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Käse und Rohmilch - Gesundheit und Natur
Eins funktioniert nicht ohne das Andere

 

Der Fremde und der Senn

Auf einer Alp lebte eimal ein armer, alter Mann mit seinen Kühen, die er jeden Morgen und jeden Abend die Tiere molk, um die Milch dann mühsam ins Tal zu tragen. Tagaus, tagein ging das so, und die Jahre zeichneten den alten Mann inzwischen sehr. Da kam eines Tages im Frühjahr ein Fremder vorbei, half ihm die Tiere zu versorgen und die Milch ins Tal zu bringen. Er blieb ein paar Stunden und verschwand am Abend wieder.
Im nächsten Frühjahr kam der Fremde wieder und sah den alten Mann traurig vor seiner Hütte sitzen. "Warum bist du so traurig", fragte der Fremde. "Ach, ich werde alt und müde. Ich schaff es kaum noch jeden Tag ins Tal zu laufen um die Milch runterzubringen. Ich weiss nicht was ich tun soll.". Der Fremde überlegte eine Weile, dann sagte er: "Nichts leichter als das! Wenn du mir ein Essen gibst, verrate ich dir was man mit der Milch machen kann." . "Abgemacht!", rief der Alte und bereitete dem Fremden ein Essen. Am Abend erklärte der Fremde dem Mann: "Wenn du den Rahm von der Milch abschöpfst, dann kannst du daraus Butter machen und im Herbst verkaufen.". und der Fremde zeigte ihm, wie man aus Rahm Butter macht. In diesem Herbst bekam der Alte Mann für seine Butter viel Geld und es ging ihm schon viel besser.

Im Jahr darauf kam der Fremde wieder. Die Beiden unterhielten sich eine Weile, dann sagte der Fremde: "Wenn du mir eine Ziege gibst, dann zeig ich dir, was man aus der restlichen Milch machen kann. Der Alte überlegte sich, dass er ja schon mit dem Essen ein gutes Geschäft gemacht hatte und gab dem Fremden die Ziege. Am Abend zeigte der Fremde ihm, wie man aus der abgeschöpften Milch Käse macht. Was übrig blieb war Sirte, die der Alte seinen Schweinen gab. Im Herbst zog er wieder ins Tal, verkaufte Butter und Käse und verdiente noch mehr als vorher. Jetzt konnte er von seinem Verdienst gut leben.

Wie die Jahre vorher kam der Fremde auch im darauffolgenden Jahr zu dem alten Mann, der sich jetzt "Senn" nannte. Auch diesmal hatte der Fremde eine Idee was man aus der verbliebenen Sirte machen könnte und weil der Bauer ja jetzt viel Geld hatte, wollte er für seinen Rat eine Kuh. Das fand der Bauer reichlich viel. "Langsam wird der Fremde unverschämt in seinen Forderungen," dachte der Bauer, doch er gab dem Fremden die Kuh, denn er hatte bisher ja immer ein gutes Geschäft gemacht. Der Fremde zeigte dem Bauern, wie man aus Sirte Ziger herstellt und im Herbst zog der Bauer los, verkaufte Butter, Käse und Ziger, trank die übriggebliebene Schotte, stellte Kuhhirten und Gehilfen ein und liess es sich gut gehen.

Wieder stand im Jahr darauf der Fremde vor der Türe. "Wenn du mir deinen besten Stier gibst, dann verrate ich dir, was man aus der Schotte macht." Diesmal wurde der Senn sauer. Er beschimpfte den Fremden ein Halsabschneider und Gauner zu sein, warf ihn von seinem Hof und warf ihm noch eine Mistgabel hinterher.

Der Fremde tauchte nie wieder auf und bis heute ist es noch niemandem gelungen herauszufinden, was man aus der Schotte machen könnte.

 

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© L. B. Schwab