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Wildkräutersalate und -gemüse

Verwendung von Ampfer, Löwenzahn, Brennessel usw.

1 Joachim Kimmerle

hallo!
bei uns wächst viel "Ackergaul", in Wikipedia als stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) bezeichnet, dort unter den Wildgemüsen gelistet, aber man solle ihn nur sparsam verwenden wegen der Oxalate. Seine Blätter schmecken mir nicht, angeblich mögen ihn auch Pferde, Kühe und Hasen nicht. Dieser Ampfer steht nicht im Käsekessel-Kräuterlexikon. Dort wird der krause Ampfer beschrieben, der dem "Ackergaul" auf dem Bild zum Verwechseln ähnelt, dessen Blätter giftig seien, aber man könnte dessen Wurzel verwenden.
Was soll ich mit dem Ampfer tun?
Nutzen (aber wie genau?),
sich ausbreiten lassen,
oder Blüten abschneiden, damit er nicht aussamt,
oder gar ausreißen?

Ich habe gehört, man solle auch andere Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennessel, Wiesenknopf, Malve, Labkraut, Spitzwegerich nur sparsam verwenden. Stimmt das, und warum (oder warum nicht) ? Welche Wildkräuter kann man bedenkenlos als Salat oder Gemüse verwenden?
viele Grüße
Joachim

05.05.2013 02:45

2 Lotti

Hallo Joachim,

Fragen über Fragen lächel
Also der Ampfer, den kann man auf jeden Fall äusserlich verwenden. Musst du bitte mal die Seite dazu lesen. Ansonsten pass ich halt auf dass er sich nicht zu stark vermehrt, steche ihn teilweise aus und sieh zu, dass er sich nicht aussamt. Man braucht einfach nicht so viel davon wie er sich vermehrt und wenn man nicht aufpasst, verdrängt er alles andere vor allem da, wo frisch gesät wurde. Gegessen wird er vor allem von kranken Tieren, was sie nicht tun würden wenn sie gesund sind. Also sooo schlecht wie sein Ruf ist der Ampfer auf jeden Fall nicht, aber er vermehrt sich halt unglaublich schnell und essen kann man ihn nicht. Also reduziere ich ihn.

Bedenkenlos essen kann man vieles. Schafgarbe, Vogelmire mag ich besonders gerne im Salat, Wiesenschaumkraut gehört auch zu meinen Lieblingskräutern, Giersch, Spitzwegerich, Gundelrebe... es gibt da etliche. Ich kann dir da eigentlich nur wärmstens "Essbare Wildpflanzen" empfehlen wenn du ein Lexikon suchst, oder "Delikatessen am Wegesrand", wenn du ein Kochbuch suchst. Dir das alles aufzulisten wäre einfach zu viel lächel

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Liebe Grüsse, Lotti

05.05.2013 10:52

1 Forenmitglied fand diesen Beitrag gut

3 Joachim Kimmerle

Hallo Lotti,
vielen Dank.
Das Buch "Essbare Wildpflanzen" besorge ich mir.

Meine Wildkräutersalat- oder -suppenmischung:
Vogelmiere, Wiesenschaumkraut, Spitzwegerich und Gundelrebe mag ich auch sehr, die andern muss ich noch probieren. Vor allem mag ich Wiesenknopfblätter, Knoblauchraukenblätter, Dost(Origanum), Moschus-, Rosen- und Wegmalve (Blätter und Blüten und Früchte, auch die Wurzel schmeckt fein) und Löwenzahn (die ganze Pflanze, wenn sie mild schmeckt), als Salat oder Gemüsesuppe.
Wichtig sind mir beim Salat noch 1/2 Zwiebel oder Knoblauch und gutes Öl dazu (5-10 Esslöffel), und ganz wenig Essig, Salz und Senf, manchmal Radieschen, Chicoree oder Chinakohl, und das lasse ich gerne 2-3 Stunden ziehen. Blüten und zarte Blätter wie Malven- und Raukenblätter, Kerbel, Eis- oder Kopfsalat oder Tomaten mische ich erst vor dem Essen hinzu. Guten Appetit.

