1
Hallo ihr
Dass jemand so gar nicht weiss wie er sich etwas zu essen machen kann, ist heute leider gar nicht so selten. In der Schule lernt man das nicht und viele Eltern zeigen es ihren Kindern nicht. So eine Anfrage habe ich gerade bekommen und darum dachte ich, ich mache einfach mal ein paar Fotos dazu und erkläre das für Leute, die absolut gar nicht wissen wie was geht. Mein Anspruch ist nicht aus euch einen perfekten Koch zu machen und auch nicht der, die Hygienevorschriften für Großküchen einzuhalten, sondern ganz einfach zu zeigen wie man so etwas machen kann.
Los gehts
Das hier sind 2 Zwiebeln und 3 verschiedene Messer verschiedener Grösse.

Gute Köche können mit guten grossen Messern Zwiebeln sehr fein schneiden, ich kann das nicht und bevorzuge eigentlich eher die kleinen Messer dafür. Welches Messer auch immer ihr bevorzugt, es sollte eine glatte Klinge haben, denn Zwiebeln verspritzen einen ganz feinen Saft der in den Augen brennt. Je schärfer und glatter das Messer ist, desto weniger brennt die Zwiebel in den Augen.
Hier sieht man nochmal die Messerrücken und stellt fest, dass alle 3 Messer unterschiedlich dick sind.

Mein optimales Messer für Zwiebeln ist eins, mit einem möglichst schmalen Messerrücken. Warum das so ist, seht ihr später. Für mich ist das beste Zwiebelmesser das, dass dünn ist, klein und stabil. Wenn die Klinge dünn und zu lang ist, biegt sie sich beim schneiden durch. Mein Lieblingsmesser dafür kostet gerade mal 55 Cent im Ramschladen.
Das hier ist eine Zwiebel.

An der rechten Seite sieht man die Wurzeln, links ist der Teil der Pflanze, aus dem die Zwiebelpflanze wachsen würde. Tja, und wie bekommt man das Ding jetzt klein?
Also als erstes schneide ich immer Wurzel und Spitze ab, man kann die Spitze aber auch dran lassen, dazu aber weiter unten mehr.

Beides ist ab und jetzt sieht man auch ganz gut, dass die Zwiebel aus lauter Ringen besteht und zwar von der Schale bis hin zur Mitte.

Die trockene Schale lässt sich ganz leicht mit den Fingern ab machen. Sie wird nicht gegessen und kann entsorgt werden. Damit kann man färben oder andere Dinge tun, aber zum essen eignet sie sich nicht.
Was man jetzt sieht, ist die äusserste der im Grunde genommen essbaren Schichten der Zwiebel, aber die braunen Teile schmecken nicht und wirklich schön sieht das auch nicht aus.

Bei mir wandert diese Schicht also in den Kompost, denn färben kann man damit auch nicht.

Ich ritze dann die äusserste Schicht an einer Seite mit dem Messer ein, so dass nur die kaputt geht und nicht noch mehr Schichten. Wenn man ein wenig zu viel oder zu wenig einritzt ist das nicht weiter schlimm. Wichtig ist, man schneidet von der einen Schnittstelle zur anderen, damit man die Schale abblättern kann.
Das sieht dann so aus wie auf dem Bild hier

und da sieht man auch ganz gut, dass zwischen den Schichten der Zwiebel immer eine ganz dünne Haut ist. Die muss auch ab, weil sie die Zwiebel sehr rutschig macht und sie sich damit nicht gut festhalten lässt. Man kann sie zwar essen, macht das Schneiden aber nicht einfacher. Also ab damit.
Wenn man Ringe schneiden will:
Dann nimmt man die Zwiebel und schneidet so wie hier auf dem Bild, feine Streifen ab. Das Abgeschnittene fällt dann mit ein wenig Druck mit den Fingern von alleine in Ringe. Fertig, das war's auch schon

Wenn man Würfel schneiden will:
Das Bild hier habe ich aus 2 Fotos gemacht, es ist also die gleiche Zwiebel 2x.

Zwiebel halbieren. Dabei schneidet man die Zwiebel von der Spitze zur Wurzel durch (oder andersrum, klar) und hat hinterher 2 Hälften die so aussehen wie rechts auf dem Bild.
Hier sieht man ganz gut, dass die Zwiebel an der Wurzelseite noch zusammen ist, oben aber offen.
An dieser Stelle haben jetzt die Leute die das obere Ende nicht abgeschnitten haben, oben so einen braunen Zipfel dran den man beim Schneiden nachher ganz gut festhalten kann.
Dann wird die Zwiebel eingeschnitten und zwar so, dass ein Ende zusammen bleibt. Ich hoffe man erkennt das auf dem Bild etwas.

