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Zinnkraut für Pferde

1 Viki

hallo ihr lieben,

ich möchte meiner stute mit kräutern über den winter helfen

nun hab ich gelesen das zinnkraut für pferde schädlich ist.

stimmt das? hat da jemand ahnung von euch?


Danke schon mal im Voraus

13.10.2008 19:51

2 wegwarte

Hallo Viki,

Equisetum arvense
Acker-Schachtelhalm; Scheuerkraut; Zinnkraut; Katzenwedel; Pferdeschwanz-Kraut

Toxische (giftige) Dosis

Pferd: Dürrfutter mit mindestens 20% Acker-Schachtelhalm-Anteil während ca. 2-5 Wochen.

Klinische Symptome

Taumelkrankheit: Übererregbarkeit, Muskelzittern, Zuckung der Gesichtsmuskeln, Bewegungsstörungen, Mydriasis, Taumeln, Lähmungen der Hinterhand, Zusammenbrechen

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie), Vitamin-B1-Gabe (Futterhefe).

Quelle: Institut für Vetrinärpharmakologie und -toxikologie, Universität Zürich

Liebe Grüße Dagmar

13.10.2008 20:12

3 Viki

also es ist giftig für pferde, ich kann das nicht ganz genau herauslesen.


13.10.2008 20:16 | geändert von wegwarte: 13.10.2008 20:56

4 wegwarte

Hallo Viki,

ja, Ackerschachtelhalm ist lt. Institut für Vetrinärpharmakologie für Pferde giftig.

Liebe Grüße Dagmar

13.10.2008 20:57

5 Viki

die firma leovet hat gerade einen kräutermix herausgebracht wo zinnkraut drinnen ist.

14.10.2008 10:07 | geändert von wegwarte: 14.10.2008 13:37

6 wegwarte

Hallo Viki,

Zinnkraut ist für Pferde giftig. Dafür könnte ich dir nun zig Quellen nennen, die das beweisen. Eines darfst du aber auch nicht vergessen...die giftige Wirkung macht sich erst bemerkbar, wenn man eine gewisse Menge davon zum Fressen gibt. Wie ich oben schon geschrieben habe:
Toxische (giftige) Dosis für Pferde: Dürrfutter mit mindestens 20% Acker-Schachtelhalm-Anteil während ca. 2-5 Wochen.
Das heißt, du muss deinem Pferd mindestens 2 Wochen lang Heu zum Fressen geben, von dem 20% aus Zinnkraut besteht...dann zeigen sich die ersten Vergiftungs-Symptome...die ich ebenfalls oben schon geschrieben habe. Kleine Mengen hauen ein Pferd nicht gleich um, sollten aber trotzdem auch nicht ständig im Futter sein, sonst können auch diese auf Dauer der Gesundheit deines Pferdes schaden.

Was nun das Zinnkraut in der Kräutermischung der Fa. für einen Sinn hat, kann ich dir nicht beantworten. Da musst du die Fa. dann schon mal direkt anschreiben und befragen. Sicherlich ist diese Kräutermischung aber doch wohl eher eine Zusatzmischung, die man ab und an mal gibt und nicht als Hauptfutter gedacht.
Und manchmal gibt man auch Pflanzen, die eigentlich in größeren Mengen giftig sind, bei bestimmten Krankheiten für eine kurze Zeit in kleinen Mengen, weil sie dann eine Heilwirkung haben...aber dann sollte man sich schon sehr genau mit der richtigen Dosierung auskennen.

Eine kleine Bitte hätte ich noch: Zitiere nicht jedesmal meine kompletten Antworten in deine Beiträge hinein...das mach das Thema hier unendlich lang und schwer zu lesen...Ich hab die ganzen Zitate wieder gelöscht.

Liebe Grüße Dagmar

14.10.2008 13:34 | geändert: 14.10.2008 13:36

7 wegwarte

Hallo Viki,

ich werd mal versuchen, dass Daggi hier antwortet. Sie hält selbst Pferde und behandelt diese auch mit Kräutern. Da ich selbst keine Pferde halte und auch persönlich nichts davon verstehe, bin ich eben auf die Aussagen meiner (allerdings sehr glaubwürdigen) Quellen in der Veterinärmedizin angewiesen. Daggi hingegen kann auf eigene Erfahrungen zurückgreifen und hat sich bereits intensiv damit beschäfigt, welche Kräuter für Pferde geeignet sind und von welchen man da besser die Finger lässt. Zumindest wird sie dir sagen können, wo du am besten einschlägige Informationen dazu herbekommst.

