke kaufen, wenn man sich
nicht ganz sicher ist das Richtige zu kennen.
Das schmalblättrige Weidenröschen kann man leicht mit dem
Rosmarin-Weidenröschen verwechseln, allerdings sind hier die Blätter
linealisch, 2-5 cm breit, starr und beiderseits grün. Auch sind
die Nerven nicht deutlich heraustretend. Die Korbblüten sind sitzend.
Das Kleinblütige Weidenröschen ist leicht mit dem rauhaarigen
Weidenröschen zu verwechseln, allerdings ist hier die Krone 15
- 22mm breit, die Blätter sind scharf gezähnt und gestielt.
Blütezeit:
Kleinblütiges Weidenröschen: Juli bis September
Schmalblättriges Weidenröschen: Juni - August
Vorkommen:
Schmalblättriges Weidenröschen: Rohbodenpionier, frische Waldschläge,
Dämme, Schutthalden
Kleinblütiges Weidenröschen: Bachufer, Gräben, nasse,
nährstoffreiche Böden
Verbreitung:
Mir leider momentan noch nicht bekannt
Sammelgut:
Vom schmalblättrigen Weidenröschen werden die Blätter
gesammelt, beim kleinblütigen Weidenröschen verwendet man
das Kraut, wobei man hier genug stehen lassen sollte, damit die Pflanze
weiter austreiben kann.
Sammelzeit:
Kleinblütiges Weidenröschen: Beginn der Blütezeit (Juni
- September)
Schmalblättriges Weidenröschen: Juni - August
Sammelvorschrift:
Gesammelt wird an einem warmen, trockenen Tag. Beim Trocknen sollten
40°C nicht überschritten werden.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern.
Inhaltsstoffe beider Arten:
Flavonide, besonders Derivate des Kampferöls, Querecetins und Myricetins,
ß-Sitosterol, verschiedene Ester des Sitosterols, Sitosterolglucoside
und Gallussäuredevirate, Vitamin C
Anwendung des Weidenröschens beider Arten:
Hier scheiden sich etwas die Geister. Der Apotheker
M. Pahlow schreibt in seinem Buch, dass eine Heilwirkung von Prostataleiden
mit dem Weidenröschen jeder Grundlage entbehrt, dagegen ist Maria
Treben eine begeisterte Verwenderin des Weidenröschens. Beide
halte ich auf ihre Art für kompetent. Ich selber kann dazu nichts
sagen, ich habe noch nie mit Prostataproblemen zu tun gehabt. Inzwischen
ist die Wirkung beider Weidenröschenarten nachgewiesen, beide werden
gleich verwendet, wobei die Volksmedizin das kleinblütige Weidenröschen
bevorzugt. Der genaue Wirkmechanismus der Pflanzen ist meines Wissens
nach noch ungeklärt.
Traditionell wird das Weidenröschen eingesetzt bei: - Prostatavergrösserung
und -entzündung, Blasenerkrankungen und Nierenerkrankungen
sowie Nierenunterfunktionen. Wissenschaftliche Untersuchungen
haben diese Heilwirkung bewiesen, sagen die einen Quellen, wurde nicht
bewiesen sagen die Anderen.
Besonders bei gutartiger Vergrößerung der Prostata, aber auch bei Prostata-Krebs
sollte der Tee getrunken werden. Ausserdem sollte jeder Mann in regelmässigen
Abständen vorbeugend eine Kur machen, da das Weidenröschen den Harnfluss
wieder in Gang bringt. Auch bei bereits durchgeführter Operation der
Prostata sollte der Tee eingesetzt werden, denn so wird das postoperative
Brennen gemindert.
1 gehäufter Teelöffel Kräuter auf 1/4 Liter Wasser, nur brühen, kurz
ziehen lassen. Nur 2 Tassen täglich, morgens
nüchtern und abends eine halbe Stunde vor dem Nachtmahl trinken.
Nebenwirkungen:
Bei längerer Anwendung kann es zu Magen- Darmbeschwerden kommen.
Man sollte Prostatabeschwerden nie ohne Arzt selber therapieren und
sich mit seinem Arzt absprechen.
Geschichtliches:
Mir leider momentan noch nicht bekannt
Quellen:
Der
große BLV Pflanzenführer, Kostbarkeiten
aus der Hausapotheke, Gesundheit
aus der Apotheke Gottes, Das
große Kräuterbuch der Gesundheit, Das
große Buch der Heilpflanzen, sowie meine Zettelwirtschaft
nicht mehr nachzuvollziehender Quellen.
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Links: großblütiges Weidenröschen
Rechts: kleinblütiges Weidenröschen

Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
Fotos: © L. B. Schwab
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Schmalblättriges Weidenröschen
Schmalblättriges Weidenröschen

Kleinblütiges Weidenröschen
Rauhaariges Weidenröschen!
(Verwechselpflanze)
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