Löwenzahn-Frühjahrskur?:
Weil es gerade so viel wohlschmeckenden Löwenzahn gibt, und ich gelesen habe, dass eine Frühjahrskur damit zu empfehlen ist, würde ich gerne reichlich Löwenzahn verwenden.
Jedoch fürchtet meine Frau, dass das nicht gut tut, weil sie bei Maria Trebens Apotheke Gottes gelesen hat, man dürfe maximal etwa 4 Stengel am Tag essen, und weil ihre Heilpraktikerin empfohlen hat, die auch Ernährungsberaterin nach Bruker ist, von allen Kräutern nur wenig zu essen.
Sollen wir Löwenzahn also sparsam verwenden?

Verträglichkeit von essbaren Wildkräutern für Allergiker?:
Meine Frau hat eine Lebensmittelallergie gegen Milch- und Weizenprodukte und auch z.B. gegen Äpfel und Brennessel (wir hatten mal längere Zeit nur Brennesseltee getrunken) und neigt zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Nebenhöhlenentzündungen.
Darum suche ich nach Kräutern, die ihr helfen, ohne wieder eine weitere Allergie auszulösen.
Welche Erfahrungen hast Du, oder was hast Du darüber gelesen, oder welches verlässliche Buch kannst Du empfehlen?

Dieser Beitrag müsste eigentlich eine neue Überschrift bekommen, oder sogar drei, aber ich weiß nicht wie das geht. Kannst Du meinen Beitrag bitte richtig einordnen?

sonnige Grüße, schönen Sonntag, und einen wunderschönen Frühling wünscht Dir bzw. Euch
Joachim

05.05.2013 18:24

4 Lotti

Hi Joachim,

Mensch, du kannst Fragen stellen... lach

Löwenzahn...
Also essen kann man ihn und meines Wissens nach auch problemlos in grösseren Mengen. Aber ich mag ihn nicht. Er ist mir einfach zu bitter und schmeckt mir etwas arg "ökologisch". In homöopathischen Dosen, sehr fein geschnitten unauffällig zwischen anderen Kräutern in einem Kräuterquark lasse ich da mit mir reden, aber von mir aus kann er auch gerne weg bleiben. Es gibt so viele leckere Kräuter, es muss nun wirklich nicht Löwenzahn sein. Blüten sind aber klasse lächel

Allergien:
Bei Allergien auf Korbblütlern sollte man keine Korbblütler essen und ansonsten muss man das einfach mal austesten.

Allergiker bedeutet im Grunde nichts anderes als "anders Reagierer". Theoretisch kann man gegen super vieles allergisch sein und vor ein paar Tagen gab es im Radio einen Bericht von einem Professor, dass die meisten Allergien psychisch bedingt und gar keine echten Allergien sind. Wenn das zutrifft, dann ist an Allergien so ziemlich alles möglich.
Einfach nichts übertreiben. Brennesseltee sollte man eh nur begrenzt trinken und vor allem nicht zu viel und nicht zu lange. Der entwässert zu stark. Sie kann ja mal probieren ob sie die Brennessel, wenn sie sie vor dem kochen blanchiert und auswäscht, verträgt lächel



Liebe Grüsse, Lotti

06.05.2013 07:19

1 Forenmitglied fand diesen Beitrag gut

5 wegwarte

Hi zusammen,

also Löwenzahn kann in größeren Mengen durchaus Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Kommt auch auf die jeweilige Empfindlichkeit des Magens an. Ich würde mich langsam rantasten und ausprobieren, wo die "Grenze" erreicht ist. Sonst stimme ich Lotti zu: Löwenzahn gehört mit zu den bittersten Kräutern überhaupt und ist für mich persönlich ab der Blüte fast nicht mehr genießbar...Allerdings ist Löwenzahn in der richtigen Dosierung gut für die Leber/Galle und da deine Frau wohl häufig unter Kopfschmerzen und Müdigkeit leidet, könnten LeberKräuter durchaus hilfreich sein.

