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Nützlinge im Garten [2]

11 Lotti

Hallo Ines nochmal!

Etwas spät zwar, aber ich glaub ich muss nochmal einen Nachtrag zu meinem Kommentar machen:

Regenwürmer sind natürlich in dem Sinne keine Nutztiere, obwohl es Regenwurmfarmen gibt, die Regenwürmer geziehlt für die Herstellung vom Wurmhumus einsetzen. Mir ist nur kein gescheiter Überbegriff für dieses Forum eingefallen der sowohl Regenwürmer, als auch Kühe einschliesst und gleichzeitig den Freizeitdackel ausschliesst, während es den Arbeitsdackel einschliessen soll. Würde man das Forum "nützliche Tiere" nennen, würde es den Freizeitdackel ja im Grunde als "unnütz" darstellen und das ist er ja nicht.

Der Überbegriff "Nutztiere" für dieses Forum ist also nicht im klassischen Sinne gemeint, sondern etwas weiter gefasst. Vielleicht mehr so Richtung "Arbeitstiere", aber dann wäre die Frage warum ein Igel ein Arbeitstier ist....

Ist also nicht so einfach einen Namen dafür zu finden zwinker

Liebe Grüsse

Lotti

12.10.2005 14:05

... 7 Jahre und 1 Monat später ...

12 Lotti

Hallo ihr,

ich habe das Posting gerade bei den Nutztieren gefunden, aber das ist ja zu und irgendwie gehört es indirekt ja auch in die Kräuter... Naja, nicht wirklich, aber etwas. Habe es mal hier her verschoben.

Anlass: Trauermücken in meinen Blumentöpfen traurig

Nachdem ich diesen Sommer einen Teil meiner Pflanzen auf der Terrasse hatte, der Sommer auch sehr feucht war und ich ein paar ganz wenige Trauermücken vorher schon in den Töpfen hatte, haben sie sich explosionsartig vermehrt. Alles was ich in der Wohnung gesät habe, wurde radikal abgefressen, meine Mimose hat noch genau ein Blatt. traurig

Was eine Trauermücke ist?
Die Tierchen sehen mit dem blossen Auge aus wie klein geratene Fruchtfliegen. Also schwarz, sehr klein und verhalten sich auch so. Sie gehen übrigens auch an Fliegenfänger. In den Boden legen sie Eier, aus denen kleine, weisse Maden werden. Während die Maden die Wurzeln anfressen, laben sich die Mücken an den Pflanzen.

Was die landwirtschaftliche Schule in Tirol sagt:
Pflanzen von jeglicher Erde befreien, Wurzeln gut waschen und auf Hydrokultur setzen. traurig Für mich so rein überhaupt nicht machbar. 1. möchte ich keine Hydrokultur,
2. sind einige meiner Pflanzen gar nicht auf Hydrokultur haltbar,
3. hat man zu leicht was übersehen und schleppt die Tierchen wieder neu ein. Bei einem Haus voller Pflanzen geht das nun mal gerade gar nicht.
Andere Tipps, nicht mal Gelbsticker, hatten sie nicht.

Meine Versuche:

1. Gelbsticker - reduziert einen starken Befall kaum merklich. Man kann sie zwar stündlich austauschen, aber man erwischt nur die fliegenden Tiere. Im Boden entwickeln sie sich weiter und jede Trauermücke die nicht kleben bleibt, legt neue Eier.

2. Langzeit Insektenspray - Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Insektenspray gefunden, dass nach dem Sprühen noch 4 Wochen wirkt. Damit habe ich den Blumentopf von aussen eingesprüht, mit dem Erfolg, dass ich 3x täglich die Fensterbank von Trauermückenleichen befreien durfte, aber so wirklich gebracht hat es nicht wirklich was. War aber günstiger als Gelbsticker zwinker

3. Nematoden und Bakterien als Kombipräparat - womit wir auch wieder beim Thema der Nützlinge wären zwinker Super Erfolg!

