Teufelskralle, schwarze
(Phyteuma nigrum Schmidt)
Synonyme:
Rapunzelglockenblume, Schwarze Rapunzel
Familie:
Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Namensentstehung:
Der Name "Teufelskralle" bezieht sich auf die Form der Blüten,
die wie Krallen nach oben gebogen sind.
Beschreibung:
Die Teufelskralle wächst vereinzelt, seltener großflächig
wie einzelne Wiesenblumen. Der Stengel ist unverzweigt und hat doppelt
so breite wie lange Laubblätter, im oberen Teil der Pflanze meist
wenig bis garnicht beblättert. Die Blüten der schwarzen Teufelskralle
bilden oben am Stengel einen ährigen Blütenkopf aus schwärzlich-dunkelvioletten
Einzelblüten die wie Krallen nach oben gebogen sind. Der Blütenkopf
ist vor der Blütezeit erst weiß-grünlich und verfärbt
sich von unten nach oben immer dunkler, bis der ganze Blütenkopf
schwarz-violett ist und glänzt. Nach und nach platzen dann von
unten her die Blütenröhren auf.
Verwechslung:
Vom Namen her mit der hoch wirksamen afrikanischen Teufelskralle,
Harpagophytum procumbens Burch., die eine starke Heilwirkung
besitzt. Informationen über die afrikanische Art findet man zum
zum Beispiel bei Wikipedia.
Bei der hier beschriebenen Pflanze handelt es sich um die einheimische
Art, die arzneilich nicht verwendet wird. Also bitte nicht im
Irrglauben sammeln ein hochwirksames Mittel in der Hand zu halten.
Blütezeit:
Mai - Juli
Vorkommen:
Zerstreut auf kalkarmen Wiesen und im Wald.
Verbreitung:
Ausschließlich Mitteleuropa
Inhaltsstoffe:
Leider war es mir bisher nicht möglich etwas über Inhaltsstoffe
der Pflanze herauszufinden und habe sie bisher auch noch in keiner Giftdatenbank
gefunden.
Wissenswertes:
Medizinisch wird die schwarze Teufelskralle nicht verwendet, aber sie
bietet Futter für zahlreiche langgerüsselte Insektenarten.
Vor allem Bienen und Schmetterlinge besuchen sie gern.
Hinweise die ich im Internet gefunden habe deuten darauf hin, daß
die schwarze Teufelskralle essbar ist, aber genauere Informationen konnte
ich hierüber nicht in Erfahrung bringen. Da sie auch nicht häufig
vorkommt, sollte man auch darauf verzichten sie zu essen, da es genügend
andere leckere Wildkräuter gibt.
Obwohl sie (noch) nicht zu dem vom Aussterben bedrohten Pflanzen gehört,
ist sie doch recht selten und sollte nicht gesammelt werden, auch wenn
sie sehr eindrucksvoll wirkt und einen Wiesenblumenstrauß ungemein
bereichern würde.. Wiesen auf denen die Schwarze Teufelskralle
vorkommt, sollten nicht häufiger als 2x im Jahr gemäht werden
und frühstens Mitte, besser noch Ende Juli. Die Pflanze läßt
sich nicht im Garten anpflanzen, bevorzugt Sonne bis Halbschatten.
Nebenwirkungen:
Darüber ist mir nichts bekannt
Geschichtliches:
Darüber ist mir leider nichts bekannt, bin mir aber sicher daß
sie wenn, dann eine Bedeutung in der Magie und des Aberglaubens spielte.
Quellen:
Das
große Buch der Heilpflanzen, Der
große Kosmos Naturführer Tiere und Pflanzen, Der
große BLV-Pflanzenführer, Zettelwirtschaft von Infos
die ich letztes Jahr (2005) zusammengetragen habe, als ich die Pflanze
das erste Mal gesehen und bestimmt habe.
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Fotos: © L. B. Schwab
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Schwarze Teufelskralle vor dem Aufblühen

Schwarze Teufelskralle zu Beginn der Blütezeit
Schwarze Teufelskralle zur Vollblüte

Schwarze Teufelskralle von oben

Stengel und Blätter der schwarzen Teufelskralle

Detailbild der Blüte
(nicht zu vergrössern)
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