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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Mariendistel

(Silybum marianum) Steht stellenweise unter Naturschutz! Bitte Hinweise beachten!

Synonyme:
Carduus marianus, Carthamus maculatus, Cirsium maculatum, Frauendistel, Magendistel, Mariana mariana, Marienkörner, Milchdistel, Silybum maculatum, Stechkörner, Stichsaat, Stichsamen, wilde Artischocke

Familie:
Korbblütengewächse (Asteraceae = Compositae)

Namensentstehung:
Der Name "Milchdistel" kommt von der weißen Färbung an den Adern, die von der Milch des Muttergottes kommen soll

Beschreibung:
Die Pflanze ist ein bis zweijährig und wird bis 1.50m hoch. Sie hat eine Pfahlwurzel und einen aufrechten, kräftigen und hohlen reich beblätterten Stengel mit Streifen. Die Blätter sind ungestielt, groß, grün, glänzend und haben einen dornig gelappten Rand mit einer weißlichen Färbung entlang der Adern. Die purper Blüten stehen mit halbkugeligen Köpfen einzeln, die Hüllblätter haben dornige Spitzen und sind steif-aufrecht oder zurückgebogen. Die Früchte sind bis 7 mm lang glänzend und schwarz-gelb bis braun-gelb marmoriert und von einem weissen Pappus gekrönt.

Verwechslung:
Mit anderen Distelarten

Blütezeit:
Juli - August

Vorkommen:
Äcker, Wegränder, kultiviert

Verbreitung:
Amerika, Kanaren, Nordafrika, Südeuropa, Vorderasien ; in Deutschland, Österreich und Osteuropa kultiviert und mitunter verwildert

Sammelgut:
Samen (Cardui mariae fructus)
Kraut (Cardui mariae herba)

Sammelzeit:
Blüte: Während der Blütezeit
Samen: Nach der Blütezeit im Spätsommer bis Frühherbst

Sammelvorschrift:
Die Samen sollen ohne Haarkrone gesammelt und an einem luftigen, trockenen Ort getrocknet werden.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Früchte: Flavonolignane (1,5-3 %) als Silymarin = Isomeren-Gemisch aus Silybin, Silychristin und Silydianin; Flavonoide, u.a. Apigenin, Chrysoeriol, Quercetin; fettes Öl, Triterpene, Proteine.
Kraut: Flavonoide, v.a. Apigenin und seine Glykoside; Phytosterole und Triterpene, Polyine, Fumarsäure.
Quelle: http://www.awl.ch/heilpflanzen/silybum_marianum/

Anwendung:
Die Pflanze wirkt galletreibend, gefäßerweiternd, harntreibend und leberschützend bei toxischen Schänden. Sie wird ausserdem zur Mitbehandlung bei Folgezuständen der Leberentzündung (Hepatitis) und Leberzirrhose angewendet.

Die Mariendistel gehört mit zu den Heilpflanzen, deren Wirkungen durch viele Studien bewiesen wurden.

In einigen Kräuterbüchern findet man auch eine Anwendung bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, zur Fiebersenkung, gegen Gefäßverengung und somit auch gegen Migräne, sie hat einen beruhigenden Einfluß auf das zentrale Nervensystem und hilft dadurch auch gegen Reisekrankheit.

Ein Teeaufguß wird bei folgenden Beschwerden angewendet: Migräne, Reisekrankheit. Hierfür wird 1 Teel. Samen mit 200 ml Wasser überbrüht, 15 Minuten ziehen lassen und 3x täglich kurz vor den Mahlzeiten trinken.

Ein Aufguß wird wie folgt hergestellt: 10 g Körner in 1 Tasse Wasser 12 Stunden einweichen, anschliessend kurz aufkochen und absieben. Dieser Aufguß wird schluckweise getrunken

Eine Tinktur wird bei folgenden Beschwerden angewendet: Mangelnde Gallebildung, Cholezystitis, Gelbsucht, Hepatitis, beginnende Leberzirrhose, Leberschädigung durch Gifte wie Alkohol, Medikamente und Drogen. Nur nutzt das alles nichts, wenn man die leberschädigenden Einflüsse nicht weg lässt. Die Leberschützenden Wirkstoffe der Mariendistel sind nicht wasserlöslich, von daher bringt ein Tee für diese Anwendungen garnichts, für trockene Alkoholiker stehen Fertigpräparate zum Beispiel in Form von Kapseln in der Apotheke zur Verfügung.

Die Mariendistel wird auch als "Wilde Artischocke" bezeichnet und findet Verwendung in der Küche. Als Artischocke gegessen kocht man die Blüte nebst Blütenstiel und verarbeitet sie wie Artischocken, was allerdings auf Grund der geringen Grösse der Blütenköpfe recht umständlich ist. Die Wurzel kann wie Schwarzwurzel verarbeitet werden und wenn man die jungen Blätter von den Dornen befreit, kann man sie gekocht wie Weißkohl oder Spinat, oder auch roh als Salat essen.

Die Mariendistel wird gerne von Bienen besucht.

Nebenwirkungen:
Die Pflanze wirkt in Einzelfällen stuhlerweichend, bis hin zum Durchfall. Ansonsten sind mir keine Nebenwirkungen bekannt.

Geschichtliches:
Verwendung bereits im Römischen und Griechischen Altertum, ab dem Mittelalter in Europa als Heilpflanze gegen Leberschäden bekannt.

Hinweise:
Die Pflanze steht stellenweise unter Naturschutz! Am Besten greift man auf Fertigpräparate oder selbst gesähte Pflanzen aus dem eigenen Garten zurück.

 

 

Zeichnung einer Mädesüß
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers







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