Ernährungslehren, die einseitig sind, sehe ich eher kritisch. Da wird beim einen "Erfinder" dieses verboten...beim nächsten wird genau das erlaubt oder sogar bevorzugt. Ich würde da immer ein gesundes Mittelmaß bevorzugen...Auch die Wissenschaft ändert da sehr häufig ihre Meinung...

Brennnessel kann im Übermaß wegen der stark ausschwemmenden und entgiftenden Wirkung richtig doll Kopfschmerzen verursachen. Wenn bereits eine Allergie gegen Brennnessel festgestellt wurde, würde ich grundsätzlich drauf verzichten.

Lebensmittelallergie/-Unverträglichkeit gegen Milch- und Weizenprodukte bedeutet wohl Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit... Also bei den Milchprodukten würde ich schaun, wie sie hergestellt sind. Ich vertrage z.B. die Milchprodukte von Demeter doch recht gut....Käse und guten Jogurt (türkischen) sowieso und eben Milchprodukte aus Ziegen- oder Schafsmilch. Es gibt inzwischen eine recht gut sortierte Anzahl von glutenfreien Lebensmitteln im Handel. Buchweizen und Maismehl dürfte sie z.B. vertragen...

Bei den Äpfeln sieht es ähnlich aus. Alte Sorten mal ausprobieren...manchmal werden die durchaus vertragen...und auf Äpfel verzichten, die schon lange lagern...dadurch steigt der allergieauslösende Eiweisgehalt nochmals an.

Ob sie auf weitere Kräuter verzichten muss, kann sie eigentlich nur selbst heraus finden. Wer Äpfel nicht verträgt, hat meistens eine Kreuzallergie...da kann man nie voraussagen, was evtl. auch nicht vertragen wird...meist hats dann auch eine Birkenpollenallergie oder gegen Nüsse.

Gut wäre auch, wenn man genauer wüsste, was bei ihr die Kopfschmerzen und die Müdigkeit evtl. verursachen. Da kommts eben auf die Ursachen an, welche Kräuter empfehlenswert sind. Bei den Nebenhöhlen die Zähne mal gründlich untersuchen lassen...

Liebe Grüße Dagmar

10.05.2013 20:00 | geändert: 10.05.2013 20:03

6 Joachim Kimmerle

liebe Lotti, liebe Dagmar,
herzlichen Dank für Eure guten Ratschläge.

zum Löwenzahn:
Bis jetzt hab ich keine Beschwerden bemerkt. Ich ess auch nur so viel, wie mir schmeckt, und immer mit vielen anderen Kräutern gemischt.
Mir war Löwenzahn früher auch zu bitter, außer den Blüten und den ganz jungen Spitzen.
Bis ich mal nach längerem Regenwetter neben dem Komposthaufen ein Riesenexemplar mit Blättern von über 50cm Länge entdeckte und neugierig probierte: sie schmeckten ganz mild, und die Blütenstengel sogar ein wenig süßlich.
Seither gieße ich regelmäßig auch die Löwenzähne im Garten, die ich ernten möchte. Wenn sie dann doch ein bisschen bitter sind, verwende ich sie trotzdem: Bitter soll ja gesund sein, und in der Mischung fällt bittre Arzeney nicht mehr auf.
Die Wurzeln sollen besonders gut für die Leber sein. Auch diese schmecken besser, wenn sie viel trinken durften.

zu den Kopfschmerzen schreibe ich separat. Ich finde Eure Ratschläge so gut, dass sie in ein eigenes Thema gepackt werden sollten. Macht Ihr das? oder darf ich dafür ein neues Thema eröffnen, z.B. "Kopfweh", oder "Kopfweh und Allergien"?

sonnige Grüße und beste Wünsche

12.05.2013 20:24

7 Lotti

Nee, mach mal ruhig selber ein Thema auf lächel



Liebe Grüsse, Lotti

12.05.2013 22:44

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