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Einheimische Tiere in ihrem Lebensraum
Nutztiere und ein Stück Natur

 

Grünland oder Weide?

Wenn man der Werbung glaubt ist alles was grün ist gut für die Kühe. Leider hat das mit der Realität überhaupt nichts zu tun. In der modernen Landwirtschaft wird alles möglichst genormt um mit Roboter eine stabile Tier-"Gesundheit" erreichen zu können - bei möglichst hoher Wirtschaftlichkeit.
Leider spielt die Natur dieses Spiel nicht mit. Sie nutzt ihre Möglichkeiten voll aus und versteckt alles was die Kuh braucht in unterschiedlichen Mengen in den verschiedensten Pflanzen. Will der "moderne" Bauer jetzt eine gesunde Kuh mit einer hohen Leistung, kommt er in eine Spirale rein aus der er nur als Verlierer rauskommen kann.






Kühe brauchen Kalzium, nicht zuviel aber halt genug um gesund zu bleiben. Hat der Bauer jetzt eine gräserreiche Wiese, gibt die Kuh schön Milch aber mit 2,6 - 4,8 g/Kg TS Kalzium wird die Kuh sehr schnell Krank, weil ihr das Kalzium fehlt. Ist die Wiese aber voller Leguminosen mit 12,6 g/Kg TS Kalzium habe ich eine Überversorgung mit Kalzium. Will man jetzt einen gesunden Kalziumgehalt im Futter haben, muß man eine Wiese haben die aus Gräsern und Leguminosen besteht.

Um weiter zu ärgern hat die Natur auch noch das Phosphor, versteckt. Wenn der Bauer sich die Mühe gemacht hat eine Gräser und Leguminosen-Mischung für ausreichende Kalziumversorgung zu säen, hat er noch immer keine ausreichende Versorgung der Kühe mit Phosphor erreicht. Es fehlen ihm noch immer die Kräuter die für ausreichende Phosphorzufuhr sorgt. Also säht der Bauer nochmal neu, diesmal mit Gräsern, Leguminosen und Kräutern.

Um noch mehr zu ärgern hat die Natur auch noch das Kalium in die Kräuter eingebaut. Mit dem Kalium bringt die Natur den Bauer endgültig zum verzweifeln, denn nicht nur das Alter der Pflanze, sondern auch die Jahreszeit verändert den Gehalt. Ups, und schon sind wir bei einer ausgewogenen Wiese mit einem großen Anteil an Leguminosen und Kräutern und weit weg von den Einheitswiesen der modernen Landwirtschaft, wäre da nicht noch das böse Magnesium. :-)

Dieses Verteilt sich im Verlauf des Jahres unterschiedlich stark. Natürlich versucht die moderne Landwirtschaft diesem Problem mit dem zufüttern von Minerallecksteinen Herr zu werden, aber was muß dort drin sein und wann? Nehme ich einen genormten Leckstein und stelle die Kühe damit auf eine kräuterreiche Wiese ohne Leguminosen, lecken die Kühe solange bis sie genug Phosphor haben, habe ich eine Überversorgung von Kalzium und Kalium. Das kann aber nicht das Ziel sein.

Ich habe jetzt nur kurz an vier Inhaltsstoffen die Problematik der Versorgung der Kühe mit den nötigen Inhaltsstoffen angerissen, ohne auf den Salzhaushalt, Selenversorgung und die vielen andern Probleme einzugehen. Auch innerhalb der Pflanzenfamilien gibt es noch große Schwankungen die bei dem Beispiel außer Acht gelassen wurden.

Es gibt keine Methode Kühe wirklich gesund zu ernähren, außer man stellt sie auf eine ausgewogene Wiese mit ca. 40% Kräutern und Leguminosen. Alles andere ist ein hinter der Gesundheit herrennen mit einem riesengroßen Aufwand. Die ganzen Roboter und Fütterungsautomaten sind nicht in der Lage auch nur annähernd an die Vielseitigkeit der Natur heran zukommen.

Wer jetzt nach dem lesen Produkte solcher Tiere möchte, muß sich aber auch klar sein, daß diese Art der Tierhaltung Produkte ergibt, die man nicht als Schnäppchen kriegen kann.

Geiz mag geil sein aber den Tieren schadet es extrem.

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Alle Angaben ohne Gewähr
© H. Schwab