Die Fraktion der Zipfel-stehenlasser schneiden das zusammenhängende Ende an der Wurzel ab und schneiden so ein, dass sie am Zipfel zusammen bleibt, ich schneide so ein, dass das dicke Stück an der Wurzel nicht angeschnitten wird.
Je mehr die Zwiebel dabei zusammen liegen bleibt, desto einfacher hat man es mit dem nächsten Schritt und darum verwende ich lieber Messer mit möglichst dünnen Messerrücken, weil sie die Zwiebel nicht so auseinander drücken. Ich kann damit einfach viel feiner schneiden. Hier hab ich es mal grob gemacht und etwas auseinander gezogen, damit man es besser sieht. Wenn diese Schichten erst einmal auseinander flutschen, würfelt sich die Zwiebel gleich ganz schlecht.
Nun die Zwiebel quer legen und nochmal Streifen schneiden wie hier auf dem Bild.

Hier sieht man auch ganz gut welches Ende noch zusammen ist. Am Schluss kann man den Zipfel entweder weg werfen, oder wer im Schneiden schon ganz fit ist, kann das auch noch würfeln.
Überhaupt nicht gut eine Zwiebel zu halten, ist die Methode das so zu machen wie auf diesem Bild.
Man schneidet sich einfach zu leicht in den Finger und das kommt bei einem scharfen Messer überhaupt nicht gut.
Diese Methode hier ist schon besser

Man kann die Finger nicht unter das Messer bekommen und sogar kleinere Kinder können das unter Aufsicht lernen. Aber achtet dabei auf eure Daumen, meiner strebt immer nach der Methode von oben und kostet mich ständig den Daumennagel
So, das war's auch schon

So sieht das Ganze am Schluss aus und den Rest da wo ich den Pfeil hin gesetzt hab, sollte man zwar so klein wie möglich lassen um wenig wegwerfen zu müssen, sollte aber auch nicht zur Gefahrenquelle werden, indem man meint noch den letzten mm schneiden zu müssen wenn man es noch nicht kann. Eure Finger sind wichtiger
Lasst es euch schmecken!
Lotti
Dass jemand so gar nicht weiss wie er sich etwas zu essen machen kann, ist heute leider gar nicht so selten. In der Schule lernt man das nicht und viele Eltern zeigen es ihren Kindern nicht. So eine Anfrage habe ich gerade bekommen und darum dachte ich, ich mache einfach mal ein paar Fotos dazu und erkläre das für Leute, die absolut gar nicht wissen wie was geht. Mein Anspruch ist nicht aus euch einen perfekten Koch zu machen und auch nicht der, die Hygienevorschriften für Großküchen einzuhalten, sondern ganz einfach zu zeigen wie man so etwas machen kann.
Los gehts

Das hier sind 2 Zwiebeln und 3 verschiedene Messer verschiedener Grösse.

Gute Köche können mit guten grossen Messern Zwiebeln sehr fein schneiden, ich kann das nicht und bevorzuge eigentlich eher die kleinen Messer dafür. Welches Messer auch immer ihr bevorzugt, es sollte eine glatte Klinge haben, denn Zwiebeln verspritzen einen ganz feinen Saft der in den Augen brennt. Je schärfer und glatter das Messer ist, desto weniger brennt die Zwiebel in den Augen.
Hier sieht man nochmal die Messerrücken und stellt fest, dass alle 3 Messer unterschiedlich dick sind.

Mein optimales Messer für Zwiebeln ist eins, mit einem möglichst schmalen Messerrücken. Warum das so ist, seht ihr später. Für mich ist das beste Zwiebelmesser das, dass dünn ist, klein und stabil. Wenn die Klinge dünn und zu lang ist, biegt sie sich beim schneiden durch. Mein Lieblingsmesser dafür kostet gerade mal 55 Cent im Ramschladen.
Das hier ist eine Zwiebel.

An der rechten Seite sieht man die Wurzeln, links ist der Teil der Pflanze, aus dem die Zwiebelpflanze wachsen würde. Tja, und wie bekommt man das Ding jetzt klein?

Also als erstes schneide ich immer Wurzel und Spitze ab, man kann die Spitze aber auch dran lassen, dazu aber weiter unten mehr.

