Zur NavigationZur Navigationshilfe Zu den Kräuterbüchern
Käse und Rohmilch - Gesundheit und Natur
Eins so wichtig wie das Andere
Autorin: Angelika Bork
Leider ist der Originaltext im Internet nicht mehr zu finden
Wohlklingende Namen bürgen bei Käse längst nicht mehr für
traditionelle Herstellung und gute Qualität. Bestes Beispiel ist der
Bergkäse. Ursprünglich durfte sich nur Rohmilchkäse aus den
Bergdörfern der Schweiz, aus Österreich oder Deutschland mit diesem
Namen schmücken. Doch weil die Bezeichnung nicht geschützt wurde,
darf sich heute jeder Hartkäse aus roher oder erhitzter Milch Bergkäse
nennen. Damit sich dennoch der echte Rohmilch-Bergkäse vom Massenprodukt
abhebt, hat der Gesetzgeber den Allgäuer Bergkäse und den schweizer
Gruyére geschützt. Sie müssen immer aus Rohmilch bestehen.
Wenn Sie einen Gruyère oder Allgäuer Bergkäse kaufen, dann
können Sie sicher sein, das er mindestens vier Monate in der Rinde
gereift ist.
Zum Industriekäse verkommen ist auch der Feta. Ursprünglich wurde
für diese Spezialität nur Ziegen- oder Schafsmilch verwendet.
Inzwischen besteht 90% des in Deutschland verkauften Fetas aus reiner Kuhmilch,
versetzt mit Labkulturen und Schafmilcharoma. Das ist nicht einmal verboten.
Bei verpacktem Feta muß draufstehen, ob die Milch vom Schaf oder der
Kuh kommt. Doch wenn im Restaurant mit dem Bauernsalat nicht der versprochene
Schafskäse, sondern Kuhmilchkäse serviert wird, dann ist das zum
einen ärgerlich und zum anderen Betrug. Denn Schafmilchkäse ist
immer teurer als Kuhmilch-Feta. Bei Mozzarella ist das ähnlich. Das
Original aus Italien besteht aus Büffelmilch. Weil Büffelmilch
knapp und teuer ist, kommt hierzulande, wie in Italien auch, überwiegend
Kuhmilch-Mozzarella auf den Markt. Wenn Sie Wert auf den weichen und cremigen
Büffelmilchmozarella legen, dann achten Sie auf die Bezeichnung "Mozzarella
di bufalo". Aber auch das italienische Original darf jetzt bis zu 30%
Kuhmilch bestehen. Bei Parmesan ist der echte ebenfalls selten. Parmesan
heißt nichts anderes als Hartkäse. Das wissen auch die Käsereien,
die alles, was sich reiben läßt, unter der Bezeichnung Parmesan
im Beutel verkaufen. Wenn Sie das Original wollen, sollten Sie auf die Bezeichnung
"Parmigiano Reggiano" schauen. Nur dieser Hartkäse muß
aus der italienischen Provinz Parma kommen. Die großen Parmesanlaibe
werden aus Kuhmilch hergestellt und leicht gesalzen. Mindestens zwei Sommer
reifen sie dann in den Kellern der Region. Heraus kommt ein aromatischer
Hartkäse, der trocken, leicht brüchig und körnig ist.
Auch der Cheddar wird inzwischen weltweit imitiert. Der echte wohlschmeckende
Cheddar kommt ursprünglich aus England. In kleinen englischen Käsereien
reift der Käse heute noch mindestens ein Jahr eingebunden in einem
Tuch. Das Tuch und seine zylindrische Form sind Qualitätszeichen. Was
in Märkten unter der Bezeichnung Cheddar oder Chester angeboten wird,
hat wenig damit zu tun. Die billige Variante ist oft aus Schmelzkäse
hergestellt und reift in Folie. Chester Käse wird heute auch als Pizzakäse
verkauft. Nur bei einer Bezeichnung können Sie sicher sein, das es
keine Nachahmung ist. Beim Blauschimmelkäse Gorgonzola. Die Italiener
haben sich rechtzeitig den Käse schützen lassen. Nur Käsereien
bestimmter Provinzen dürfen den Schimmelkäse nach alten Rezepten
und strengen Qualitätskriterien herstellen. Gorgonzola ist also tatsächlich
Gorgonzola und nicht irgend ein Blauschimmelkäse. .
Angelika Bork
Alle Angaben ohne Gewähr
© Angelika Bork