Hier mal die genaue Anleitung:


NemaPlus und Culinex (Nematoden und Bakterien) gegen Trauermücken.
Hier der Link zum Präparat dass ich bei Amazon gekauft habe.

NemaPlus ist so ein Tütchen für einen 200l Teich, Culinex sind Tabletten mit Bakterien für ähnlich viel Wasser. Eine richtig brauchbare Anleitung für das Giessen von Zimmerpflanzen war nicht dabei, nur "auflösen und gießen" und eine m² Angabe für die Erde auf der man sie verteilen kann. Wie viele m² sind etwa 30 Zimmerpflanzen verschiedener Topfgrösse? *grübel*

In meiner Not habe ich als erstes eine Tablette in einem Glas Wasser gelöst und das dann in meine 10l Kanne Giesswasser die ich so zum giessen brauche gegeben und habe damit alle Pflanzen gegossen die im Haus sind, ob befallen oder nicht.
Erfolg:
Kein wirklich sichtbarer so auf den ersten Blick.

Eine Woche später habe ich dann die Nematoden ebenfalls in 10 Liter gegeben und wieder alle Blumen gegossen.
Erfolg:
Noch immer nicht wirklich sichtbar, aber irgendwie kam es mir so vor, als würden die Trauermücken weniger.

Eine Woche später waren die Trauermücken doch sichtbar reduziert, aber von weg konnte keine Rede sein. Also nochmal Culinex gelöst und wie oben verteilt:
Erfolg:
Erstmal kaum einer, aber nach einer Woche waren die Trauermücken fast nicht mehr da.

Eine Woche später habe ich dann ganz normal mit Wasser und ohne Nützlinge gegossen und Trauermücken waren nicht mehr wirklich feststellbar. Trotzdem werde ich den Vorgang mit den restlichen Tabletten von Zeit zu Zeit wiederholen um sicher zu gehen.



Fazit: Die Nützlinge brauchen zwar ihre Zeit, räumen aber super gut auf lächel

Und wer sich unter den Nematoden nicht wirklich was vorstellen kann: Tröstet euch, ich habe sie zwar verteilt, aber wirklich sichtbar waren sie nicht. Das sind also keine erkennbaren Tiere die dann herum irren und Mückenlarven fressen, sondern eher in der Grössenordnung von Bakterien zu suchen.






Liebe Grüsse, Lotti

13.11.2012 10:18

... 7 Monate später ...

13 Joachim Kimmerle

hallo Lotti, deine Sammlung ist gut, kurz und bündig!

zu den Jauchen hätte ich gerne Deinen bzw. Euern Rat:

was muss oder darf denn so alles für eine Jauche verwendet werden, und was nicht?
Also Brennessel- und Schachtelhalmjauche hab ich schon gegen Läuse versucht, war denen aber ziemlich egal, zumindest haben so viele überlebt, dass die Ameisen weiter fleißig melken konnten - und Johannisbeersträucher, Apfel- und Birnbäume haben es zum Glück auch überlebt.
Dagmars Tipp, Holunderjauche gegen Flohkäfer anzusetzen scheint erfolggekrönt, sie treten jetzt weit weniger stark in Erscheinung als voriges Jahr.
Nun hab ich gedacht, eigentlich könnte ich doch auch andere Pflanzen zum Jauchen verwenden, die ich nicht so gern im Garten habe, aber nicht direkt in den Thermokomposter geben möchte, weil ihre Samen oder Wurzeln vielleicht mit dem Kompost wieder verteilt werden. Ich denke da z.B. an Disteln, Ampfer, Greiskraut und Ackerwinden, und vielleicht auch Schösslinge und Triebe von Himbeersträuchern und verschiedenen Bäumen und Büschen,
Da sind ja eigentlich überall Nährstoffe drin, die man mit der Jauche direkt den Pflanzen zuführen kann, die es nötig haben.
Was ratet Ihr?
sonnige Grüße
Joachim

06.07.2013 17:37

14 Lotti

Hi Joachim,

Dann würde ich aber einen bunten Mix aus Kräutern zur Jauche machen. Was da jetzt chemisch alles in den Kräutern noch so drin ist, kann ich dir nicht sagen, aber schaden kann es eigentlich nicht es einfach mal zu versuchen. Aber ob wirklich nichts mehr keimt nur weil du mal 2 Wochen oder so die Samen in Wasser einlegst und gären lässt, das möchte ich nicht unbedingt unterschreiben. Ich kann mir vorstellen, dass die eine oder andere Saat dagegen resistent ist.

