Hallo ihr nochmal,
vielleicht sollte ich an dieser Stelle nochmal ein paar Worte zu Tieren ansich schreiben
Geistig gesunde Tiere haben einen sehr guten Instinkt. In der Natur suchen sich Tiere die Kräuter selber die sie brauchen wenn sie krank sind und nicht grundlos rennen Wissenschaftler in Urwäldern hinter den Affen her und gucken was sie bei welchen Erkrankungen fressen. Durch die Beobachtung was Tiere im Krankheitsfall zu sich nehmen, hat sich schon manches Medikament für Mensch und Tier herstellen lassen. Also habt ein wenig mehr Vertrauen in eure Tiere
Durch Zucht, mangelnde Auswahlmöglichkeiten und fehlende Erziehung durch die Elterntiere mangels Möglichkeiten, haben die Tiere in unserer Zivilisation eine ganze Menge verlernt, aber ein Rest ist noch da. Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte von Tierhaltern, wo Tiere als sie krank waren anfingen Kräuter zu fressen, die für sie eigentlich giftig sind und danach gesund wurden. Gundermann bei Huferkrankungen von Pferden fällt mir da ein oder Eichenlaub und Eichenrinde und Krauser Ampfer bei einer Kuh die verkalbt hatte und nach einer Lähmung krank war.
In den ganz alten Tierheilkundebüchern, von denen ich ja auch einige habe, werden nur die Tiere behandelt, die dem Menschen von "Wert" waren. Kühe, vereinzelt Schafe und Ziegen, Pferde und auch Hunde, also Tiere, deren Ausbildung oder Aufzucht lange dauern bis sie den Bauern etwas brachten. Katzen haben sich von alleine vermehrt, wenn da eine starb war das "natürlich" und nicht existenzbedrohend. Existenziell wichtig war der Verlust einer Kuh, oder eines Pferdes und begrenzt auch eines Hundes, denn ein guter Arbeitshund braucht lange bis er verlässlich einsetzbar ist. Aber auch da hat man viel der natürlichen Selektion überlassen, was der gesunden Arterhaltung ja auch nicht unbedingt abträglich war.
Noch zu meiner Jugendzeit ging kein Mensch mit einer Ratte oder Maus zu einem Tierarzt, auch Kaninchen haben selten einen Arzt gesehen und die meisten Tierärzte kannten sich mit den ganz kleinen Tieren auch gar nicht wirklich aus und standen hilflos davor. Auch heute noch ist es ein wenig so, dass Katzen zum Beispiel oft nur versuchsweise behandelt werden, weil der Aufwand eine wirklich gescheite Diagnose zu stellen und das Tier entsprechend zu behandeln, in keinem Verhältnis zu seinem "Wert" steht, nimmt man mal den persönlichen Wert eines Tieres für einen Menschen völlig raus. Es gibt also nicht sehr viele Erfahrungswerte was die Behandlung von kleinen Tieren angeht.
Das einzige Buch dass ich kenne dass wirklich gut ist und genaue Dosierungen kennt, ist "
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis". Der ganze Rest an Literatur hat entweder gar keine, oder sehr schwankende oder ungenaue Angaben von Dosierungen. Ich habe schon Professoren angeschrieben und um Rat gefragt wie viel Ätherisches Öl eine Katze eigentlich verträgt und ab wann genau es toxisch wirkt, aber bis jetzt habe ich noch keine befriedigende Antwort erhalten. Es wird ganz einfach keiner wissen und letztendlich ungeklärt ist auch die Frage, welches Kraut dass alleine für sich genommen für ein Tier giftig ist, seine Giftigkeit in Verbindung mit einem anderen Kraut verliert.
Die Behandlung von Tieren mit Kräutern ist also immer ein Seiltanz, genaue Dosierungen gibt es so gut wie gar nicht. Es braucht schon etwas Wissen darüber, was ein Tier von welchem Stoff verträgt und was nicht, eine Packungsbeilage für Schwedenkräuter für Tiere gibt es nicht. Bleiben also nur Richtwerte und da in Schwedenkräutern Ätherische Öle enthalten sind, bekommen unsere Katzen das im NOTFALL einmalig mit sehr viel Wasser verdünnt und später als Angebot eine 2. Wasserschale mit ein paar Tropfen drin, wogegen ich das für Hunde mit weniger Wasser verdünnt durchaus auch etwas häufiger geben würde. Bei einer Kuh hätte ich gar keine Probleme, da kann man durchaus statt einem Esslöffel 1 - 2 Tassen voll geben, zumal Kühe Alkohol sehr gut vertragen und auch in grösseren Mengen zu sich nehmen können. Ich gehe mal davon aus dass diese Tiere nicht der Lebensmittelgewinnung dienen, dann sind Schwedenkräuter nämlich nicht als Medikament zugelassen.
Trotzdem ist und bleibt der Schwedenbitter für mich ein Mittel dass ich nicht dauerhaft bei Tieren anwenden würde. Rein gefühlsmässig liegt die Grenze bei mir bei grossen Tieren bei maximal einer Woche, bei Hunden 3 Tage, bei Katzen 1 Tag und bei Vögeln genauso, wobei ich bei extrem kleinen Hunden auch eher zu 1 - 2 Tagen neigenwürde. Und ansonsten vertraue ich auf das Tier dass es, wenn man ihnen eine 2. Schale Wasser mit ein paar Tropfen oder einem EL drin anbietet, das schon trinken wird wenn es das braucht und kennt. Und wenn der Tierarzt auch nicht helfen kann, das Tier nimmt die angebotenen Schwedenkräuter in Wasser nicht an obwohl es sie kennt und schafft es nicht, dann ist das zwar super traurig und schade, aber nicht zu ändern.
Zwei unsrer Katzen verdanken den Schwedenkräutern ihr Leben, obwohl Stoffe drin sind, die auf Katzen toxisch wirken. Inzwischen konnten sie alle tierärztlich behandelt werden, sind robust, gesund und munter und inzwischen 6 Jahre alt. 5,5 Jahre davon hätten sie normal nicht überlebt. Eine dritte Katze von den damals behandelten ist vor 3 Jahren spurlos verschwunden, war aber auch robust und gesund als sie verschwand und ein 4. wurde überfahren.
Liebe Grüsse, Lotti