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Einheimische Tiere in ihrem Lebensraum
Nutztiere und ein Stück Natur

 

Hornissen

Foto einer HornisseZur Zeit der Obstreife sieht man hier in unserer Gegend öfter mal Hornissen auf Futtersuche. Wenn man sich etwas Zeit nimmt kann man ihnen zusehen wie sie sich Stücke aus den reifen Früchten schneiden und damit wegfliegen. Hornissen sehen Wespen ziemlich ähnlich, wie man auf den Fotos unschwer sehen kann. Es sind aber tatsächlich Hornissen und keine Wespen, nur leider ist meine Kamera nicht gut genug um das richtig rüber zu bringen.

Hornisse

(Vespa crabro)

Hornissen werden mit 19 - 35 mm ziemlich gross. Man sieht sie von April bis Oktober. Ihr Kopf und Bruststück sind rotbraun, ihr Hinterleib ist überwiegend gelblich orange. Sie sehen Wespen eigentlich relativ ähnlich, sind nur grösser und haben einen viel schlechteren Ruf, dabei sind Hornissen eigentlich ganz tolle Insekten.

Das Gift der Hornisse ist etwa gleich stark wie das der Wespe, aber sie sind viel friedliebender und stechen im Normalfall nur bei äusserster Bedrohung. Das Stiche der Hornisse einen Menschen töten können, ist ein Gerücht, dass sich fälschlicherweise hartnäckig hält. Hornissenstiche sind schmerzhaft, aber für normal empfindliche Menschen sind sie auch nicht gefährlicher als ein Wespen- oder Bienenstich. Natürlich können Stiche in Mund- und Rachenbereich eine akute Erstickungsgefahr bedeuten und erfordern sofortige ärztliche Hilfe, aber im Gegensatz zu Wespen werden Hornissen weder von Fleisch, noch von süssen Speisen oder Getränken angezogen, so dass man garnicht dazu kommt versehendlich auf eine Hornisse zu beissen. Ausnahmen bestehen natürlich wie überall bei Allergikern. Schwellungen und Rötungen bei einem Stich sind jedoch normal und noch lange keine Allergie. Erst wenn Hautreaktionen die von der Einstichstelle entfernt liegen oder Kreislaufprobleme auftreten, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Hornissen sind nicht aggressiv, aber innerhalb von 4m um das Nest herum, verteidigen Hornissen ihr Zuhause. Sie umkreisen dann den Störenfried und stechen mitunter auch. Wenn man einfach ruhig bleibt, sich nicht hecktisch oder laut bewegt und die Tiere nicht stört, kann man sich sogar längere Zeit in der Nähe des Nestes aufhalten und den Hornissen bei ihren Aktivitäten zusehen. Foto einer Hornisse an einer Frucht

Hornissen leben in Gebieten mit Laubmischwäldern, auf Streuobstwiesen, in Auwäldern und Parklandschaften mit Eichen-, Eschen und Birken, aber auch in Scheunen, auf Dachböden, in Vogelnist- und Rolladenkästen. Hornissen bilden wie Bienen und Ameisen Staaten und ernähren sich von anderen Insekten. Ihre Königin wird beeindruckende 4 cm gross. Sie wurde im Herbst wie die anderen Jungköniginnen begattet und hat mit ihnen zusammen als Einzige den Winter überlebt. Dafür ist sie wie die anderen Jungköniginnen ausgeflogen und hat sich ein geeignetes Winterquartier z. B. unter morschem Holz, Rinde oder Erde gesucht. Ende Oktober, Anfang November sind alle anderen Mitglieder des Staates abgestorben. Im Mai macht sich die Jungkönigin auf die Suche nach einer guten Nistmöglichkeit. Dort baut sie aus eingespeicheltem Holz ein Nest und hat jede Menge zu tun bis die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Bis dahin ist sie allein für Nahrungsbeschaffung, Nestausbau, Säuberung etc. zuständig. Wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, kümmert sie sich nurnoch um die Eiablage. Ab dem Spätsommer schlüpfen die geschlechtsreifen Männchen, sowie die Jungköniginnen. Arbeiterinnen sind nicht fortpflanzungsfähig.

Hornissen stehen seit 1984 auf der Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen in der BRD. Seit 1987 steht sie sogar unter einem besonderen Schutz, der bei hohen Geldbussen untersagt Hornissen nachzustellen, ihr Nest zu zerstören, sie zu verletzen oder zu töten etc. Sollten sie Probleme mit einem Hornissennest, zum Beispiel in einem Kindergarten oder Schwimmbad bekommen, wenden Sie sich doch bitte an einen Naturschutzverband in ihrer Nähe. Es ist möglich die Nester zu erhalten und trotzdem ungestört mit Kindern im Garten zu sein, indem man die Nester sichert oder auch verlegt. Hier sollte man sich aber an Leute wenden, die sich damit auskennen.

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© L. B. Schwab