Beides ist ab und jetzt sieht man auch ganz gut, dass die Zwiebel aus lauter Ringen besteht und zwar von der Schale bis hin zur Mitte.

Die trockene Schale lässt sich ganz leicht mit den Fingern ab machen. Sie wird nicht gegessen und kann entsorgt werden. Damit kann man färben oder andere Dinge tun, aber zum essen eignet sie sich nicht.
Was man jetzt sieht, ist die äusserste der im Grunde genommen essbaren Schichten der Zwiebel, aber die braunen Teile schmecken nicht und wirklich schön sieht das auch nicht aus.

Bei mir wandert diese Schicht also in den Kompost, denn färben kann man damit auch nicht.

Ich ritze dann die äusserste Schicht an einer Seite mit dem Messer ein, so dass nur die kaputt geht und nicht noch mehr Schichten. Wenn man ein wenig zu viel oder zu wenig einritzt ist das nicht weiter schlimm. Wichtig ist, man schneidet von der einen Schnittstelle zur anderen, damit man die Schale abblättern kann.
Das sieht dann so aus wie auf dem Bild hier

und da sieht man auch ganz gut, dass zwischen den Schichten der Zwiebel immer eine ganz dünne Haut ist. Die muss auch ab, weil sie die Zwiebel sehr rutschig macht und sie sich damit nicht gut festhalten lässt. Man kann sie zwar essen, macht das Schneiden aber nicht einfacher. Also ab damit.
Wenn man Ringe schneiden will:
Dann nimmt man die Zwiebel und schneidet so wie hier auf dem Bild, feine Streifen ab. Das Abgeschnittene fällt dann mit ein wenig Druck mit den Fingern von alleine in Ringe. Fertig, das war's auch schon


Wenn man Würfel schneiden will:
Das Bild hier habe ich aus 2 Fotos gemacht, es ist also die gleiche Zwiebel 2x.

Zwiebel halbieren. Dabei schneidet man die Zwiebel von der Spitze zur Wurzel durch (oder andersrum, klar) und hat hinterher 2 Hälften die so aussehen wie rechts auf dem Bild.
Hier sieht man ganz gut, dass die Zwiebel an der Wurzelseite noch zusammen ist, oben aber offen.
An dieser Stelle haben jetzt die Leute die das obere Ende nicht abgeschnitten haben, oben so einen braunen Zipfel dran den man beim Schneiden nachher ganz gut festhalten kann.
Dann wird die Zwiebel eingeschnitten und zwar so, dass ein Ende zusammen bleibt. Ich hoffe man erkennt das auf dem Bild etwas.

Die Fraktion der Zipfel-stehenlasser schneiden das zusammenhängende Ende an der Wurzel ab und schneiden so ein, dass sie am Zipfel zusammen bleibt, ich schneide so ein, dass das dicke Stück an der Wurzel nicht angeschnitten wird.
Je mehr die Zwiebel dabei zusammen liegen bleibt, desto einfacher hat man es mit dem nächsten Schritt und darum verwende ich lieber Messer mit möglichst dünnen Messerrücken, weil sie die Zwiebel nicht so auseinander drücken. Ich kann damit einfach viel feiner schneiden. Hier hab ich es mal grob gemacht und etwas auseinander gezogen, damit man es besser sieht. Wenn diese Schichten erst einmal auseinander flutschen, würfelt sich die Zwiebel gleich ganz schlecht.
Nun die Zwiebel quer legen und nochmal Streifen schneiden wie hier auf dem Bild.

Hier sieht man auch ganz gut welches Ende noch zusammen ist. Am Schluss kann man den Zipfel entweder weg werfen, oder wer im Schneiden schon ganz fit ist, kann das auch noch würfeln.
Überhaupt nicht gut eine Zwiebel zu halten, ist die Methode das so zu machen wie auf diesem Bild.

Diese Methode hier ist schon besser


Man kann die Finger nicht unter das Messer bekommen und sogar kleinere Kinder können das unter Aufsicht lernen. Aber achtet dabei auf eure Daumen, meiner strebt immer nach der Methode von oben und kostet mich ständig den Daumennagel

So, das war's auch schon


So sieht das Ganze am Schluss aus und den Rest da wo ich den Pfeil hin gesetzt hab, sollte man zwar so klein wie möglich lassen um wenig wegwerfen zu müssen, sollte aber auch nicht zur Gefahrenquelle werden, indem man meint noch den letzten mm schneiden zu müssen wenn man es noch nicht kann. Eure Finger sind wichtiger

Lasst es euch schmecken!
Lotti