Das mit den Blattläusen ist vor allem auch ein Problem von den Ameisen. Die muss man irgendwie eindämmen. Das ist dieses Jahr bei uns auch ganz schlimm, der Holunder sieht aus.... Ich gehe da ganz rabiat mit kochendem Wasser vor. Wasserkocher füllen, kochen und ab in den Garten zum nächsten Ameisenhaufen. Wirkt Wunder. Kocht halt leider auch die Regenwürmer und Pflanzen, aber so wirklich viel davon ist bei den Ameisenhaufen ja eh nicht.

Liebe Grüsse, Lotti

06.07.2013 17:47

1 Forenmitglied fand diesen Beitrag gut

15 wegwarte

Hi Joachim,

also BrennnesselJAUCHE hat bei mir auch noch nie gegen Läuse geholfen...eher Brennnesselspritzbrühe. Für die Spritzbrühe bleiben die Brennnesseln 12 - höchstens 24 Stunden im Wasser. Diese ist dann noch nicht zur Jauche vergoren...das ist der Unterschied. Schachtelhalm hilft auch eher gegen Pilzerkrankungen als gegen Läuse. Im übrigen schließe ich mich da Lotti an...das ist mehr ein Problem mit den Ameisen, als mit den Blattläusen... Tipp von Lotti hast du dahingehend ja auch schon...

Bei Pflanzen, deren Samen den Thermokomposter überleben, wäre ich in Jauchen ebenfalls vorsichtig...auch über die Jauche kannst du die Samen dann wunderbar überall verteilen hmmm Manche Samen keimen danach sogar besonders prächtig...

Bei Blättern von Bäumen und Sträuchern musst du bei manchen (z.B. Walnuss, Eiche, Thuja...) wegen des hohen Gebstoffgehalts aufpassen...das kann dir den Boden ziemlich verhunzen. Da bin ich sogar im Kompost mit der Menge vorsichtig.



Liebe Grüße Dagmar

06.07.2013 20:07

1 Forenmitglied fand diesen Beitrag gut

16 Joachim Kimmerle

liebe Lotti, liebe Dagmar, vielen Dank,
liebe Dagmar, Du hast recht, ich hab Brennesselspritzbrühe gespritzt.
Brennesseljauche hab ich an die Malven und Johannisbeeren gegossen.

Ich probiers mal mit einem Jauchen-Mix.
Aber ich muss also aufpassen, dass keine Samen in der Jauche sind. Also am besten jäten, bevor sich Samen bilden.
Darf man außer Thuja, Walnuss, Eiche, (Eibe?Efeu?) auch bestimmte Kräuter nicht für Jauchen verwenden? (z.B. indisches Springkraut, das angeblich den Boden drumrum für andere Pflanzen verdirbt? oder die blaublütigen Bienenweiden-Kerzen, wovon ich ein Foto gemailt habe?)

Betr. Läuse:
Wir hatten mal ein Ameisennest im Schuppendach, neben einer Weide. Dann haben wir einen Nistkasten für Kohlmeisen aufgehängt. Im Sommer drauf waren die Ameisen verschwunden. Inzwischen ist die Weide weg, und die Meisen auch, aber die Ameisen haben sich halt andere Pflanzen gesucht. Ich muss wohl auch noch einen Nistkasten in der Nähe der Johannisbeeren aufhängen. Nur wie schafft man es, dass die Meisen einziehen?

viele Grüße

06.07.2013 21:34 | geändert: 06.07.2013 21:37

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