Übrigens muss ich dir mal ein Kompliment machen. Eure Art der Pferdehaltung gefällt mir ausgesprochen gut und besonders die überaus positive Entwicklung deiner Stute hat mich tief beeindruckt lächel

Liebe Grüße Dagmar

14.10.2008 16:07 | geändert: 14.10.2008 16:10

8 Viki

dankeschön, das freut mich wenn dir unsere haltungsform gefällt. leider sind sehr viele menschen noch immer der meinung das pferde in eine kleine dunkle box gehören ohne pferdekontakt. für unsere mädels kommt nichts anderes in frage. lächel da ist so mancher überrascht wie sich meine stute entwickelt hat, der vorbesitzer hat sie nicht wieder erkannt. mich freut natürlich besonders das ich sie so aufpäppeln konnte lächel

das wäre ein hit wenn mir die daggi ein paar tipps geben könnte, in jedem buch steht etwas anderes und man weiß echt nicht mehr was man glauben soll.

danke nochmal und gaanz LG viktoria

14.10.2008 18:49

9 Daggi (Gast)

Hallo Viki,
als erstes würde mich interessieren wozu du den Schachtelhalm füttern willst?

Es gibt zwei gute Quellen: Kräuter Apotheke für Pferde von Dr. Jürgen Bartz und eins von Hilke Holena, Kräuterheilkunde für Pferde.

Bartz schreibt der Schachtelhalm sei gut für Nierenentzündung zur Entwässerung, für Fell und Hufe wegen der Kieselsäure, und evt eine prophylaktische Wirkung bei Sommerekzem vier Wochen vor der Ekzemsaison.
Dosierung 25-50g pro Tag.

Frau Holena schreibt er sei blutreinigend, harntreibend und gut für Haut und Haar. Sie empfiehlt es für eine Dauerkräutermischung, es erspare das beifüttern kieselsäurehaltigen Pulvers.

Grundsätzlich ist aus meiner Sicht zu kleinen Mengen Schachtelhalm nichts zu sagen, aber wie bei allen Kräutern würde ich auf jeden Fall Kuren machen die nicht länger als 4-6 Wochen dauern sollten. Dauerhafte Fütterung von Kräutern kann die Wirkung verblassen lassen oder sogar ins Gegenteil umschlagen. Deswegen immer eine Pause dazwischen. Auch sollte man bestenfalls 5 Kräuter mischen, viele heben sich bei gleichzeitiger Gabe in der Wirkung auf. Die teuren Kräuterfutter sind eher ungeeignet und teuer.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen ich wäre vorsichtig, ich hab ein Pferd welches zu Zentralnervösen Störungen neigt, hier glaube ich vermehrter Schachtelhalm trägt auf jeden Fall dazu bei. Er ist auch für Laien schwer den Acker- vom Sumpfschachtelhalm zu unterscheiden.

Also besser wäre du sagst wobei dir die Kräuter im Winter helfen sollen, dann helfen wir gerne bei der Auswahl der passenden Kräuter.

In eine Wintermischung gehört für mich eher eine Atemwegskur, zb Spitzwegerich, Thymian, Salbei, Fenchel, etc.

Danach im Frühjahr eine Blutreinigungskur zB mit Brennessel und Birke. Wobei frische Birkentriebe auch gut ihren Zweck erfüllen.

Gruß Daggi

16.10.2008 21:31

10 Daggi (Gast)

Also ich nochmal, hier der Auszug von leovet:
Kräuterfutter

Ein natürliches Ergänzungsfuttermittel für gesunde Atemwege und Bronchien.

Kräuterfutter besteht aus einer ausgewogenen Mischung von lang erprobten 100% reinen Kräutern. Brennnesselkraut, Zinnkraut, Huflattich, Süßholz, Pfefferminz, Thymian, Spitzwegerich, Eibischwurzel und Fenchel. Diese Vielfalt von Kräutern bietet die heutige Natur kaum noch. Deshalb ist die Beifütterung von Kräuterfutter so wichtig, denn sie unterstützt die Vitalisierung und Gesundhaltung - besonders der Atemwege - Ihres Pferdes. Mit heißem Wasser aufgegossen erschließen sich die ätherischen Öle besonders gut und wirken wohltuend.


Also eine Atemwegskur.
Hier passt der Schachtelhalm meiner Meinung nach überhaupt nicht rein, Brennessel für die Atemwege auch nicht, Dagmar korrigiere mich wenn ich unrecht habe. Alles andere ist bestens. Kannst du dir aber auch selber mischen, Dagmar hat sicher links zu günstigen Kräuteranbietern.

Gruß Daggi

16.10.2008 21:36